Discussion:
Mittel gegen glatte Böden?
(zu alt für eine Antwort)
Johannes Kuhn
2006-09-13 22:57:36 UTC
Permalink
Hallo Gruppe,

wie heißt denn das Zeugs (Wachs?, Paraffin?), das man auf zu glatte
Tanzböden streut?

Und wo kann man sowas bestellen?

(Google hat nicht weiterhelfen können)

Was gibt es sonst für Mittel, wenn es gefährlich glatt ist? Stimmt es, daß
Babyöl auf der Sohle hilft? Sonstige Tips? Ein Spray hab ich auch mal
gesehen - aber nie wieder gefunden.

Gruß Joh
Mario Herger
2006-09-13 23:19:17 UTC
Permalink
Post by Johannes Kuhn
wie heißt denn das Zeugs (Wachs?, Paraffin?), das man auf zu glatte
Tanzböden streut?
Und wo kann man sowas bestellen?
(Google hat nicht weiterhelfen können)
Was gibt es sonst für Mittel, wenn es gefährlich glatt ist? Stimmt es, daß
Babyöl auf der Sohle hilft? Sonstige Tips? Ein Spray hab ich auch mal
gesehen - aber nie wieder gefunden.
Du meinst wohl Federweiß

Mario
Kai Juerges
2006-09-13 23:47:37 UTC
Permalink
Post by Johannes Kuhn
wie heißt denn das Zeugs (Wachs?, Paraffin?), das man auf zu glatte
Tanzböden streut?
z.B. Contrac H (ehemals Variotrac)
Post by Johannes Kuhn
Und wo kann man sowas bestellen?
z.B. www.casa-musica.de
Post by Johannes Kuhn
Was gibt es sonst für Mittel, wenn es gefährlich glatt ist?
Sitzen bleiben. :-)
Post by Johannes Kuhn
Stimmt es, daß
Babyöl auf der Sohle hilft?
Ich empfehle eher Waffenöl, aber auch nur auf Chromledersohlen.
Post by Johannes Kuhn
Sonstige Tips?
Evt. Dancesneakers.

Gruß, Kai
--
Qualitaet im Tango laesst sich halt nicht in "Sacadas pro Minute"
klassifizieren. (Dr. Richard Stoll in drt)

tanznews.de - Veranstaltungen, Kleinanzeigen, Links, Musik, Quiz
Johannes Kuhn
2006-09-14 07:15:31 UTC
Permalink
Post by Kai Juerges
z.B. Contrac H (ehemals Variotrac)
z.B. www.casa-musica.de
Danke! Das hab ich gesucht.
Post by Kai Juerges
Post by Johannes Kuhn
Was gibt es sonst für Mittel, wenn es gefährlich glatt ist?
Sitzen bleiben. :-)
Vor - oder nach dem Sturz (auf der Tanzfläche) ?

Gruß Joh
H.J. König
2006-09-14 05:11:07 UTC
Permalink
Post by Johannes Kuhn
Hallo Gruppe,
wie heißt denn das Zeugs (Wachs?, Paraffin?), das man auf zu glatte
Tanzböden streut?
Und wo kann man sowas bestellen?
(Google hat nicht weiterhelfen können)
Was gibt es sonst für Mittel, wenn es gefährlich glatt ist? Stimmt es, daß
Babyöl auf der Sohle hilft? Sonstige Tips? Ein Spray hab ich auch mal
gesehen - aber nie wieder gefunden.
Gruß Joh
Ballistol ist optimal, riecht allerdings manchen unangenehm.
Sprühöl ist auch sehr gut.

Gruß

Heinz
Heinz D. Trost
2006-09-14 05:17:52 UTC
Permalink
Johannes,
Post by Johannes Kuhn
wie heißt denn das Zeugs (Wachs?, Paraffin?), das man auf zu glatte
Tanzböden streut?
im einen Fall hilft Penaten Baby Puder,- das enthält den idealen
Mischungsanteil an TALKUM und ist viel billiger als das Zeug aus dem
Tanzbedarf-Shop. Aber: Nur beim Penaten-Baby-Puder stimmt die Mischung
so,- nicht bei anderen Marken.

Allerdings weiß ich nicht, ob man es zum bremsen zu glatter, oder zum
glätten zu stumpfer Böden nimmt.


Heinz
Johannes Kuhn
2006-09-14 07:17:15 UTC
Permalink
Post by Heinz D. Trost
im einen Fall hilft Penaten Baby Puder,- das enthält den idealen
Mischungsanteil an TALKUM und ist viel billiger als das Zeug aus dem
Tanzbedarf-Shop. Aber: Nur beim Penaten-Baby-Puder stimmt die Mischung
so,- nicht bei anderen Marken.
Auf die Sohle - oder auf die Tanzfläche?
Post by Heinz D. Trost
Allerdings weiß ich nicht, ob man es zum bremsen zu glatter, oder zum
glätten zu stumpfer Böden nimmt.
Das wäre dann aber schon interessant zu wissen.

Gruß Joh
Heinz D. Trost
2006-09-14 07:47:57 UTC
Permalink
Johannes,
Post by Johannes Kuhn
Post by Heinz D. Trost
im einen Fall hilft Penaten Baby Puder,- das enthält den idealen
Mischungsanteil an TALKUM und ist viel billiger als das Zeug aus dem
Tanzbedarf-Shop. Aber: Nur beim Penaten-Baby-Puder stimmt die Mischung
so,- nicht bei anderen Marken.
Auf die Sohle - oder auf die Tanzfläche?
auf die Tanzfläche
Post by Johannes Kuhn
Post by Heinz D. Trost
Allerdings weiß ich nicht, ob man es zum bremsen zu glatter, oder zum
glätten zu stumpfer Böden nimmt.
Das wäre dann aber schon interessant zu wissen.
Ja.

Heinz
H.J. König
2006-09-14 08:02:37 UTC
Permalink
Post by Heinz D. Trost
Johannes,
Post by Johannes Kuhn
wie heißt denn das Zeugs (Wachs?, Paraffin?), das man auf zu glatte
Tanzböden streut?
im einen Fall hilft Penaten Baby Puder,- das enthält den idealen
Mischungsanteil an TALKUM und ist viel billiger als das Zeug aus dem
Tanzbedarf-Shop. Aber: Nur beim Penaten-Baby-Puder stimmt die Mischung
so,- nicht bei anderen Marken.
Wieviel bekommt man für Werbung? ;-))
Post by Heinz D. Trost
Allerdings weiß ich nicht, ob man es zum bremsen zu glatter, oder zum
glätten zu stumpfer Böden nimmt.
Was von eklatanter Bedeutung sein kann ;-)

Wir nehmen gemahlenen Pfeffer für zu stumpfe Böden...

Gruß

Heinz
Jochen Grebing
2006-09-14 07:06:32 UTC
Permalink
Moin!
Post by Johannes Kuhn
Hallo Gruppe,
wie heißt denn das Zeugs (Wachs?, Paraffin?), das man auf zu glatte
Tanzböden streut?
Variotrac, Ballistol und Babyöl wurden ja schon genannt. Ganz gut ist es
auch, das Öl mit einem alten Deoroller aufzutragen. Und immer gilt:
Sparsam damit sein und gut aufrauhen.
Post by Johannes Kuhn
Was gibt es sonst für Mittel, wenn es gefährlich glatt ist?
Eigentlich gibt es nur eines, was wirklich hilft: eine gute Balance. Je
mehr Dynamik man entwickelt, desto besser muss auch die Balance sein.
Das ist etwas, an dem wir auch mehr oder weniger fleißig arbeiten
(müssen) ;o)

Viele Grüße,
Jochen
Johannes Kuhn
2006-09-14 07:26:39 UTC
Permalink
Post by Jochen Grebing
Eigentlich gibt es nur eines, was wirklich hilft: eine gute Balance. Je
mehr Dynamik man entwickelt, desto besser muss auch die Balance sein.
Das ist etwas, an dem wir auch mehr oder weniger fleißig arbeiten
(müssen) ;o)
Also ich erlebe manchmal Tanzböden - ist ja nicht immer feinstes Parkett,
gerade bei Milongas - die derartig glatt sind, daß es kaum noch Spaß macht.
Zumindest ist es aber wesentlich anstrengender. Auf manchen Böden ist es im
Winter eine Katastrophe, wenn Split/Salz von draußen hereingetragen werden.
Manche Veranstalter legen dann einen feuchten Putzlappen aus, auf dem man
sich die Sohlen anfeuchten kann. Das hilft auch hervorragend... für ca.
10-20 Sekunden.

Gruß Joh
Kai Juerges
2006-09-14 08:44:32 UTC
Permalink
Post by Johannes Kuhn
Auf manchen Böden ist es im
Winter eine Katastrophe, wenn Split/Salz von draußen hereingetragen werden.
Da hilft auch Variotrac nicht viel. Das ist eher ein Fall für Dancesneaker.
Post by Johannes Kuhn
Manche Veranstalter legen dann einen feuchten Putzlappen aus, auf dem man
sich die Sohlen anfeuchten kann. Das hilft auch hervorragend... für ca.
10-20 Sekunden.
Länger als einen Tanz hilft Variotrac auch nicht, es sei denn, Du kehrst
zunächst die Fläche und streust dann das Variotrac da drauf.

Dann eventuell eine Variante (IIRC von Richard):

Neue Schuhe mit Chromledersohle mit Ballistol (oder anderem Öl) gut tränken,
einwirken lassen, dann auf Küchenpapier stellen, damit das überschüssige Öl
aufgesaugt wird.

Regelmäßiges Aufrauhen (und Reinigen) der Sohle nicht vergessen. Alle paar
Monate die Sohle neu behandeln.

Gruß, Kai
--
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Richard Stoll
2006-09-14 09:57:32 UTC
Permalink
Post by Johannes Kuhn
Manche Veranstalter legen dann einen feuchten Putzlappen aus, auf dem man
sich die Sohlen anfeuchten kann. Das hilft auch hervorragend... f?r ca.
10-20 Sekunden.
Hallo,
von Wasser kann ich nur abraten, da nach Wasserbefeuchtung nach meiner
Erfahrung die Sohlen verdorben sind (Fasern kompaktieren, Sohle ist
nicht mehr gut aufzurauhen).
Variotrac hilft auf einem Turnier fuer ca. eine Runde bei spiegelgratter
Tanzflaeche. Desgl. Ballistol, die Idee mit dem Spr?happlikator find ich
gut. Der Trick mit dem Kuechenpapier kommt nicht von mir, das mit dem
Ballistol ist uralt.
Bei zu stumpfen Boeden hilft Babypuder (kenne nur das von Penaten). Alle
diese Mittel nimmt man dann, wenns nicht anders geht (Turnier).
Im Training sollte
man so viel Zeit aufbringen, den Boden trocken oder ggf. auch feucht zu
wischen.

Ich hab (hatte - schnueff) immer ein Paar nagelneue Tanzschuhe mit top
Sohlen und ein Paar normale Schuhe mit leicht abgetanzten Sohlen dabei.
Die Schuhe mit nagelneuen Sohlen hab ich angezogen, wenns glatt war.
Nach ca. 1 Jahr kann man dann mit neuen Schuhen permutieren.....

Gruss,

-Richard


@Kai: Antrag auf Aufnahme in die FAQ.


--
H.J. König
2006-09-14 10:36:23 UTC
Permalink
Post by Richard Stoll
Post by Johannes Kuhn
Manche Veranstalter legen dann einen feuchten Putzlappen aus, auf dem man
sich die Sohlen anfeuchten kann. Das hilft auch hervorragend... f?r ca.
10-20 Sekunden.
Hallo,
von Wasser kann ich nur abraten, da nach Wasserbefeuchtung nach meiner
Erfahrung die Sohlen verdorben sind (Fasern kompaktieren, Sohle ist
nicht mehr gut aufzurauhen).
Variotrac hilft auf einem Turnier fuer ca. eine Runde bei spiegelgratter
Tanzflaeche. Desgl. Ballistol, die Idee mit dem Spr?happlikator find ich
gut. Der Trick mit dem Kuechenpapier kommt nicht von mir, das mit dem
Ballistol ist uralt.
War ich möglicherweise...?

3 - 4 mal im Jahr "behandle" ich meine Sohlen mit einem elektrischen
Dreieckschleifer, bestückt mit grobem Papier. Danach Ballistol satt
und die Schuhe auf dem Kopf gestellt. Ca eine Stunde später wird dann
das überschüssige Öl mit Küchenkrepp, Klopap usw. abgewischt. Fertig!

Auf einem Turnier habe ich auch immer 2 Paar Schuhe dabei, glatt für
stumpfe Böden, notfalls noch mit gemahlenem Pfeffer bestreut und für
glatte Böden die Ballistol-Schuhe.
Post by Richard Stoll
Bei zu stumpfen Boeden hilft Babypuder (kenne nur das von Penaten). Alle
diese Mittel nimmt man dann, wenns nicht anders geht (Turnier).
Im Training sollte
man so viel Zeit aufbringen, den Boden trocken oder ggf. auch feucht zu
wischen.
Den Boden wischen? unsere Halle hat 20 x 13 m, da kehrt man schon eine
kl. Ewigkeit.... (was kaum hilft)
Post by Richard Stoll
Ich hab (hatte - schnueff) immer ein Paar nagelneue Tanzschuhe mit top
Sohlen und ein Paar normale Schuhe mit leicht abgetanzten Sohlen dabei.
Die Schuhe mit nagelneuen Sohlen hab ich angezogen, wenns glatt war.
Nach ca. 1 Jahr kann man dann mit neuen Schuhen permutieren.....
Gruß

Heinz
Marte Schwarz
2006-09-14 11:18:37 UTC
Permalink
Hallo Johannes,

wie schon oft in dieser NG geschrieben...
Post by Johannes Kuhn
wie heißt denn das Zeugs (Wachs?, Paraffin?), das man auf zu glatte
Tanzböden streut?
Vergiss es ganz schnell wieder...
Alles was auf Wachs basiert macht, sofern Du nicht wirklich zuvor den
Boden gründlichst gereinigt hattest einen ekligen Dreck. Ausserdem
habe ich noch niemenden gesehen, der das Zeugs wirklich gleichmäßig
verteilt hätte, es bleiben immer glatte Stellen im Raum.
Post by Johannes Kuhn
Was gibt es sonst für Mittel, wenn es gefährlich glatt ist?
Auf Ledersohlen hilft regelmäßige Lederpflege und die macht man seit
Jahrtausenden mit Öl. Welches Öl Du bevorzugst ist Geschmacksache. Ich
kenne einige, die Minealöle à la Ballistol, oder andere Sprühöle
nehmen. Ich persönlich finde, die stinken zu arg und sind unnötig
teuer. Meine Schuhe bekommen seit Jahrzehnten nur Olivenöl, denn das
gibt es bei uns zu Hause immer ;-)
Die Sohlen gut abbürsten und dann mit einer alten Zahnbürste das Öl
auftragen. Dabei immer wiedre abbürsten, was sich neu lösen lässt. Hab
keine Angst, die Solen scheuerst Du so schnell nicht durch, auch wenn
die Hakenbürsten etwas anderes vermuten lassen ;-) Am besten geht das
mit ganz neuen Ledersohlen, die möglichst noch nie Wachs gesehen
haben. Wenn die Solen so mit Öl gtränkt sind, dann geht man tunlichst
NICHT aufs Parkett, denn dann gibt es sicheren Ärger mit dem
Hallenwart. Nache in paar Stunden Einwirkzeit stelle ich mich mit den
Schuhen eine Weile auf alte Zeitungen. Das zieht das überschüssige Öl
raus. So präparierte Schuhe muss man eigentlich nur nach dem Training
vom Schmutz befreien. Bei heftigem Wachseinsatz ggfs öfter, um das
Verkleben der Ledersohlen zu vermeiden. Spätestens, wenn der Dreck
sich nicht mehr leicht abbürsten lässt wird es Zeit für eine
Auffrischung der Aktion. Bei mir hält das so etwa 3 Monate. Je nach
Boden und Trainingsintensität kann das aber auch schon monatlich
fällig werden.

Alles andere hatte sich nicht bewährt. Seit ich auf "drehen vor dem
Gehen" getrimmt worden bin hab ich allerdings auch kein Stress mehr
mit glatten Böden.

Marte
H.J. König
2006-09-14 11:45:53 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Seit ich auf "drehen vor dem
Gehen" getrimmt worden bin hab ich allerdings auch kein Stress mehr
mit glatten Böden.
Marte
Drehen vor dem Gehen? ich kenne es genau umgekehrt.... und kenne eine
Menge Tr, die es auch so formulieren.

Kannst Du mal erläutern, bitte?

Heinz
Marte Schwarz
2006-09-14 13:50:57 UTC
Permalink
Hallo Heinz,
Post by H.J. König
Drehen vor dem Gehen? ich kenne es genau umgekehrt.... und kenne eine
Menge Tr, die es auch so formulieren.
Nimms mir nicht krumm, wenn ich Dich jetzt an google verweise, ich hab
mich hier schon sehr ausführlich drüber ausgelassen und habe jetzt
nicht die Zeit, das noch einmal zu tippen ;-)

Marte
H.J. König
2006-09-15 05:01:58 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Hallo Heinz,
Post by H.J. König
Drehen vor dem Gehen? ich kenne es genau umgekehrt.... und kenne
eine
Post by H.J. König
Menge Tr, die es auch so formulieren.
Nimms mir nicht krumm, wenn ich Dich jetzt an google verweise, ich hab
mich hier schon sehr ausführlich drüber ausgelassen und habe jetzt
nicht die Zeit, das noch einmal zu tippen ;-)
Marte
Kein Problem ;-)

Heinz
Kai Juerges
2006-09-14 22:57:32 UTC
Permalink
Post by H.J. König
Drehen vor dem Gehen?
Ja. Definitiv.
Post by H.J. König
Kannst Du mal erläutern, bitte?
Was gibts da zu erläutern, bitte?

Gruß, Ka*nach-Diktat-verreist*i
--
Qualitaet im Tango laesst sich halt nicht in "Sacadas pro Minute"
klassifizieren. (Dr. Richard Stoll in drt)

tanznews.de - Veranstaltungen, Kleinanzeigen, Links, Musik, Quiz
Roland Brügel
2006-09-15 06:22:25 UTC
Permalink
Post by Kai Juerges
Post by H.J. König
Drehen vor dem Gehen?
Ja. Definitiv.
Post by H.J. König
Kannst Du mal erläutern, bitte?
Was gibts da zu erläutern, bitte?
Fängt schonmal damit an was *gehen* ist.
Bewegung von Fuß A auf Fuß B?
Bewegung von zentraler Position zwischen Fuß a und b zur nächsten
zwischen Fuß b und a?
Ganz was andres?

Roland
Kai Juerges
2006-09-22 21:25:34 UTC
Permalink
Post by Roland Brügel
Fängt schonmal damit an was *gehen* ist.
Translation.
Post by Roland Brügel
Bewegung von Fuß A auf Fuß B?
Auch, ja.
Post by Roland Brügel
Bewegung von zentraler Position zwischen Fuß a und b zur nächsten
zwischen Fuß b und a?
Auch das.
Post by Roland Brügel
Ganz was andres?
Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?

Erst Rotation(seinleitung), dann Translation. Oder: Die Drehbewegung muß
eingeleitet sein, bevor der Schwerpunkt sich (in der Horizontalen) vom
Standbein wegbewegt.

Gruß, Kai
--
Kommt Dir der Boden immer entgegen tanzt entweder Du nicht im Rhythmus, oder
die 50 anderen ;-) (Anja Breest in drt)
Roland Brügel
2006-09-23 18:50:47 UTC
Permalink
Post by Kai Juerges
Post by Roland Brügel
Fängt schonmal damit an was *gehen* ist.
Translation.
Post by Roland Brügel
Bewegung von Fuß A auf Fuß B?
Auch, ja.
Post by Roland Brügel
Bewegung von zentraler Position zwischen Fuß a und b zur nächsten
zwischen Fuß b und a?
Auch das.
Post by Roland Brügel
Ganz was andres?
Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?
Erst Rotation(seinleitung), dann Translation. Oder: Die Drehbewegung muß
eingeleitet sein, bevor der Schwerpunkt sich (in der Horizontalen) vom
Standbein wegbewegt.
Gruß, Kai
Nun, wenns darum geht nen schicken Spruch zu verstehen dann find ich das
schon einen Unterschied wann hier (passend zu dem Spruch) Translation
beginnt. Im Grunde wollte ich auch erstmal klarmachen, dass auch ein
scheinbar klarer Spruch durchaus Erklärungsbedarf haben kann.

Roland
Kai Juerges
2006-09-24 08:48:53 UTC
Permalink
Post by Roland Brügel
Nun, wenns darum geht nen schicken Spruch zu verstehen dann find ich das
schon einen Unterschied wann hier (passend zu dem Spruch) Translation
beginnt.
Translation beginnt genau dann, wenn der Schwerpunkt sich vertikal
verschiebt. Das ist ja nun wirklich trivial.
Post by Roland Brügel
Im Grunde wollte ich auch erstmal klarmachen, dass auch ein
scheinbar klarer Spruch durchaus Erklärungsbedarf haben kann.
Das sehe ich - zumindest bei *diesem* Spruch - nicht so.

Gruß, Kai
--
Dass jemand, der etwas zu sagen hat, stets ein paar johlende Hofnarren und
Kasper hinter sich herzieht, ist normal und daran gewöhnt man sich. Sie sind
ein Indikator für die Qualität desjenigen, den sie verfolgen. (Jens Hoffmann
in dsnm)
Roland Brügel
2006-09-24 09:22:36 UTC
Permalink
Post by Kai Juerges
Post by Roland Brügel
Nun, wenns darum geht nen schicken Spruch zu verstehen dann find ich das
schon einen Unterschied wann hier (passend zu dem Spruch) Translation
beginnt.
Translation beginnt genau dann, wenn der Schwerpunkt sich vertikal
verschiebt. Das ist ja nun wirklich trivial.
Post by Roland Brügel
Im Grunde wollte ich auch erstmal klarmachen, dass auch ein
scheinbar klarer Spruch durchaus Erklärungsbedarf haben kann.
Das sehe ich - zumindest bei *diesem* Spruch - nicht so.
Gruß, Kai
Das würde bedeuten, Du unterbrichst Translation um Rotation zu erzeugen?
Kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Oder vielleicht eher *Beginn
Rotation* vor *Beginn Translation* gemeint? Dann hätten wir aber auch
wieder unsern Erklärungsbedarf.

Roland
Marte Schwarz
2006-09-24 09:56:00 UTC
Permalink
Hallo Roland,
Post by Roland Brügel
Post by Roland Brügel
Im Grunde wollte ich auch erstmal klarmachen, dass auch ein
scheinbar klarer Spruch durchaus Erklärungsbedarf haben kann.
Machs doch nicht unnötig kompliziert. Schau Dir oder irgendjemand doch
mal zu, was der Körper macht, wenn er sich aus der Ruhe in Bewegung
versetzen will. Die allermeisten Menschen bevorzugen als "normele"
Schreittechnik die in Körpergegenbewegung. Das ist nicht viel mehr,
als dass man seinen (Ober-)Körper mit einer Rotation in Schwung bringt
und den so erzeugten Schwung dann nutzt, um das gegenüberliegende Bein
ein paar cm weiterzubringen. Genau das, nur mit deutlich mehr Schwung
und mit Gegenüberstehendem partner, machen wir beim Tanzen.
Würdest Du ohne vorherige Rotation geradeaus oder sogar noch mit
gleichseitiger Schulterführung (was lange genug unterrichtet wurde und
von einigen immer noch so gelehrt wird) loslegst, dann wird Deine
Partnerin logischerweise dei gleiche Translationsgeschwindigkeit
abbekommen, was dazu führen wird, dass spätestens in der Drehung das
ganze nicht mehr kontrollierbar ist, weil dann brauchst Du als den
Aussenkreis tanzender dann wesentlich mehr Weg zurückzulegen hast,
während Deine Partnerin ihren Schwung massiv bremsen müsste. Und das
geht entweder schief oder führt zu alles andere als schwunfvoll
leichtem Tanzen.
Schwung wird vor der Translation aufgebaut und zwar auf der 3 im
Walzer bzw 4 in den 4/4 Tänzen. Dann hast Du das Schwungmaximum genau
da, wo es die Musik fordert: auf der eins bzw durch sie hindurch.
Diesen Schwung kann man nun über die 2 (und ggfs 3) in ein neues Bild
heben.
Post by Roland Brügel
Das würde bedeuten, Du unterbrichst Translation um Rotation zu erzeugen?
Anderstherum wirds richtig. Das ist ein ganz normaler Bewegungsvorgang
um Schwung zu produzieren. Das machen Kegler, Diskuswerfer, Langläufer
(klassischer Stil) und viele andere Sportler alle so, weil es eine
natürliche und höchst effektive weil harmonische Bewegungsbildung ist.
Post by Roland Brügel
Kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Oder vielleicht eher *Beginn
Rotation* vor *Beginn Translation* gemeint?
Glaub mir: Rotation und Translation vertragen sich nicht wirklich gut
zur gleichen Zeit. Das führt unweigerlich zu torkeligen Bewegungen
(siehe die Ausführungen zum Pivot/Ocho-Thread). Leider begreifen viel
nicht den Unterschied zwischen einer Körperdrehung und einer Drehung
im Raum. Das Stichwort heist immer wieder CBM oder neudeutsch KGB
(Körpergegenbewegung), was nichts weiter ist, als sich ganz natürlich
zu bewegen.
Seit ich das begriffen hatte, brauch ich neben der quartalsweisen
Sohlenpflege keine weiteren Maßnahmen gegen glatte Böden, auch wenn
sich alle rundherum über glatte Böden aufregen (was eigentlich fast
immer der Fall zu sein scheint). Eigentlich hätte ich das schon viel
früher wissen müssen. In meiner Jugend war ich im Langlauf aktiv. Wenn
Du einen richtig schnellen Ski haben willst, dann nimmst Du das mit
weniger Griff in Kauf. Die richtige Technik erlaubt das auch. Sie ist
genau die hier beschriebene: Nutze die Rotationsmöglochkeit im Körper,
um daraus den Abdruck zu generieren. Die Energie, die daraus frei
wird, brauchst Du nicht durch Reibung am Boden zu erzeugen. Das höhret
sich für einen Naturwissenschaftler wie mich zunächst falsch an. Ist
es auch, aber nicht deswegen, weil die Technik nicht funktionieren
täte, sondern weil die physikalische Erklährung dafür falsch ist. Wenn
man sich den Bewegungsablauf genau anschaut, dann stellt man fste,
dass man durch das anrotieren den Beschleunigungszeitraum gleichmäßig
verteilt bekommt und damit für den selben Schwung einen geringeren
Krafteinsatz benötigt, womit man eben deutlich mehr "Schwung" aus der
(begrenzten Haft-)Reibung heraushohlen kann. Vom Ökonomischen Aspekt
ganz zu schweigen. Letzterer ist der Hauptgrund, warum om Langlauf
diese Technik Pflicht ist. 90 Sekunden unökonomisches Tanzen geht
vergleichsweise gut (wenngleich es nie harmonisch und leicht aussehen
wird), 15 - 100 km Langlauf auf Zeit sicher nicht.

Marte
Roland Brügel
2006-09-24 10:43:25 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Hallo Roland,
Post by Roland Brügel
Post by Roland Brügel
Im Grunde wollte ich auch erstmal klarmachen, dass auch ein
scheinbar klarer Spruch durchaus Erklärungsbedarf haben kann.
Machs doch nicht unnötig kompliziert. Schau Dir oder irgendjemand doch
mal zu, was der Körper macht, wenn er sich aus der Ruhe in Bewegung
versetzen will. Die allermeisten Menschen bevorzugen als "normele"
Schreittechnik die in Körpergegenbewegung. Das ist nicht viel mehr,
als dass man seinen (Ober-)Körper mit einer Rotation in Schwung bringt
und den so erzeugten Schwung dann nutzt, um das gegenüberliegende Bein
ein paar cm weiterzubringen. Genau das, nur mit deutlich mehr Schwung
und mit Gegenüberstehendem partner, machen wir beim Tanzen.
Probier mal beim normalen gehen Rotation und Translation tatsächlich zu
trennen. *Das* geht Imho Richtung Breakdance. Für mein Gefühl findet
Rotation und Translation gleichzeitig statt.
Post by Marte Schwarz
Würdest Du ohne vorherige Rotation geradeaus oder sogar noch mit
gleichseitiger Schulterführung (was lange genug unterrichtet wurde und
von einigen immer noch so gelehrt wird) loslegst, dann wird Deine
Partnerin logischerweise dei gleiche Translationsgeschwindigkeit
abbekommen, was dazu führen wird, dass spätestens in der Drehung das
ganze nicht mehr kontrollierbar ist, weil dann brauchst Du als den
Aussenkreis tanzender dann wesentlich mehr Weg zurückzulegen hast,
während Deine Partnerin ihren Schwung massiv bremsen müsste. Und das
geht entweder schief oder führt zu alles andere als schwunfvoll
leichtem Tanzen.
Schwung wird vor der Translation aufgebaut und zwar auf der 3 im
Walzer bzw 4 in den 4/4 Tänzen. Dann hast Du das Schwungmaximum genau
da, wo es die Musik fordert: auf der eins bzw durch sie hindurch.
Diesen Schwung kann man nun über die 2 (und ggfs 3) in ein neues Bild
heben.
Post by Roland Brügel
Das würde bedeuten, Du unterbrichst Translation um Rotation zu
erzeugen?
Anderstherum wirds richtig. Das ist ein ganz normaler Bewegungsvorgang
um Schwung zu produzieren. Das machen Kegler, Diskuswerfer, Langläufer
(klassischer Stil) und viele andere Sportler alle so, weil es eine
natürliche und höchst effektive weil harmonische Bewegungsbildung ist.
Post by Roland Brügel
Kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Oder vielleicht eher *Beginn
Rotation* vor *Beginn Translation* gemeint?
Glaub mir: Rotation und Translation vertragen sich nicht wirklich gut
zur gleichen Zeit. Das führt unweigerlich zu torkeligen Bewegungen
(siehe die Ausführungen zum Pivot/Ocho-Thread). Leider begreifen viel
nicht den Unterschied zwischen einer Körperdrehung und einer Drehung
im Raum. Das Stichwort heist immer wieder CBM oder neudeutsch KGB
(Körpergegenbewegung), was nichts weiter ist, als sich ganz natürlich
zu bewegen.
Und jetzt erzählt mir doch nochmal glaubhaft, *Drehen vor dem Gehen*
wäre selbsterklärend.
Mir ist jetzt tatsächlich nicht ganz klar auf welche Rotationen sich das
ganze beziehen soll, auf alle, auf einige, auf Rotationen im Paar, auf
Rotationen im Raum(Stichwort andrehen), nur auf die Rotationen vor
Schritt 1 oder auf alle Rotationen des gesamten Tanzes?
Post by Marte Schwarz
Seit ich das begriffen hatte, brauch ich neben der quartalsweisen
Sohlenpflege keine weiteren Maßnahmen gegen glatte Böden, auch wenn
sich alle rundherum über glatte Böden aufregen (was eigentlich fast
immer der Fall zu sein scheint). Eigentlich hätte ich das schon viel
früher wissen müssen. In meiner Jugend war ich im Langlauf aktiv. Wenn
Du einen richtig schnellen Ski haben willst, dann nimmst Du das mit
weniger Griff in Kauf. Die richtige Technik erlaubt das auch. Sie ist
genau die hier beschriebene: Nutze die Rotationsmöglochkeit im Körper,
um daraus den Abdruck zu generieren. Die Energie, die daraus frei
wird, brauchst Du nicht durch Reibung am Boden zu erzeugen. Das höhret
sich für einen Naturwissenschaftler wie mich zunächst falsch an. Ist
es auch, aber nicht deswegen, weil die Technik nicht funktionieren
täte, sondern weil die physikalische Erklährung dafür falsch ist.
Nunja, auch ein schönes Beispiel. Je nach Background macht man einfach
was man hört - oder meldet Zweifel an und braucht eine stimmige
Erklärung wie es zusammenpasst.


Roland
Kai Juerges
2006-09-24 11:40:08 UTC
Permalink
Post by Roland Brügel
Probier mal beim normalen gehen Rotation und Translation tatsächlich zu
trennen. *Das* geht Imho Richtung Breakdance. Für mein Gefühl findet
Rotation und Translation gleichzeitig statt.
Wo rotierst Du beim "normalen Gehen"?
Post by Roland Brügel
Und jetzt erzählt mir doch nochmal glaubhaft, *Drehen vor dem Gehen*
wäre selbsterklärend.
Wer hat das denn behauptet?
Post by Roland Brügel
Mir ist jetzt tatsächlich nicht ganz klar auf welche Rotationen sich das
ganze beziehen soll, auf alle, auf einige, auf Rotationen im Paar, auf
Rotationen im Raum(Stichwort andrehen), nur auf die Rotationen vor
Schritt 1 oder auf alle Rotationen des gesamten Tanzes?
Auf Rotationen des Paares (um die gemeinsame Achse) beim Standard, auf
Rotationen des Tänzers (um die eigene Achse) beim Latein.

Und gleich noch ein Klassiker: Im Standard gibt es keinen Schritt geradeaus
vor- oder rückwärts.

Gruß, Kai
--
Dass jemand, der etwas zu sagen hat, stets ein paar johlende Hofnarren und
Kasper hinter sich herzieht, ist normal und daran gewöhnt man sich. Sie sind
ein Indikator für die Qualität desjenigen, den sie verfolgen. (Jens Hoffmann
in dsnm)
Roland Brügel
2006-09-24 12:36:43 UTC
Permalink
Post by Kai Juerges
Post by Roland Brügel
Probier mal beim normalen gehen Rotation und Translation tatsächlich zu
trennen. *Das* geht Imho Richtung Breakdance. Für mein Gefühl findet
Rotation und Translation gleichzeitig statt.
Wo rotierst Du beim "normalen Gehen"?
Habe das Gefühl dir geht es hier nur(?) um Rotationen im Raum, nicht um
Rotationen im Körper im Sinne von Cbm. In dem Sinne hab ich beim
normalen gehen keine Rotationen. Aber sind letzteres nicht auch
*Rotationen*? Oder wie würdest du das benennen?
Post by Kai Juerges
Post by Roland Brügel
Und jetzt erzählt mir doch nochmal glaubhaft, *Drehen vor dem Gehen*
wäre selbsterklärend.
Wer hat das denn behauptet?
Post by Roland Brügel
Drehen vor dem Gehen?
Ja. Definitiv.
Post by Kai Juerges
Post by Roland Brügel
Kannst Du mal erläutern, bitte?
Was gibts da zu erläutern, bitte?

Gruß, Ka*nach-Diktat-verreist*i

Es sei denn selbsterklärend ist nicht gleichzusetzen mit *nix zu
erläutern* ;)
Post by Kai Juerges
Post by Roland Brügel
Mir ist jetzt tatsächlich nicht ganz klar auf welche Rotationen sich das
ganze beziehen soll, auf alle, auf einige, auf Rotationen im Paar, auf
Rotationen im Raum(Stichwort andrehen), nur auf die Rotationen vor
Schritt 1 oder auf alle Rotationen des gesamten Tanzes?
Auf Rotationen des Paares (um die gemeinsame Achse) beim Standard, auf
Rotationen des Tänzers (um die eigene Achse) beim Latein.
Und gleich noch ein Klassiker: Im Standard gibt es keinen Schritt geradeaus
vor- oder rückwärts.
Vor jedem Schritt im Raum irgendwohin zu drehen und dann zu gehen.
Nirgends Rotation und Translation zu überlagern, das bring ich nun
wirklich nicht fertig.
Aber vielleicht lern ichs ja noch irgendwann ;)

Roland
Kai Juerges
2006-09-24 13:07:22 UTC
Permalink
Post by Roland Brügel
Post by Kai Juerges
Wo rotierst Du beim "normalen Gehen"?
Habe das Gefühl dir geht es hier nur(?) um Rotationen im Raum, nicht um
Rotationen im Körper im Sinne von Cbm.
Umgekehrt. Wesentlicher sind mir die Rotationen im Körper (wenn man ein Paar
als gemeinsamen Körper betrachtet).
Post by Roland Brügel
In dem Sinne hab ich beim
normalen gehen keine Rotationen.
Schwingen Deine Arme beim entspannten Gehen nicht vor und zurück?
Post by Roland Brügel
Aber sind letzteres nicht auch
*Rotationen*? Oder wie würdest du das benennen?
Doch, das sind auch Rotationen. Allerdings wirst Du keine Rotation im Raum
hinbekommen, ohne auch eine Rotation im Körper zu erzeugen.
Post by Roland Brügel
Post by Kai Juerges
Post by Roland Brügel
Und jetzt erzählt mir doch nochmal glaubhaft, *Drehen vor dem Gehen*
wäre selbsterklärend.
Wer hat das denn behauptet?
Post by Roland Brügel
Kannst Du mal erläutern, bitte?
Was gibts da zu erläutern, bitte?
Ja, ich habe nachgefragt, was Du erläutert haben möchtest. Da gibt es ein
breites Spektrum an möglichen Fragen.
Post by Roland Brügel
Es sei denn selbsterklärend ist nicht gleichzusetzen mit *nix zu
erläutern* ;)
Ich habe beides nicht behauptet.
Post by Roland Brügel
Vor jedem Schritt im Raum irgendwohin zu drehen und dann zu gehen.
Nirgends Rotation und Translation zu überlagern, das bring ich nun
wirklich nicht fertig.
Das braucht auch viel Übung, wobei letztere Forderung sowieso etwas
weltfremd ist. Natürlich überlagern sich Rotationen und Translation. Darum
sprach ich auch von Rotation(seinleitung). Erst die Drehung beginnen, dann
die Translation. Daß ich eine Drei-Schritt-Drehung nicht beenden kann, bevor
ich den ersten Schritt gemacht habe, dürfte der Name selbst schon andeuten.

Gruß, Kai
--
Die wirklich guten Paare erkannte man an ihrer Zurückhaltung, die bekamen
mit einem (nur scheinbaren) Mindestmass an Platz und Aufwand ein Höchstmass
an Eleganz zustande. (Mario Herger in drt)
Roland Brügel
2006-09-24 21:40:34 UTC
Permalink
Post by Kai Juerges
Post by Kai Juerges
Post by H.J. König
Kannst Du mal erläutern, bitte?
Was gibts da zu erläutern, bitte?
Ja, ich habe nachgefragt, was Du erläutert haben möchtest. Da gibt es ein
breites Spektrum an möglichen Fragen.
Den Satz hatte ich komplett anders aufgefasst als er tatsächlich gemeint
war ;)

Roland
Ueli Lezzi
2006-09-24 12:13:19 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Hallo Roland,
Post by Roland Brügel
Post by Roland Brügel
Im Grunde wollte ich auch erstmal klarmachen, dass auch ein
scheinbar klarer Spruch durchaus Erklärungsbedarf haben kann.
Hallo Marte

Ich finde, dein Artikel enthält ein paar interessante Überlegungen. Mit
einem Teil davon bin ich einverstanden, mit einem Teil nicht.
Post by Marte Schwarz
Machs doch nicht unnötig kompliziert. Schau Dir oder irgendjemand doch
mal zu, was der Körper macht, wenn er sich aus der Ruhe in Bewegung
versetzen will. Die allermeisten Menschen bevorzugen als "normele"
Schreittechnik die in Körpergegenbewegung. Das ist nicht viel mehr,
als dass man seinen (Ober-)Körper mit einer Rotation in Schwung bringt
und den so erzeugten Schwung dann nutzt, um das gegenüberliegende Bein
ein paar cm weiterzubringen. Genau das, nur mit deutlich mehr Schwung
Dem kann ich überhaupt nicht folgen. Würdest du es bitte noch näher
erläutern?
Aus meiner Sicht beginnt Schreiten beim Menschen so:
Durch Heben des Knies des Spielbeins wandert der Schwerpunkt des Körpers
vorn vor den Fuss des Standbeines. Dadurch beginnt der Körper nach vorne
zu fallen, und die Translation (Vorwärtsbewegung) beginnt.
Das wird allenfalls noch durch Muskeln im Fuss des Standbeines unterstützt.
Die Rotation im Oberkörper hat andere Funktionen, z.B. Unterstützung der
Atmung. Genauer kann ich die im Moment nicht benennen.
Besonders stark gegen deinen Ansatz spricht m.E. - wenn man es z.B. mit
Diskuswerfen vergleicht (siehe unten) -, dass Bein und Oberkörper sich
_gegenläufig_ nach vorn bewegen (rechte Oberkörperseite und linkes Bein
gehen gleichzeitig nach vorn), die von dir auch erwähnte
_Gegen_drehbewegung im Körper (CBM).
Post by Marte Schwarz
Post by Roland Brügel
Das würde bedeuten, Du unterbrichst Translation um Rotation zu
erzeugen?
Anderstherum wirds richtig. Das ist ein ganz normaler Bewegungsvorgang
um Schwung zu produzieren. Das machen Kegler, Diskuswerfer, Langläufer
(klassischer Stil) und viele andere Sportler alle so, weil es eine
natürliche und höchst effektive weil harmonische Bewegungsbildung ist.
Hier versteh ich deine These vom Umsetzen einer Rotation in eine
Translation hingegen. Besonders beim Diskuswerfer.
Post by Marte Schwarz
Post by Roland Brügel
Kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Oder vielleicht eher *Beginn
Rotation* vor *Beginn Translation* gemeint?
Glaub mir: Rotation und Translation vertragen sich nicht wirklich gut
zur gleichen Zeit. Das führt unweigerlich zu torkeligen Bewegungen
(siehe die Ausführungen zum Pivot/Ocho-Thread). Leider begreifen viel
nicht den Unterschied zwischen einer Körperdrehung und einer Drehung
im Raum. Das Stichwort heist immer wieder CBM oder neudeutsch KGB
(Körpergegenbewegung), was nichts weiter ist, als sich ganz natürlich
zu bewegen.
Seit ich das begriffen hatte, brauch ich neben der quartalsweisen
Sohlenpflege keine weiteren Maßnahmen gegen glatte Böden, auch wenn
sich alle rundherum über glatte Böden aufregen (was eigentlich fast
immer der Fall zu sein scheint). Eigentlich hätte ich das schon viel
früher wissen müssen. In meiner Jugend war ich im Langlauf aktiv. Wenn
Du einen richtig schnellen Ski haben willst, dann nimmst Du das mit
weniger Griff in Kauf. Die richtige Technik erlaubt das auch. Sie ist
genau die hier beschriebene: Nutze die Rotationsmöglochkeit im Körper,
um daraus den Abdruck zu generieren. Die Energie, die daraus frei
wird, brauchst Du nicht durch Reibung am Boden zu erzeugen. Das höhret
sich für einen Naturwissenschaftler wie mich zunächst falsch an. Ist
es auch, aber nicht deswegen, weil die Technik nicht funktionieren
täte, sondern weil die physikalische Erklährung dafür falsch ist. Wenn
man sich den Bewegungsablauf genau anschaut, dann stellt man fste,
dass man durch das anrotieren den Beschleunigungszeitraum gleichmäßig
verteilt bekommt und damit für den selben Schwung einen geringeren
Krafteinsatz benötigt, womit man eben deutlich mehr "Schwung" aus der
(begrenzten Haft-)Reibung heraushohlen kann. Vom Ökonomischen Aspekt
ganz zu schweigen. Letzterer ist der Hauptgrund, warum om Langlauf
diese Technik Pflicht ist. 90 Sekunden unökonomisches Tanzen geht
vergleichsweise gut (wenngleich es nie harmonisch und leicht aussehen
wird), 15 - 100 km Langlauf auf Zeit sicher nicht.
Marte
--
NOTIZ: '_STOP_', '_TAFEL_' und '.invalid' beachten und allenfalls
entfernen...
Kai Juerges
2006-09-24 12:27:49 UTC
Permalink
Post by Ueli Lezzi
Durch Heben des Knies des Spielbeins wandert der Schwerpunkt des Körpers
vorn vor den Fuss des Standbeines. Dadurch beginnt der Körper nach vorne
zu fallen, und die Translation (Vorwärtsbewegung) beginnt.
Das ist nicht falsch, allerdings fehlt tatsächlich in der Beschreibung die
durchaus normale Drehbewegung im Oberkörper. Warum pendeln denn bei
entspanntem Gehen die Arme hin und her?
Post by Ueli Lezzi
Das wird allenfalls noch durch Muskeln im Fuss des Standbeines unterstützt.
Und - vor allem dann, wenn man die Arme aktiv einsetzt - durch den
Armschwung. Dieser wiederum wird unterstützt durch Oberkörperrotation.
Post by Ueli Lezzi
Die Rotation im Oberkörper hat andere Funktionen, z.B. Unterstützung der
Atmung. Genauer kann ich die im Moment nicht benennen.
Das wäre mir vollkommen neu. Wenn Du dafür irgendwelche Quellen hast, würde
ich mich sehr dafür interessieren.
Post by Ueli Lezzi
Besonders stark gegen deinen Ansatz spricht m.E. - wenn man es z.B. mit
Diskuswerfen vergleicht (siehe unten) -, dass Bein und Oberkörper sich
_gegenläufig_ nach vorn bewegen (rechte Oberkörperseite und linkes Bein
gehen gleichzeitig nach vorn), die von dir auch erwähnte
_Gegen_drehbewegung im Körper (CBM).
Genau das ist beim Gehen auch der Fall. Wenn Du einen Schritt vorwärts mit
dem rechten Bein machst, schwingt intuitiv der linke Arm vor und somit die
linke Körperseite.

Gruß, Kai
--
Wo doch die Kleidchen der Damen immer minimaler werden und man durchaus auch
die Hoffnung hegen darf, daß die Sitte des Oben-Ohne-Tanzes, wie im Ballett
immer üblicher, auch im Turniertanz Einzug halten wird. (Egon Vellusig in
dang zum Thema Tanzsport)
Ueli Lezzi
2006-09-24 14:26:24 UTC
Permalink
Post by Kai Juerges
Post by Ueli Lezzi
Durch Heben des Knies des Spielbeins wandert der Schwerpunkt des Körpers
vorn vor den Fuss des Standbeines. Dadurch beginnt der Körper nach vorne
zu fallen, und die Translation (Vorwärtsbewegung) beginnt.
Das ist nicht falsch, allerdings fehlt tatsächlich in der Beschreibung die
durchaus normale Drehbewegung im Oberkörper. Warum pendeln denn bei
entspanntem Gehen die Arme hin und her?
Post by Ueli Lezzi
Das wird allenfalls noch durch Muskeln im Fuss des Standbeines unterstützt.
Und - vor allem dann, wenn man die Arme aktiv einsetzt - durch den
Armschwung. Dieser wiederum wird unterstützt durch Oberkörperrotation.
Der eine Arm pendelt nach vorn, während der andere gleichzeitig nach
hinten pendelt. Daraus ergibt sich keine Vorwärtsbewegung des Körpers.
Post by Kai Juerges
Post by Ueli Lezzi
Die Rotation im Oberkörper hat andere Funktionen, z.B. Unterstützung der
Atmung. Genauer kann ich die im Moment nicht benennen.
Das wäre mir vollkommen neu. Wenn Du dafür irgendwelche Quellen hast, würde
ich mich sehr dafür interessieren.
Christian Larsen
Beweglicher Brustkorb: schmerzfrei und beweglich
Buch und DVD
1. Aufl. 2006
64 S., 47 Abb.
EUR [D] 29,95 | CHF 50,90
ISBN-10: 3830433093
ISBN-13: 9783830433095
Bea Miescher ist Co-Autorin des Büchleins, wird aber auf der
Internetseite nicht erwähnt.
http://www.medizinverlage.de/detailseiten/3830433093.html
Musterseiten und Inhaltsverzeichnis beachten!


Spiraldynamik-Institut:

Ankündigung zu Brustwirbelsäule-Kurs
http://www.spiraldynamik.com/is030006_brustwirbelsaeule.html

Kurzübersicht über Spiraldynamik
http://www.spiraldynamik.com/sd0100_spiraldynamik.html

Heimseite des Institutes
http://www.spiraldynamik.com/

Sich nicht vom marktschreierischen Ton abschrecken lassen! Inhaltlich
ist es ein m.E. überzeugendes Konzept, womit sich zu beschäftigen es
sich lohnt.
Post by Kai Juerges
Post by Ueli Lezzi
Besonders stark gegen deinen Ansatz spricht m.E. - wenn man es z.B. mit
Diskuswerfen vergleicht (siehe unten) -, dass Bein und Oberkörpersich
_gegenläufig_ nach vorn bewegen (rechte Oberkörperseite und linkes Bein
gehen gleichzeitig nach vorn), die von dir auch erwähnte
_Gegen_drehbewegung im Körper (CBM).
Genau das ist beim Gehen auch der Fall. Wenn Du einen Schritt vorwärts mit
dem rechten Bein machst, schwingt intuitiv der linke Arm vor und somit die
linke Körperseite.
Wie erwähnt schwingt der andere Arm jedoch gleichzeitig zurück,womit
sich in der Summe keine Vorwärtsbewegung ergibt.
Beim Diskuswerfer ist die Masseverteilung einseitig (auf einer Seite
Rippen mit Arm und Diskus nach vorn, auf anderer Seite nur Rippen mit
Arm nach hinten), und schliesslich wir auch noch der Diskus vom Körper
getrennt.

Ueli
--
NOTIZ: '_STOP_', '_TAFEL_' und '.invalid' beachten und allenfalls
entfernen...
Kai Juerges
2006-09-24 20:20:33 UTC
Permalink
Post by Ueli Lezzi
Post by Kai Juerges
Und - vor allem dann, wenn man die Arme aktiv einsetzt - durch den
Armschwung. Dieser wiederum wird unterstützt durch Oberkörperrotation.
Der eine Arm pendelt nach vorn, während der andere gleichzeitig nach
hinten pendelt. Daraus ergibt sich keine Vorwärtsbewegung des Körpers.
Beim einfachen Gehen ergibt sich zwar keine Vorwärtsbewegung, aber das Indiz
für die Rotation ist denoch vorhanden.

Und beim aktiven Einsatz der Arme ergibt sich sehr wohl eine
Vorwärtsbewegung, ähnlich wie beim aktiven Beineinsatz auf der Schaukel, da
gehen die Beine auch sowohl vor wie zurück.
Post by Ueli Lezzi
Post by Kai Juerges
Das wäre mir vollkommen neu. Wenn Du dafür irgendwelche Quellen hast, würde
ich mich sehr dafür interessieren.
Christian Larsen
Beweglicher Brustkorb: schmerzfrei und beweglich
Hm, wenn ich das jetzt nicht vollkommen falsch verstehe, geht es um das
genau Gegenteil von dem, was Du im vorherigen Posting geschrieben hast.
Übungen mit Einbeziehung von Drehungen im Oberkörper sollen gemacht werden,
um eine bessere Atmung zu erzielen.

Die Aussage, daß die Rotationen beim Gehen erfolgen, damit Otto Normalmensch
besser atmen kann, finde ich nicht wirklich.
Post by Ueli Lezzi
Sich nicht vom marktschreierischen Ton abschrecken lassen! Inhaltlich
ist es ein m.E. überzeugendes Konzept, womit sich zu beschäftigen es
sich lohnt.
Das auf jeden Fall.
Post by Ueli Lezzi
Post by Kai Juerges
Genau das ist beim Gehen auch der Fall. Wenn Du einen Schritt vorwärts mit
dem rechten Bein machst, schwingt intuitiv der linke Arm vor und somit die
linke Körperseite.
Wie erwähnt schwingt der andere Arm jedoch gleichzeitig zurück,womit
sich in der Summe keine Vorwärtsbewegung ergibt.
Und beim Tanzen (zumindest Standard) etwa nicht? *g*
Ich will doch die Arme weder beim entspannten Gehen noch beim Standard aktiv
einsetzen, um eine bessere Translation zu erreichen. Die Arme sind lediglich
ein Indikator für eine Rotation des Körpers und diese Rotation selbst ist
durchaus für die Translation von Vorteil.

Gruß, Kai
--
Kommt Dir der Boden immer entgegen tanzt entweder Du nicht im Rhythmus, oder
die 50 anderen ;-) (Anja Breest in drt)
Ueli Lezzi
2006-09-24 23:21:05 UTC
Permalink
Post by Kai Juerges
Post by Ueli Lezzi
Post by Kai Juerges
Das wäre mir vollkommen neu. Wenn Du dafür irgendwelche Quellen hast, würde
ich mich sehr dafür interessieren.
Christian Larsen
Beweglicher Brustkorb: schmerzfrei und beweglich
Hm, wenn ich das jetzt nicht vollkommen falsch verstehe, geht es um das
genau Gegenteil von dem, was Du im vorherigen Posting geschrieben hast.
Die Rotation im Oberkörper hat andere Funktionen, z.B. Unterstützung der
Atmung. Genauer kann ich die im Moment nicht benennen.
Übungen mit Einbeziehung von Drehungen im Oberkörper sollen gemacht werden,
um eine bessere Atmung zu erzielen.
Die Aussage, daß die Rotationen beim Gehen erfolgen, damit Otto Normalmensch
besser atmen kann, finde ich nicht wirklich.
Diesen Satz verstehe ich nicht. Vielleicht liegt's an der Floskel "nicht
wirklich"... (Bin mir eben nicht sicher, ob im Satz oben z.B. ein Wort
fehlt oder eines überzählig ist.)

Ueli
--
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entfernen...
Jörg Lindemann
2006-09-25 14:31:04 UTC
Permalink
Post by Kai Juerges
Post by Ueli Lezzi
Beweglicher Brustkorb: schmerzfrei und beweglich
Hm, wenn ich das jetzt nicht vollkommen falsch verstehe, geht es um das
genau Gegenteil von dem, was Du im vorherigen Posting geschrieben hast.
Die Rotation im Oberkörper hat andere Funktionen, z.B. Unterstützung der
Atmung. Genauer kann ich die im Moment nicht benennen.
Viel wesentlicher scheint es mir zu sein, dass der Schwerpunkt des
Körpers beim Laufen immer über das Standbein gebracht werden muss ...
der Körper also immer (je nach Person mal mehr und mal weniger) von
einer Seite auf die andere schwingt. Eines der grundsätzlichen Probleme
bei zweibeinigen Laufrobotern, dazu wird das Becken zur Wirbelsäule
"verkantet".

Eine Rotation des Beckens um die Längsachse ...

... kann helfen um das eine Bein um das andere herum nach vorne zu
bringen wenn der Platz in der Mitte nicht reicht, oder die Person die
Füße mehr nach aussen setzt um eine breitere Standfläche zu haben.

... zur Entlastung / Unterstützung der Oberschenkelmuskulatur eingesetzt
werden ... stellt euch vor ihr habt schwere Bleischuhe und könnt die
Beine nicht nur aus den Oberschenkeln anheben

... kann antrainiert werden, um einem bestimmten gesellschaftlich
gefördertem Bewegungsbild zu entsprechen ... bzw. eine Reizwirkung damit
zu erzielen.

Die Menschen laufen halt alle sehr verschieden, was ist da schon "normal"?

Gruss,

Jörg
Nicole Wagner
2006-09-26 12:12:11 UTC
Permalink
On Mon, 25 Sep 2006 16:31:04 +0200, Jörg Lindemann
Post by Jörg Lindemann
Viel wesentlicher scheint es mir zu sein, dass der Schwerpunkt des
Körpers beim Laufen immer über das Standbein gebracht werden muss ...
Danke, dass Du aussprichst, was ich mir schon lange heimlich denke.

Bei uns im Club sind Wachs und Oel verboten und Wasser ungern gesehen.
Ich habe nicht den Eindruck, dass deshalb das grosse Torkeln
ausbrechen wuerde.

Gleichgewichtsprobleme sind auch eine Frage der Einstellung.


Nicole,
http://TigerTradingClub.com
Kai Juerges
2006-09-26 12:13:55 UTC
Permalink
Post by Ueli Lezzi
Post by Kai Juerges
Die Aussage, daß die Rotationen beim Gehen erfolgen, damit Otto Normalmensch
besser atmen kann, finde ich nicht wirklich.
Diesen Satz verstehe ich nicht. Vielleicht liegt's an der Floskel "nicht
wirklich"... (Bin mir eben nicht sicher, ob im Satz oben z.B. ein Wort
fehlt oder eines überzählig ist.)
Hm, ich versuche es mal deutlicher zu machen:

Deine Aussage war, daß die Rotation im Oberkörper erfolgen würde, um die
Atmung zu erleichtern und nicht aus biomechanischen Gründen um das Gehen
selbst zu erleichtern.

Als Quelle nanntest Du ein Buch und eine Handvoll Webseiten. Diesen Quellen
(nein, das Buch habe ich nicht gekauft, aber die Beispielseiten gelesen)
geben an, daß man durch Training - und dabei u.a. Rotationsübungen für den
Oberkörper - eine verbesserte Atmung erreichen kann. Eine Aussage, daß das
(untrainierte) Rotieren des Oberkörpers beim Gehen deshalb erfolgt, weil
dadurch eine verbesserte Atmung möglich ist, habe ich nicht gefunden.

Meiner Meinung nach ist das ein Fall von Verwechselung von instinktiven
Bewegungsabläufen und antrainierten Bewegungsabläufen und deren jeweiliger
Ursache einerseits und Wirkung andererseits.

Gruß, Kai
--
Qualitaet im Tango laesst sich halt nicht in "Sacadas pro Minute"
klassifizieren. (Dr. Richard Stoll in drt)

tanznews.de - Veranstaltungen, Kleinanzeigen, Links, Musik, Quiz
Ueli Lezzi
2006-09-26 13:49:01 UTC
Permalink
Post by Kai Juerges
Post by Ueli Lezzi
Post by Kai Juerges
Die Aussage, daß die Rotationen beim Gehen erfolgen, damit Otto Normalmensch
besser atmen kann, finde ich nicht wirklich.
Diesen Satz verstehe ich nicht. Vielleicht liegt's an der Floskel "nicht
wirklich"... (Bin mir eben nicht sicher, ob im Satz oben z.B. ein Wort
fehlt oder eines überzählig ist.)
Deine Aussage war, daß die Rotation im Oberkörper erfolgen würde, um die
Atmung zu erleichtern und nicht aus biomechanischen Gründen um das Gehen
selbst zu erleichtern.
Ja.
Post by Kai Juerges
Als Quelle nanntest Du ein Buch und eine Handvoll Webseiten. Diesen Quellen
(nein, das Buch habe ich nicht gekauft, aber die Beispielseiten gelesen)
geben an, daß man durch Training - und dabei u.a. Rotationsübungen für den
Oberkörper - eine verbesserte Atmung erreichen kann. Eine Aussage, daß das
(untrainierte) Rotieren des Oberkörpers beim Gehen deshalb erfolgt, weil
dadurch eine verbesserte Atmung möglich ist, habe ich nicht gefunden.
Jetzt verstehe ich dich.
Das steht halt tatsächlich im Büchlein, das du nicht gekauft (oder
ausgehliehen) hast. Seit wann bedeutet "Quellenangabe", dass gleich noch
das Original zugänglich gemacht wird?

Nun, hier ein Teil von S. 7 (= Vorwort) des erwähnten Büchleins:

"Flexibler Brustkorb - Beweglichkeit befreit den Atem
=====================================================

Der Brustkorb ist Sitz von Lunge und Herz, zwei lebenswichtigen Organen.
Im Gegensatz zum ebenso wichtigen Hirn, das im massiven Schädel
geschützt ist, werden Herz und Lunge in Leichtbauweise umhüllt. Der
Begriff „Brustkasten” ist völlig verkehrt: Der Brustkorb ist ein
biegsames Hightech-Geflecht aus Knochen, Knorpel, Gelenken und
verwobenen Muskelschichten. Die Wiederentdeckung seiner elastischen
Dynamik steigert das Wohlbefinden, fördert Atem- und Bewegungsfreiheit
und löst manches hartnäckige Schmerzproblem in Nacken, Schulter oder im
unteren Rückenbereich. Aufrichtung heißt das Zauberwort. Platz für
intelligente Bewegung zu schaffen, ist Ziel dieser Publikation und der
dazugehörigen DVD. Wichtig für Sie: Bleiben Sie sich immer bewusst, dass
die Atmung unzertrennlich mit dem Brustkorb verbunden ist."

(Larsen, Christian; Bea Miescher: Beweglicher Brustkorb - schmerzfrei
und beweglich. - Stuttgart: Trias, 2006. S. 7)
Post by Kai Juerges
Meiner Meinung nach ist das ein Fall von Verwechselung von instinktiven
Bewegungsabläufen und antrainierten Bewegungsabläufen und deren jeweiliger
Ursache einerseits und Wirkung andererseits.
Nein. Es heisst klipp und klar "Wiederentdeckung", nicht "antrainiert".
Und so ist das auch durchgehend gemeint.

Ueli
--
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Ueli Lezzi
2006-09-26 14:17:48 UTC
Permalink
Post by Ueli Lezzi
Post by Kai Juerges
Post by Ueli Lezzi
Post by Kai Juerges
Die Aussage, daß die Rotationen beim Gehen erfolgen, damit Otto Normalmensch
besser atmen kann, finde ich nicht wirklich.
Diesen Satz verstehe ich nicht. Vielleicht liegt's an der Floskel
"nicht wirklich"... (Bin mir eben nicht sicher, ob im Satz oben z.B.
ein Wort fehlt oder eines überzählig ist.)
Deine Aussage war, daß die Rotation im Oberkörper erfolgen würde, um die
Atmung zu erleichtern und nicht aus biomechanischen Gründen um das Gehen
selbst zu erleichtern.
Ja.
Post by Kai Juerges
Als Quelle nanntest Du ein Buch und eine Handvoll Webseiten. Diesen Quellen
(nein, das Buch habe ich nicht gekauft, aber die Beispielseiten gelesen)
geben an, daß man durch Training - und dabei u.a. Rotationsübungen für den
Oberkörper - eine verbesserte Atmung erreichen kann. Eine Aussage, daß das
(untrainierte) Rotieren des Oberkörpers beim Gehen deshalb erfolgt, weil
dadurch eine verbesserte Atmung möglich ist, habe ich nicht gefunden.
Jetzt verstehe ich dich.
Das steht halt tatsächlich im Büchlein, das du nicht gekauft (oder
ausgehliehen) hast. Seit wann bedeutet "Quellenangabe", dass gleich noch
das Original zugänglich gemacht wird?
"Flexibler Brustkorb - Beweglichkeit befreit den Atem
=====================================================
Der Brustkorb ist Sitz von Lunge und Herz, zwei lebenswichtigen Organen.
Im Gegensatz zum ebenso wichtigen Hirn, das im massiven Schädel
geschützt ist, werden Herz und Lunge in Leichtbauweise umhüllt. Der
Begriff „Brustkasten” ist völlig verkehrt: Der Brustkorb ist ein
biegsames Hightech-Geflecht aus Knochen, Knorpel, Gelenken und
verwobenen Muskelschichten. Die Wiederentdeckung seiner elastischen
Dynamik steigert das Wohlbefinden, fördert Atem- und Bewegungsfreiheit
und löst manches hartnäckige Schmerzproblem in Nacken, Schulter oder im
unteren Rückenbereich. Aufrichtung heißt das Zauberwort. Platz für
intelligente Bewegung zu schaffen, ist Ziel dieser Publikation und der
dazugehörigen DVD. Wichtig für Sie: Bleiben Sie sich immer bewusst, dass
die Atmung unzertrennlich mit dem Brustkorb verbunden ist."
(Larsen, Christian; Bea Miescher: Beweglicher Brustkorb - schmerzfrei
und beweglich. - Stuttgart: Trias, 2006. S. 7)
Post by Kai Juerges
Meiner Meinung nach ist das ein Fall von Verwechselung von instinktiven
Bewegungsabläufen und antrainierten Bewegungsabläufen und deren jeweiliger
Ursache einerseits und Wirkung andererseits.
Nein. Es heisst klipp und klar "Wiederentdeckung", nicht "antrainiert".
Und so ist das auch durchgehend gemeint.
Vielleicht noch eine Ergänzung von S. 41:

"3D-Laufen: Programmierte Körperintelligenz
===========================================

Wechselseitiges Öffnen und Schliessen des linken und rechten Brustkorbs
entspricht dem natürlichen Begewegungsablauf beim Laufen. Öffnen in der
Standbeinphase, in der sich die ganze Körperhälfte streckt, um die Kraft
optimal zu übertragen. Schliessen in der Spielbeinphase, in der sich
diese Körperhälfte zusammenzieht und neu positioniert, um zum nächsten
Schritt auszuholen. Genau das findet bei der natürlichen Fortbewegung,
beim Gehen und Laufen, statt. Beim Laufen intensiver, beim Gehen weniger
ausgeprägt."

Ueli
--
NOTIZ: '_STOP_', '_TAFEL_' und '.invalid' beachten und allenfalls
entfernen...
Marte Schwarz
2006-09-26 15:30:56 UTC
Permalink
Hallo Ueli,
Post by Ueli Lezzi
Begriff „Brustkasten” ist völlig verkehrt: Der Brustkorb ist ein
biegsames Hightech-Geflecht aus Knochen, Knorpel, Gelenken und
^^^^^^^^ Bullshit-Bingo
Post by Ueli Lezzi
verwobenen Muskelschichten. Die Wiederentdeckung seiner elastischen
Dynamik steigert das Wohlbefinden, fördert Atem- und Bewegungsfreiheit
und löst manches hartnäckige Schmerzproblem in Nacken, Schulter oder im
unteren Rückenbereich. Aufrichtung heißt das Zauberwort. Platz für
intelligente Bewegung zu schaffen, ist Ziel dieser Publikation und der
dazugehörigen DVD. Wichtig für Sie: Bleiben Sie sich immer bewusst, dass
die Atmung unzertrennlich mit dem Brustkorb verbunden ist."
Namhafte Atemforscher kritisieren jedoch eher, dass zu viel mit dem
Brustkorb und zu wenig mit dem Zwerchfell in den Bauch hinein geatmet wird.
Stressatmung geht fast ausschließlich in die Brustatmung.

Und wo war hier jetzt ein Bezug zur Rotation? möglicherweise später?
Post by Ueli Lezzi
"3D-Laufen: Programmierte Körperintelligenz
^^^^^^^^^ Bullshit Bingo
Post by Ueli Lezzi
Wechselseitiges Öffnen und Schliessen des linken und rechten Brustkorbs
entspricht dem natürlichen Begewegungsablauf beim Laufen. Öffnen in der
Standbeinphase, in der sich die ganze Körperhälfte streckt, um die Kraft
optimal zu übertragen. Schliessen in der Spielbeinphase, in der sich diese
Körperhälfte zusammenzieht und neu positioniert, um zum nächsten Schritt
auszuholen. Genau das findet bei der natürlichen Fortbewegung, beim Gehen
und Laufen, statt. Beim Laufen intensiver, beim Gehen weniger ausgeprägt."
Seltsame Lauftechnik, die diese Menschen hier entdeckt haben wollen. Zum
Glück machen das nur wenige so? Wechselseitiges Öffnen und Schließen der
Brusthälften wäre sehr kontraproduktiv, da Luftvolumina lediglich von der
einen zur anderen Lungenseite verschieben würde.
Mit unserem Ursprungsthema hat das ganze aber recht wenig zu tun. Rotation
beim Tanzen ist in keinem nennenswerten Umfang im Bereich des Brustkorbes
angesiedelt. Zur Atmung kann es indirekt sehr wohl beitragen, aber eher
weniger wegen der Rotation, sondern im Zuge des Heben und Senkens.

Marte
Ueli Lezzi
2006-09-26 16:38:56 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Hallo Ueli,
Post by Ueli Lezzi
Post by Ueli Lezzi
Begriff „Brustkasten” ist völlig verkehrt: Der Brustkorb ist ein
biegsames Hightech-Geflecht aus Knochen, Knorpel, Gelenken und
^^^^^^^^ Bullshit-Bingo
Post by Ueli Lezzi
Post by Ueli Lezzi
verwobenen Muskelschichten. Die Wiederentdeckung seiner elastischen
Dynamik steigert das Wohlbefinden, fördert Atem- und Bewegungsfreiheit
und löst manches hartnäckige Schmerzproblem in Nacken, Schulter oder im
unteren Rückenbereich. Aufrichtung heißt das Zauberwort. Platz für
intelligente Bewegung zu schaffen, ist Ziel dieser Publikation und der
dazugehörigen DVD. Wichtig für Sie: Bleiben Sie sich immer bewusst, dass
die Atmung unzertrennlich mit dem Brustkorb verbunden ist."
Namhafte Atemforscher kritisieren jedoch eher, dass zu viel mit dem
Brustkorb und zu wenig mit dem Zwerchfell in den Bauch hinein geatmet wird.
Stressatmung geht fast ausschließlich in die Brustatmung.
Und wo war hier jetzt ein Bezug zur Rotation? möglicherweise später?
Post by Ueli Lezzi
"3D-Laufen: Programmierte Körperintelligenz
^^^^^^^^^ Bullshit Bingo
Post by Ueli Lezzi
Wechselseitiges Öffnen und Schliessen des linken und rechten Brustkorbs
entspricht dem natürlichen Begewegungsablauf beim Laufen. Öffnen in der
Standbeinphase, in der sich die ganze Körperhälfte streckt, um die Kraft
optimal zu übertragen. Schliessen in der Spielbeinphase, in der sich diese
Körperhälfte zusammenzieht und neu positioniert, um zum nächsten Schritt
auszuholen. Genau das findet bei der natürlichen Fortbewegung, beim Gehen
und Laufen, statt. Beim Laufen intensiver, beim Gehen weniger ausgeprägt."
Seltsame Lauftechnik, die diese Menschen hier entdeckt haben wollen. Zum
Glück machen das nur wenige so? Wechselseitiges Öffnen und Schließen der
Brusthälften wäre sehr kontraproduktiv, da Luftvolumina lediglich von der
einen zur anderen Lungenseite verschieben würde.
Mit unserem Ursprungsthema hat das ganze aber recht wenig zu tun. Rotation
beim Tanzen ist in keinem nennenswerten Umfang im Bereich des Brustkorbes
angesiedelt. Zur Atmung kann es indirekt sehr wohl beitragen, aber eher
weniger wegen der Rotation, sondern im Zuge des Heben und Senkens.
Marte
Weisst du was, Marte? Wenn dir meine Beiträge nicht passen, dann
überlies sie doch einfach. Aber halt um Gottes Willen deine Klappe! Denn
ich hab wohl ein paar Stunden mehr investiert als du mit deinem
ungenauen Lesen und den destruktiven Kommentaren.
Ich hab schon längstens festgehalten, dass die Sprache bei gewissen
Spiraldynamik-Publikationen marktschreierisch sei. Ich störe mich auch
daran. Aber der Inhalt ist trotzdem gut. (Im Gegensatz zu deinem
herablassenden und sachlich falschen Belehrungen in
<news:4517155d$0$5155$***@newsspool1.arcor-online.net>.)

Und nun noch eine inhaltliche Replik:
Brustatmung und Zwerchfellatmung schliessen sich nicht aus. Ich habe
auch bloss von _Unterstützung_ der Atmung durch BWS-Rotation
geschrieben, soweit ich mit erinnere.
Wenn du die Beschreibung der "seltsamen Lauftechnik" nicht verstehst,
dann denk noch etwas länger darüber nach. Oder beschaff dir anders das
nötige Wissen. Richtig ist, dass Rotationen alleine noch keine Atmung
ergeben. Aber die Rotationen führen z.B. zu einer regelmässigen Dehnung
der Atem- und der Rückenmuskulatur und fördern so die Beweglichkeit und
die Ausweitung des Brustkorbes. Diese erhöhte Beweglichkeit betrifft
insbesondere auch das von dir angeführte Heben und Senken, was das
Atemvolumen vergrössert.
Wenn du ernsthaft glaubst, Rotation im Bereich des Brustkorbes sei beim
Tanzen nicht in nennenswertem Umfang vorhanden, dann bist du ein
schlechter Tänzer. Tut mir leid, dass du mich zu dieser etwas harten
Aussage gebracht hast. (Oder du sprichst von wundersamen Tänzen, die ich
noch nicht kennengelernt habe.)
Und dass das ganze mit unserem Ursprungsthema ("Mittel gegen glatte
Böden") recht wenig zu tun hat, ist richtig. Ja, und? Warum schreibst du
das nicht bei den anderen ca. 40 Beiträge, auf die das auch zutrifft?
Warum machst du nicht mit der Bitte, einen neuen Faden zu eröffnen,
darauf aufmerksam statt mit einem Vorwurf?

Ueli
--
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Marte Schwarz
2006-09-27 14:30:56 UTC
Permalink
Hallo Ueli,
Weisst du was, Marte? Wenn dir meine Beiträge nicht passen, dann überlies
sie doch einfach.
Warum hältst Du Dich nicht an Deine eigenen Empfehlungen?
Aber halt um Gottes Willen deine Klappe!
Du darfst hier selbstverständlich schreiben, was Du für richtig hältst.
Dieses Recht nehme ich mir, ohne Dich um Erlaubnis zu fragen auch.
herablassenden und sachlich falschen Belehrungen in
Is aber so... Du musst zuerst den Körperschwerpunkt bewegen, sonst fällt der
Körper nach hinten um, wenn die Fersen den Boden verlassen. Das ist ganz
banale Physik. Wenn Du das nicht wahrhaben willst, sei es Dir jedoch auch
freigestellt.
auch bloss von _Unterstützung_ der Atmung durch BWS-Rotation geschrieben,
soweit ich mit erinnere.
" Die Rotation im Oberkörper hat andere Funktionen, z.B. Unterstützung der
Atmung."

Achtung Kontext, nicht wahr? Das liest sich doch wohl so, als ob die
Unterstützung der Atmung eine wichtige Funktion der Rotation sei. Ich
bezweifle darüberhinaus in der Tat, dass durch Rotation eine nennenswerte
Unterstützug der Atmung eintritt, zumindest in den Rotationsgraden, die beim
normalen Gehen und Tanzen auftreten.
dann denk noch etwas länger darüber nach. Oder beschaff dir anders das
nötige Wissen.
Du darfst mir glauben, dass meine Anatomie und Physiologiekenntnisse
berufsbedingt deutlich überdurchschnittlich sein dürften. Was die
Spiraldynamiker betrifft, so sehe ich auch gute Ansätze, aber leider
verbunden mit einem gehörigen Touch unbrauchbarer Esoterik. Das gehört aber
wohl zum alternativmedizinischen Stil dazu. Ist mir eigentlich auch egal.
Ich zieh mir raus, was brauchbar ist und den Rest kann ich auch gut stehen
lassen.

Und jetzt sei mir bitte nicht gram, wenn ich das Thema für meinen Teil
schließe.

Marte
Ueli Lezzi
2006-09-27 15:05:06 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Hallo Ueli,
Weisst du was, Marte? Wenn dir meine Beiträge nicht passen, dann überlies
sie doch einfach.
Warum hältst Du Dich nicht an Deine eigenen Empfehlungen?
Weil du auf _meinen_ ausführlichen Beitrag _re_agiert hast. Von mir kam
eine Vorlage, von dir eine Reaktion.
Post by Marte Schwarz
herablassenden und sachlich falschen Belehrungen in
Is aber so... Du musst zuerst den Körperschwerpunkt bewegen, sonst fällt der
Körper nach hinten um, wenn die Fersen den Boden verlassen. Das ist ganz
banale Physik. Wenn Du das nicht wahrhaben willst, sei es Dir jedoch auch
freigestellt.
Deine Analyse für sich alleine meine ich nicht, sondern _deinen Bezug_
zu dem, was _ich_ geschrieben habe. Dieser Bezug war sachlich falsch.
Und überheblich belehrend bist du trotzdem, anstatt dass du nach einem
möglichen Missverständnis suchst.
Post by Marte Schwarz
auch bloss von _Unterstützung_ der Atmung durch BWS-Rotation geschrieben,
soweit ich mit erinnere.
" Die Rotation im Oberkörper hat andere Funktionen, z.B. Unterstützung der
Atmung."
Achtung Kontext, nicht wahr? Das liest sich doch wohl so, als ob die
Achtung, Überheblichkeit, nicht wahr...
Post by Marte Schwarz
Unterstützung der Atmung eine wichtige Funktion der Rotation sei. Ich
... da hast du nämlich tatsächlich mal richtig gelesen. So war's
gemeint. - Man beachte das Wort "Unterstützung".
Post by Marte Schwarz
bezweifle darüberhinaus in der Tat, dass durch Rotation eine nennenswerte
Unterstützug der Atmung eintritt, zumindest in den Rotationsgraden, die beim
normalen Gehen und Tanzen auftreten.
Nun, meine weiteren Ausführungen, die das begründen, hast du jetzt ja
rausgeschnitten.
Post by Marte Schwarz
dann denk noch etwas länger darüber nach. Oder beschaff dir anders das
nötige Wissen.
Du darfst mir glauben, dass meine Anatomie und Physiologiekenntnisse
berufsbedingt deutlich überdurchschnittlich sein dürften. Was die
Oh, wie beeindruckend. Leider kommt es nicht rüber. Vielleicht liegt's
aber nicht an den Anatomie- und Physiologiekenntnissen, sondern an einem
etwas selbstbezogenen Kommunikationsstil. Oder so. (siehe auch deine
Herablassung unten)
Post by Marte Schwarz
Spiraldynamiker betrifft, so sehe ich auch gute Ansätze, aber leider
verbunden mit einem gehörigen Touch unbrauchbarer Esoterik. Das gehört aber
wohl zum alternativmedizinischen Stil dazu. Ist mir eigentlich auch egal.
Ich zieh mir raus, was brauchbar ist und den Rest kann ich auch gut stehen
lassen.
Jetzt plötzlich kannst du anderes daran stehenlassen? Gut, immerhin.
Besser wäre: Du ziehst da raus, was _du als brauchbar erkennst_ - nicht:
was brauchbar _ist_...

Ueli
--
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Kai Juerges
2006-09-29 07:16:08 UTC
Permalink
Post by Ueli Lezzi
Das steht halt tatsächlich im Büchlein, das du nicht gekauft (oder
ausgehliehen) hast.
Letzteres nicht, da ich keinen wüßte, der das hat. Ersteres nicht, da ich
den Preis - hm - etwas überzogen finde.
Post by Ueli Lezzi
Seit wann bedeutet "Quellenangabe", dass gleich noch
das Original zugänglich gemacht wird?
Das hat niemand erwartet. Es hatte nur halt nicht den Anschein, als ob die
Quellen Deine Ansicht stützen (und das hat es btw. immer noch nicht, auch
nicht nach den beiden nachgereichten Zitaten).
Post by Ueli Lezzi
"Flexibler Brustkorb - Beweglichkeit befreit den Atem
=====================================================
Der Brustkorb ist Sitz von Lunge und Herz, zwei lebenswichtigen Organen.
Im Gegensatz zum ebenso wichtigen Hirn, das im massiven Schädel
geschützt ist, werden Herz und Lunge in Leichtbauweise umhüllt. Der
Begriff „Brustkasten” ist völlig verkehrt: Der Brustkorb ist ein
biegsames Hightech-Geflecht aus Knochen, Knorpel, Gelenken und
verwobenen Muskelschichten. Die Wiederentdeckung seiner elastischen
Dynamik steigert das Wohlbefinden, fördert Atem- und Bewegungsfreiheit
und löst manches hartnäckige Schmerzproblem in Nacken, Schulter oder im
unteren Rückenbereich. Aufrichtung heißt das Zauberwort. Platz für
intelligente Bewegung zu schaffen, ist Ziel dieser Publikation und der
dazugehörigen DVD. Wichtig für Sie: Bleiben Sie sich immer bewusst, dass
die Atmung unzertrennlich mit dem Brustkorb verbunden ist."
(Larsen, Christian; Bea Miescher: Beweglicher Brustkorb - schmerzfrei
und beweglich. - Stuttgart: Trias, 2006. S. 7)
Post by Kai Juerges
Meiner Meinung nach ist das ein Fall von Verwechselung von instinktiven
Bewegungsabläufen und antrainierten Bewegungsabläufen und deren jeweiliger
Ursache einerseits und Wirkung andererseits.
Nein. Es heisst klipp und klar "Wiederentdeckung", nicht "antrainiert".
Und so ist das auch durchgehend gemeint.
Das steht tatsächlich "Wiederentdeckung". Da ich aber schon mit dem
Oberkörper rotierte, bevor ich das Buch gelesen habe, hat die Atmung mit der
Rotation kausal genau nichts zu tun (was umgekehrt durchaus der Fall sein
kann und wahrscheinlich auch wird).
Post by Ueli Lezzi
Wechselseitiges Öffnen und Schliessen des linken und rechten Brustkorbs
entspricht dem natürlichen Begewegungsablauf beim Laufen.
Ack.
Post by Ueli Lezzi
Öffnen in der
Standbeinphase, in der sich die ganze Körperhälfte streckt, um die Kraft
optimal zu übertragen.
Das steht dann doch exakt die Aussage, die Du negiert hast: Rotation zwecks
optimaler Kraftübertragung.
Post by Ueli Lezzi
Schliessen in der Spielbeinphase, in der sich
diese Körperhälfte zusammenzieht und neu positioniert, um zum nächsten
Schritt auszuholen.
Und hier gleich nochmal für den Gegenfall - also die andere Seite.
Post by Ueli Lezzi
Genau das findet bei der natürlichen Fortbewegung,
beim Gehen und Laufen, statt. Beim Laufen intensiver, beim Gehen weniger
ausgeprägt."
Jup. Und wo steht nun, daß das *instinktiv* und/oder *naturgemäß* erfolgt,
*um* die Atmung zu erleichtern?

Gruß, Kai
--
Wo doch die Kleidchen der Damen immer minimaler werden und man durchaus auch
die Hoffnung hegen darf, daß die Sitte des Oben-Ohne-Tanzes, wie im Ballett
immer üblicher, auch im Turniertanz Einzug halten wird. (Egon Vellusig in
dang zum Thema Tanzsport)
Ueli Lezzi
2006-09-29 12:59:26 UTC
Permalink
Post by Kai Juerges
Post by Ueli Lezzi
Das steht halt tatsächlich im Büchlein, das du nicht gekauft (oder
ausgehliehen) hast.
Letzteres nicht, da ich keinen wüßte, der das hat. Ersteres nicht, da ich
den Preis - hm - etwas überzogen finde.
Das Paket von DVD und Büchlein ist _Übungs_-material zur Behandlung oder
Prophylaxe von Rückenbeschwerden.

Ich wollte nicht mit "grobem Geschütz" auffahren (_Lehr_-buch zum Neuen
Denkmodell der Physiotherapie), weil ich es noch nicht gut kenne, und
weil ich das Übungsmaterial für weiter verbreitet und leichter
zugänglich halte als das Lehrbuch.

Ich fasse kurz meine Eindrücke zum Übungsmaterial zusammen, damit ich
nicht immer wieder unterschwellig für gewisse Eigenschaften des
Materials fälchlicherweise verantwortlich gemacht werde:
- Die Sprache ist teilweise reisserisch oder schreierisch. Für gewisse
Leser mag darin eine ansteckende Begeisterung stecken.
- Der theoretische Informationsgehalt ist tief, auf Laien ausgerichtet,
jedenfalls viel tiefer als in einem Lehrbuch. Die Information ist jedoch
direkt von Fachleuten, sie ist verlässlich.
- Der Preis ist recht oder sehr hoch.
- Die Übungen sind sehr gut ausgewählt: wenige, aber wesentliche. Es ist
übersichtlich. Einruck: "_Darauf_ kommt's an!"
- Die Übungen sind sehr klar gezeigt und erklärt.
Post by Kai Juerges
Post by Ueli Lezzi
Seit wann bedeutet "Quellenangabe", dass gleich noch
das Original zugänglich gemacht wird?
Das hat niemand erwartet. Es hatte nur halt nicht den Anschein, als ob die
Quellen Deine Ansicht stützen (und das hat es btw. immer noch nicht, auch
nicht nach den beiden nachgereichten Zitaten).
Das erste Zitat finde ich auch nicht besonders stützend, das zweite
eher. Werde noch mehr erläutern.
[...]
Post by Kai Juerges
Post by Ueli Lezzi
(Larsen, Christian; Bea Miescher: Beweglicher Brustkorb - schmerzfrei
und beweglich. - Stuttgart: Trias, 2006. S. 7)
Post by Kai Juerges
Meiner Meinung nach ist das ein Fall von Verwechselung von instinktiven
Bewegungsabläufen und antrainierten Bewegungsabläufen und deren jeweiliger
Ursache einerseits und Wirkung andererseits.
Nein. Es heisst klipp und klar "Wiederentdeckung", nicht "antrainiert".
Und so ist das auch durchgehend gemeint.
Das steht tatsächlich "Wiederentdeckung". Da ich aber schon mit dem
Oberkörper rotierte, bevor ich das Buch gelesen habe, hat die Atmung mit der
Rotation kausal genau nichts zu tun (was umgekehrt durchaus der Fall sein
kann und wahrscheinlich auch wird).
Das verstehe ich nicht.
Post by Kai Juerges
Post by Ueli Lezzi
Wechselseitiges Öffnen und Schliessen des linken und rechten Brustkorbs
entspricht dem natürlichen Begewegungsablauf beim Laufen.
Ack.
?
Post by Kai Juerges
Post by Ueli Lezzi
Öffnen in der
Standbeinphase, in der sich die ganze Körperhälfte streckt, um die Kraft
optimal zu übertragen.
Das steht dann doch exakt die Aussage, die Du negiert hast: Rotation zwecks
optimaler Kraftübertragung.
Nein, nein.
Bitte genau lesen, was ich geschrieben habe.
Negiert habe ich, dass die Rotation in der BWS der
_Vorwärtsbeschleunigung_ des Körpers diene.
Weiter habe ich nicht ausgeschlossen, dass sie ausser dem Unterstützen
der Atmung noch weiteres bewirke, z.B. vielleicht rhythmische
Gewichtsverlagerungen zur Bewahrung des seitlichen Gleichgewichts beim
Gehen. Damit beschäftige ich mich hier bloss nicht.
Der zitierte Satz aus dem Übungsmaterial ist allerdings ungenau. Das
Öffnen zur Kraftübertragung passt am besten zum Beckenbereich.
Post by Kai Juerges
Post by Ueli Lezzi
Schliessen in der Spielbeinphase, in der sich
diese Körperhälfte zusammenzieht und neu positioniert, um zum nächsten
Schritt auszuholen.
Und hier gleich nochmal für den Gegenfall - also die andere Seite.
Post by Ueli Lezzi
Genau das findet bei der natürlichen Fortbewegung,
beim Gehen und Laufen, statt. Beim Laufen intensiver, beim Gehen weniger
ausgeprägt."
Jup. Und wo steht nun, daß das *instinktiv* und/oder *naturgemäß* erfolgt,
*um* die Atmung zu erleichtern?
Ich habe von _Unterstützung_ der Atmung geschrieben.
Mit der Kausalität ist es so eine Sache...
Ein Phänomen kann mehrere Sachen gleichzeitig bewirken oder mehrere
Funktionen gleichzeitig erfüllen. Und dann ist es erst noch eine finale
(oder funktionale) Betrachtungsweise und nicht eine kausale. Aus einer
Funktion einer Sache lässt sich ihre Ursache nur unter gewissen
Bedingungen ableiten.

Nun folgt ein Zitat aus:
Das neue Denkmodell in der Physiotherapie / hrsg. von Antje
Hüter-Becker. - Stuttgart ; New York : Thieme: Bd. 1. Bewegungssystem :
10 Tabellen / bearb. von Ulrich Betz ... [Zeichn.: Adrian Cornford]. -
2., aktualisierte Aufl.. - 2006.
Es ist ein Lehrbuch und richtet sich "vor allem an Schüler, Studenten
und Lehrer der Physiotherapie" (Text auf Buchrücken).

S. 95, auf zwei Fotografien einer Läuferin bezogen, auf Abb. 1.92
rechtes Bein hinten:
"Ein starrer gehaltener Brustkorb beim Laufen reduziert die Atmung. Das
alternierende Öffnen und Schliessen der Rippenmechanik bei der
Brustkorbverschraubung kann nicht genutzt werden. Die Konsequenzen sind
offensichtlich. Das Becken kippt zur Spielbeinseite, der Bewegungsimpuls
des Abstossens bleibt in der Lendenwirbelsäule stecken (Abb. 1.91).
Ein beweglicher Brustkorb integriert sich zwischen Kopf und Becken. Die
unteren Rippen drehen mit dem Becken nach rechts, die oberen drehen nach
links. Der Bewegungsimpuls des Abstossens wird nach oben auf den
gesamten Rumpf übertragen. Gleichzeitig schwingt die Brustkorbhälfte der
Standbeinseite nach vorne. Der Grund: das Standbein bremst beim Landen,
die Trägheit des Brustkorbs lässt die Rippen nach vorne schwingen.
Dieser Schwung überträgt sich auf die Arme, das Armpendel ist reaktiv.
Das Pendeln des Brustkorbs unterstützt die Atmung, die rechte Seite ist
geöffnet, links sind die Rippen dicht aneinander. Diese Seite ist
geschlossen. Sowohl Ein- als auch Ausatmung wird durch die Dynamik des
Laufens unterstützt (Abb. 1.92)."

Hier wird einmal eine kausale Ursache für die Rotation erwähnt!

Gruss
Ueli
--
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Marte Schwarz
2006-09-29 13:52:32 UTC
Permalink
Hallo Ueli,
Post by Ueli Lezzi
- Der theoretische Informationsgehalt ist tief, auf Laien
ausgerichtet,
Post by Ueli Lezzi
jedenfalls viel tiefer als in einem Lehrbuch. Die Information ist jedoch
direkt von Fachleuten, sie ist verlässlich.
Letzteres wird von nicht wenigen Fachleuten bezweifelt.
Post by Ueli Lezzi
Bitte genau lesen, was ich geschrieben habe.
Negiert habe ich, dass die Rotation in der BWS der
_Vorwärtsbeschleunigung_ des Körpers diene.
Nicht automatisch, aber man kann durch Rotation hervorragend
Vorwärtsbeschleunigung vorbereiten und Auslösen. CBM ist hier der
Physikalische Ausgleich der Rotationsmomente für den Fall, dass man
keine Rotation im Raum erreichen will.
Post by Ueli Lezzi
Weiter habe ich nicht ausgeschlossen, dass sie ausser dem
Unterstützen
Post by Ueli Lezzi
der Atmung noch weiteres bewirke,
Weiter oben im Thread habe ich bereits beschrieben, warum
wechselseitiges Öffnen und Schließen kontraproduktiv für die Atmung
ist. Und das wird sich auch nicht ändern, wenn Du es noch oft
zitierst. Zumindest beim Gehen und Tanzen findet die Atmung auch
weitgehend asynchron zur Schrittsetzung und damit zur Rotation statt.
Selbst Läufer Atmen zwar schrittsynchronisiert, aber zumeist und
ungeraden Intervallen. Hier ist beim besten Willen keine effektive
Atmungsunterstützung durch Oberkörperrotation zu erkennen.
Post by Ueli Lezzi
Das neue Denkmodell in der Physiotherapie / hrsg. von Antje
"Ein starrer gehaltener Brustkorb beim Laufen reduziert die Atmung.
Dumm nur, dass von fast jeden Lauftrainer unterrichtet wird, man möge
den Brustkorb beim Laufen stabilisieren. Die Wirkung dieser Anweisung
ist sofort und positiv auf Laufgeschwindigkeit und fehlendem
Seitenstechen zu erkennen.
Post by Ueli Lezzi
Das
alternierende Öffnen und Schliessen der Rippenmechanik bei der
Brustkorbverschraubung kann nicht genutzt werden.
Was auch gut so ist. Es macht einfach keinen Sinn, die Luft vom einen
Lungenflügel in den anderen zu pumpen. Das ist schiere
Energieverschwendung ohne Nutzen.
Post by Ueli Lezzi
Die Konsequenzen sind
offensichtlich. Das Becken kippt zur Spielbeinseite, der
Bewegungsimpuls
Post by Ueli Lezzi
des Abstossens bleibt in der Lendenwirbelsäule stecken (Abb. 1.91).
Ein beweglicher Brustkorb integriert sich zwischen Kopf und Becken.
Mangels Bild kann ich das nicht kommentieren
Post by Ueli Lezzi
Die
unteren Rippen drehen mit dem Becken nach rechts, die oberen drehen
nach > links.

Spätestens hier wird ein anatomisch gebildeter, das Werk schließen und
dem Altpapier zuführen... Sorry, das war wohl wieder überheblich. Ich
will ja gerne lernen: Wie würdest Du das jetzt ausdrücken wollen?

Mir kommt es ja fast vor, als wärest Du persönlich davon betroffen,
wenn sich jemand ablehnend zur dort verbreiteten Lehrmeinung äussert.
Ich kann zu meiner These, dass man über die Bewegungsbildung durch
Rotation einen "glatten Boden" vermeiden könne bisher nichts
konstruktives oder auch widerlegendes erkennen. Viel eher werden hier
abenteuerliche Thesen verbreitet, die mit dem Diskussionsthema nichts
zu tun haben.

Marte

Jetzt hab ich mich doch wieder hinreissen lassen und meinen Senf
dazugegeben...
Richard Stoll
2006-10-02 06:51:50 UTC
Permalink
Post by Ueli Lezzi
Das neue Denkmodell in der Physiotherapie / hrsg. von Antje
"Ein starrer gehaltener Brustkorb beim Laufen reduziert die Atmung.
Dumm nur, dass von fast jeden Lauftrainer unterrichtet wird, man m?ge
den Brustkorb beim Laufen stabilisieren. Die Wirkung dieser Anweisung
ist sofort und positiv auf Laufgeschwindigkeit und fehlendem
Seitenstechen zu erkennen.
Hallo Leute,
also mir hat das mein Lauftrainer nicht gesagt. Der hat sinngemaess
gesagt, dass man mit dem ganzen Koerper laeuft und nicht nur mit den
Beinen. Der Einsatz von Armen, und Bruskorb ist m.E. physiologisch. Eine
(leichte) Rotation kommt daher, dass wir zwei Beine haben, die
wechselseitig als Standbein (Abdrueckbein) dienen und in der
Koerpermitte halt eine zentrale Wirbelsaeule. Der muskulaere Druck aus
dem Standbein wirkt daher auf die jeweilige Koerpergegenseite mit der WS
als Rotationszentrum (siehe Armeinsatz). Dass damit die Atmung
theoretisch erleichtert wird, ist fuer mich einsichtig (hab auch mal 2
Semester Anatomie gepaukt), der Effekt ist aber nur in der
Abdrueckbewegung mit Rotation fuer mich klar, in der Landephase muesste
dann wieder ausgeatmet werden. So schnell atmet niemand, auch das
Argument kann ich verstehen. Die hier beschriebene Rotation kann auch
nicht extrem gross sein, da sie sonst der Bewegung nicht mehr nutzt.
Ueberdies sprechen wir hier vom "Laufen", was mit Tanzen normalerweise
nur am Rande zu tun hat.
Wichtig fuer mich waere hier eher die Vermeidung eines starren Bruskorbs
(ein Konzept von dem selbst die Standardleute heute bereits
jahrzehnteweit entfernt sind.

Gefaehrlich halte ich die Verquickung von gutgemeinten und
funktionierenden Konzepten mit dem Tanz. Das bringt zwar Vorteile (siehe
Feldenkrais) aber wenn man versucht, damit eine neue Schule des Tanzens
aufzumachen (zumeist mit kommerziellem Impetus), dann rollen sich bei
mir die Fussnaegel auf.

</Laestermodus an> Im Tango scheint da ja viel zu gehen....
</Laestermodus aus>
Post by Ueli Lezzi
Ein beweglicher Brustkorb integriert sich zwischen Kopf und Becken.
Auch das ist noch nachvollziehbar.
Post by Ueli Lezzi
Die
unteren Rippen drehen mit dem Becken nach rechts, die oberen drehen
nach > links.
Gemeint sind die unteren rechten Rippen und die oberen linken Rippen ?
Dafuer wuerde ich noch etwas Verstaendnis eruebrigen.
Mir kommt es ja fast vor, als w?rest Du pers?nlich davon betroffen,
wenn sich jemand ablehnend zur dort verbreiteten Lehrmeinung ?ussert.
Ich kann zu meiner These, dass man ?ber die Bewegungsbildung durch
Rotation einen "glatten Boden" vermeiden k?nne bisher nichts
konstruktives oder auch widerlegendes erkennen. Viel eher werden hier
abenteuerliche Thesen verbreitet, die mit dem Diskussionsthema nichts
zu tun haben.
Ich sehe das bislang aehnlich. Habe selbst das Buch nicht, (das
Titelbild ist allerdings eine Augenweide) finde aber, dass Rotation
unzweifelhaft ein wesentlicher Bestandteil unserer Bewegung ist und
dass wir darueber sprechen sollten. Die These mit der Unterstuetzung der
Atmung durch Rotation kann ich nur schwer akzeptieren, moechte sie aber
nicht pauschal verwerfen.
Die andere These wuerde ich umformulieren: Ein Nichtzulassen von
Rotation ist hinsichtlich Balance sicher kontraproduktiv, da es kaum
Schritte gibt, die ohne Rotation ausgefuehrt werden.

So und jetzt haut mich !

Gruss,

-Richard




--
Marte Schwarz
2006-10-02 07:56:21 UTC
Permalink
Hallo Richard,
Post by Richard Stoll
als Rotationszentrum (siehe Armeinsatz). Dass damit die Atmung
theoretisch erleichtert wird, ist fuer mich einsichtig (hab auch mal 2
Semester Anatomie gepaukt),
Da wäre ich jetzt aber echt gespannt, wie Du eine Erleichterung der
asynchronen Atmung mit Verschiebung von Residualvolumen von der einen
Lungenhälfte zur anderen erklären könntest. Mir ist das bisher nicht
nachvollziehbar, eher das Gegenteil. Meine Trainer (damals als Wald-
und Langläufer) haben jedenfalls darauf verwiesen, man soolle den
Oberkörper als stabile Gegenmasse zu den Beinen aufbauen. Wenn Du Dich
fragst, warum diese Läufertypen solche Adoniskörper durch die
Landschaft tragen, dann deswegen. Natürlich wird den keiner
einzementieren, aber Stabilität aufbauen. Die effektivste Art der
Atmung läuft ohnehin über den Bauch. Brustatmung ist energetisch viel
weniger effektiv.
Post by Richard Stoll
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Die
unteren Rippen drehen mit dem Becken nach rechts, die oberen drehen
nach > links.
Gemeint sind die unteren rechten Rippen und die oberen linken Rippen ?
Dafuer wuerde ich noch etwas Verstaendnis eruebrigen.
Vormachen bitte, wenn das einer schafft, hier in einem Umfang von
mehreren cm eine Verdrehung zu schaffen (nicht verkrampft, das soll
sich angeblich in normalem Laufen ergeben), dann geb ich ne Runde aus.
Post by Richard Stoll
finde aber, dass Rotation
unzweifelhaft ein wesentlicher Bestandteil unserer Bewegung ist
Oh ja, unbedingt.
Post by Richard Stoll
Die andere These wuerde ich umformulieren: Ein Nichtzulassen von
Rotation ist hinsichtlich Balance sicher kontraproduktiv, da es kaum
Schritte gibt, die ohne Rotation ausgefuehrt werden.
Schon allein aus der Neutralität der Rotationsmomente heraus muss das
so sein. Passgang ist sehr uneffektiv. Es ist mir daher auch ein
Rätsel, wie sich das so lange im Standard halten konnte ( und
anscheinend in den Köpfen einiger Trainer immer noch als Ideal
existiert).
Post by Richard Stoll
So und jetzt haut mich !
Du hast was verwechselt, das war nicht das SM-Forum ;-)

Marte
Richard Stoll
2006-10-02 15:26:09 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Hallo Richard,
Post by Richard Stoll
als Rotationszentrum (siehe Armeinsatz). Dass damit die Atmung
theoretisch erleichtert wird, ist fuer mich einsichtig (hab auch mal
2
Post by Richard Stoll
Semester Anatomie gepaukt),
Da w?re ich jetzt aber echt gespannt, wie Du eine Erleichterung der
asynchronen Atmung mit Verschiebung von Residualvolumen von der einen
Lungenh?lfte zur anderen erkl?ren k?nntest. Mir ist das bisher nicht
Mach einfach folgendes Experiment: Stell Dich gerade hin und Atme ueber
den Thorax. Dann schwinge wechselseitig eine Seite nach vorne (Einatmen)
und wieder zur Neutralposition (Ausatmen). Ich fuehle jetzt eine
deutliche Erleichterung meiner Atmung, da hier noch weitere
Muskelgruppen am Werk sind.
Post by Marte Schwarz
nachvollziehbar, eher das Gegenteil. Meine Trainer (damals als Wald-
und Langl?ufer) haben jedenfalls darauf verwiesen, man soolle den
Oberk?rper als stabile Gegenmasse zu den Beinen aufbauen. Wenn Du Dich
fragst, warum diese L?ufertypen solche Adonisk?rper durch die
Landschaft tragen, dann deswegen. Nat?rlich wird den keiner
einzementieren, aber Stabilit?t aufbauen. Die effektivste Art der
Atmung l?uft ohnehin ?ber den Bauch. Brustatmung ist energetisch viel
weniger effektiv.
Klar, aber wenn die Muskeln taetig sind, ohne verspannt zu sein ist mir
das mehr wert. Ich hab lieber Spannung im Bauch und Freiheit im Thorax,
als umgekehrt.
Post by Marte Schwarz
Post by Richard Stoll
So und jetzt haut mich !
Du hast was verwechselt, das war nicht das SM-Forum ;-)
Man bekommt stets leicht was auf die Muetze, wenn man sich irgendwo
einmischt.

Gruss,

-Richard


"Unsere Feinde haben grosse Ressourcen und sind sehr maechtig - genau
wie wir. Sie sind pausenlos damit beschaeftigt, unserem Land zu schaden
- genau wie wir !" (G.W.Bush)


--
Marte Schwarz
2006-10-02 20:48:34 UTC
Permalink
Hallo Richard,
Post by Richard Stoll
"Unsere Feinde haben grosse Ressourcen und sind sehr maechtig - genau
wie wir. Sie sind pausenlos damit beschaeftigt, unserem Land zu schaden
- genau wie wir !" (G.W.Bush)
Wo hast Du denn diese Weisheiten her? Selber gehört? die Quellen wären
schon nicht schlecht zu solchen Weisheiten.

Marte
... immer wieder dazulernend ;-)
Richard Stoll
2006-10-04 09:11:11 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Hallo Richard,
Post by Richard Stoll
"Unsere Feinde haben grosse Ressourcen und sind sehr maechtig -
genau
Post by Richard Stoll
wie wir. Sie sind pausenlos damit beschaeftigt, unserem Land zu
schaden
Post by Richard Stoll
- genau wie wir !" (G.W.Bush)
Wo hast Du denn diese Weisheiten her? Selber geh?rt? die Quellen w?ren
schon nicht schlecht zu solchen Weisheiten.
Marte
... immer wieder dazulernend ;-)
Sind typische Bushisms. Quelle hier:

http://www.stern.de/politik/ausland/:Bushismen-Immer-Versprecher/528014.html?backref=%2Fpolitik%2Fausland%2F%3ANeues-Woodward-Buch-Er-Wahrheit%2F572952.html&nv=fs&cp=5

Gruss,

-Richard




--
Ueli Lezzi
2006-10-02 13:42:10 UTC
Permalink
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Das neue Denkmodell in der Physiotherapie / hrsg. von Antje
"Ein starrer gehaltener Brustkorb beim Laufen reduziert die Atmung.
Dumm nur, dass von fast jeden Lauftrainer unterrichtet wird, man m?ge
den Brustkorb beim Laufen stabilisieren. Die Wirkung dieser Anweisung
ist sofort und positiv auf Laufgeschwindigkeit und fehlendem
Seitenstechen zu erkennen.
also mir hat das mein Lauftrainer nicht gesagt. Der hat sinngemaess
gesagt, dass man mit dem ganzen Koerper laeuft und nicht nur mit den
Beinen. Der Einsatz von Armen, und Bruskorb ist m.E. physiologisch. Eine
Sehr schön ausgedrückt: "Man läuft mit dem ganzen Körper!" !!!!
Post by Richard Stoll
(leichte) Rotation kommt daher, dass wir zwei Beine haben, die
wechselseitig als Standbein (Abdrueckbein) dienen und in der
Koerpermitte halt eine zentrale Wirbelsaeule. Der muskulaere Druck aus
dem Standbein wirkt daher auf die jeweilige Koerpergegenseite mit der WS
als Rotationszentrum (siehe Armeinsatz). Dass damit die Atmung
theoretisch erleichtert wird, ist fuer mich einsichtig (hab auch mal 2
Semester Anatomie gepaukt), der Effekt ist aber nur in der
Abdrueckbewegung mit Rotation fuer mich klar, in der Landephase muesste
dann wieder ausgeatmet werden. So schnell atmet niemand, auch das
Auch du verwechselst "Unterstützung" der Atmung mit "die Atmung erfolgt
durch..." Die Unterstützung erfolgt durch dauerndes Dehnen der gesamten
Atemmuskulatur und dadurch Mobilisierung und Weiten des Brustkorbes,
z.B. durch Aufrichtung der BWS. Diese Weitung erfolgt auch, wenn sie
zwischen links und rechts abwechselt. Es geht nicht darum, dass durch
die Rotation überhaupt Luft in die Lunge eingesaugt werde.
Post by Richard Stoll
Argument kann ich verstehen. Die hier beschriebene Rotation kann auch
nicht extrem gross sein, da sie sonst der Bewegung nicht mehr nutzt.
Im letzten Beitrag war auch ein Hinweis, wie gross die Rotation in der
BWS etwa sein dürfte: so gross, wie sie durch Trägheit und Lockerlassen
von Muskulatur im Rücken- und Brustbereich beim Abbremsen des Fusses
entsteht.
Das Entscheidende für mich ist dabei das innere Bild von der Trägheit
und dem Weiterschwingen des Brustkorbes. Das ergibt eine Hilfe zum
Loslassen und einen sehr weiche Bewegung - eben etwas Schwingendes.
Post by Richard Stoll
Ueberdies sprechen wir hier vom "Laufen", was mit Tanzen normalerweise
nur am Rande zu tun hat.
Ob Laufen und Tanzen wirklich so verschieden sind, wage ich zu bezweifeln.
Post by Richard Stoll
Wichtig fuer mich waere hier eher die Vermeidung eines starren Bruskorbs
(ein Konzept von dem selbst die Standardleute heute bereits
jahrzehnteweit entfernt sind.
Eben!!!!
Und, im Vorgriff deiner Bemerkung unten: Die Beschäftigung mit
physitotherapeutischem Grundlagenwissen und Übungen hat bei mir dazu
geführt, dass ich unabhängig von einer Tanzschule darauf gestossen bin,
dass ein starrgehaltener Brustkorb in Standardtänzen wohl nicht
physiologisch, nicht stimmig, ist.
Post by Richard Stoll
Gefaehrlich halte ich die Verquickung von gutgemeinten und
funktionierenden Konzepten mit dem Tanz. Das bringt zwar Vorteile (siehe
Feldenkrais) aber wenn man versucht, damit eine neue Schule des Tanzens
aufzumachen (zumeist mit kommerziellem Impetus), dann rollen sich bei
mir die Fussnaegel auf.
</Laestermodus an> Im Tango scheint da ja viel zu gehen....
</Laestermodus aus>
Post by Ueli Lezzi
Ein beweglicher Brustkorb integriert sich zwischen Kopf und Becken.
Auch das ist noch nachvollziehbar.
Post by Ueli Lezzi
Die
unteren Rippen drehen mit dem Becken nach rechts, die oberen drehen
nach > links.
Gemeint sind die unteren rechten Rippen und die oberen linken Rippen ?
Dafuer wuerde ich noch etwas Verstaendnis eruebrigen.
Eine Rotation im Beckenbereich und der BWS erfolgt jeweils sowohl mit
den linken als auch den rechten Rippen...
Rotation nach rechts: Die rechte Seite geht (auf einem Kreisumfang) nach
hinten, die linke nach vorn...
Post by Richard Stoll
Mir kommt es ja fast vor, als w?rest Du pers?nlich davon betroffen,
wenn sich jemand ablehnend zur dort verbreiteten Lehrmeinung ?ussert.
Ich kann zu meiner These, dass man ?ber die Bewegungsbildung durch
Rotation einen "glatten Boden" vermeiden k?nne bisher nichts
konstruktives oder auch widerlegendes erkennen. Viel eher werden hier
abenteuerliche Thesen verbreitet, die mit dem Diskussionsthema nichts
zu tun haben.
Ich sehe das bislang aehnlich. Habe selbst das Buch nicht, (das
Titelbild ist allerdings eine Augenweide) finde aber, dass Rotation
unzweifelhaft ein wesentlicher Bestandteil unserer Bewegung ist und
dass wir darueber sprechen sollten. Die These mit der Unterstuetzung der
Atmung durch Rotation kann ich nur schwer akzeptieren, moechte sie aber
nicht pauschal verwerfen.
Die andere These wuerde ich umformulieren: Ein Nichtzulassen von
Rotation ist hinsichtlich Balance sicher kontraproduktiv, da es kaum
Schritte gibt, die ohne Rotation ausgefuehrt werden.
Hallo Richard etc.

Ich habe mich in meinem letzten Beitrag auf ein zweites Buch, ohne
"Augenweide" als Titelbild, bezogen. Du meinst sicher das Foto mit den
nackten Frauenbrüsten, den Armen und den Händen davor. Naja -
medizinische Fachliteratur mit erotischem Blickfang...

Ich habe zwar im Moment nicht vor, eine neue Schule des Tanzens zu
gründen, bin aber im Gegensatz zu dir ganz klar der Ansicht, dass der
Einbezug von bewährter Körperarbeit, Anatomietheorie und
Physiotherapiekonzepten dem Tanzen ausserordentlich gute Impulse
verleihen kann.
Ich gebe dir aber insofern recht - und das ist jetzt ein sarkastischer
Seitenhieb -, dass viele Tänzerinnen und Tänzer offensichtlich schon von
theoretischen Überlegungen in ihrem angestammten Gebiet irritiert, von
einer Auseinandersetzung mit Konzepten "auf der anderen Seite des
Gartenzauns" dann gar vollends überfordert sind. Sie sind nicht in der
Lage, für sie neue Konzepte harmonisch in ihr tänzerisches Wissen und
Verhalten zu integrieren. Dies trifft auch auf Tanzlehrer/-innen zu. Die
sollen das natürlich nicht ihren Schüler/-innen zumuten.
Haarsträubendes kann man übrigens nicht nur von Tango-, sondern auch von
anderen Tanzlehrkräften vorgesetzt erhalten. Die verbreitete Inkompetenz
von Tangolehrkräften dürfte allerdings besonders von der verbreiteten
Inkompetenz zahlungswilliger "Kundschaft" auf der Suche nach dem
modischen Schrei "Tango" gestützt werden...
Achtung: Anwesende und Mitlesende sind natürlich nicht gemeint! ;-)
Gar lange Fussnägel solltest du wieder mal schneiden. ;-)

Übrigens pflege ich allgemein engagiert zu diskutieren, wie an anderen
Beiträgen von mir in dieser Gruppe "de.rec.tanz" unschwer überprüft
werden kann. Schon möglich, dass es zum Thema Oberkörperrotation noch
ein bisschen intensiver ist. Wie erwähnt bringt mir die Beschäftigung
mit Spiraldynamik und Physiotherapie tänzerisch einiges.
Nebenbei: Ich habe nie bestritten, dass eine gekonnte Bewegungsführung
die Probleme eines glatten Bodens reduzieren oder gar auflösen kann.
Ganz im Gegenteil, dem stimme ich in der allgemeinen Form zu. Bloss die
(Vorwärts-)"Bewegungsbildung durch Rotation" im Speziellen ist mir nach
wie vor unverständlich...

Ueli
--
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entfernen...
Richard Stoll
2006-10-02 15:17:55 UTC
Permalink
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Ueberdies sprechen wir hier vom "Laufen", was mit Tanzen normalerweise
nur am Rande zu tun hat.
Ob Laufen und Tanzen wirklich so verschieden sind, wage ich zu bezweifeln.
Post by Richard Stoll
Wichtig fuer mich waere hier eher die Vermeidung eines starren Bruskorbs
(ein Konzept von dem selbst die Standardleute heute bereits
jahrzehnteweit entfernt sind.
Eben!!!!
Und, im Vorgriff deiner Bemerkung unten: Die Besch?ftigung mit
physitotherapeutischem Grundlagenwissen und ?bungen hat bei mir dazu
gef?hrt, dass ich unabh?ngig von einer Tanzschule darauf gestossen bin,
Die Basis meines Bewegungsverstaendnisses ist (hoffentlich) die
Biomechanik (des Gesunden) und nicht die Physiotherapie (von
Pathologie).
Ich will allerdings gerne concedieren, dass das Wissen um Physiotherapie
(genau wie uns eine nach Psychoanalyse stabile Persoenlichkeit) uns
jeweils bereichert. Ich wuerde aber nicht auf die Idee kommen,
Psychoanalyse und Tango zu einer neuen Schule zu verbinden. Genauso
idiotisch waere z.B. Beckenbodenmuskulaturtraining fuer bessere Achse im
Tango (kann man hierzulande bestimmt verkaufen.....). ;-)
Post by Ueli Lezzi
Hallo Richard etc.
Ich habe zwar im Moment nicht vor, eine neue Schule des Tanzens zu
gr?nden, bin aber im Gegensatz zu dir ganz klar der Ansicht, dass der
Einbezug von bew?hrter K?rperarbeit, Anatomietheorie und
Physiotherapiekonzepten dem Tanzen ausserordentlich gute Impulse
verleihen kann.
Ich gebe dir aber insofern recht - und das ist jetzt ein sarkastischer
Seitenhieb -, dass viele T?nzerinnen und T?nzer offensichtlich schon von
theoretischen ?berlegungen in ihrem angestammten Gebiet irritiert, von
einer Auseinandersetzung mit Konzepten "auf der anderen Seite des
Gartenzauns" dann gar vollends ?berfordert sind. Sie sind nicht in der
Lage, f?r sie neue Konzepte harmonisch in ihr t?nzerisches Wissen und
Verhalten zu integrieren. Dies trifft auch auf Tanzlehrer/-innen zu. Die
sollen das nat?rlich nicht ihren Sch?ler/-innen zumuten.
Ich werde immer dann zu heftigen Immunreaktionen verletet, wird ein
Wissen mit Weltanschauung oder Ideologie oder einem sonstigen
alleinseeligmachungsanspruch verkauft. Fuer mich zaehlt in erster Linie
der neutrale Logos und in zweiter Linie der empirische Beweis, was im
Tanzen leicht ist. Machs vor und lass mich das sehen und ggf. auch mal
mitmachen (anfuehlen).
Post by Ueli Lezzi
Haarstr?ubendes kann man ?brigens nicht nur von Tango-, sondern auch von
anderen Tanzlehrkr?ften vorgesetzt erhalten. Die verbreitete Inkompetenz
von Tangolehrkr?ften d?rfte allerdings besonders von der verbreiteten
Inkompetenz zahlungswilliger "Kundschaft" auf der Suche nach dem
modischen Schrei "Tango" gest?tzt werden...
Achtung: Anwesende und Mitlesende sind nat?rlich nicht gemeint! ;-)
Gar lange Fussn?gel solltest du wieder mal schneiden. ;-)
:-)
Post by Ueli Lezzi
Ganz im Gegenteil, dem stimme ich in der allgemeinen Form zu. Bloss die
(Vorw?rts-)"Bewegungsbildung durch Rotation" im Speziellen ist mir nach
wie vor unverst?ndlich...
Wie ich schon mal im Nebensatz anklingen liess: Es gibt kaum Schritte
beim Tanzen, die eine reine Translation beinhalten. Fast alle Bewegungen
sind mit Rotation verbunden. Die korrekte Ausfuehrung von Rotation
liefert korrekte Bewegung und liefert damit bessere Balance.
Ich wuerde aber nicht so weit gehen wollen, Rotation als Mittel bei
Balanceproblemen anzubieten. Daher meine Umformulierung der These.

Gruss,

-Richard


Ich glaube an die friedliche Koexistenz von
Menschen und Fischen (G.W.Bush)


--
Ueli Lezzi
2006-10-02 16:55:24 UTC
Permalink
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Wichtig fuer mich waere hier eher die Vermeidung eines starren Bruskorbs
(ein Konzept von dem selbst die Standardleute heute bereits
jahrzehnteweit entfernt sind.
Eben!!!!
Und, im Vorgriff deiner Bemerkung unten: Die Besch?ftigung mit
physitotherapeutischem Grundlagenwissen und ?bungen hat bei mir dazu
gef?hrt, dass ich unabh?ngig von einer Tanzschule darauf gestossen bin,
Die Basis meines Bewegungsverstaendnisses ist (hoffentlich) die
Biomechanik (des Gesunden) und nicht die Physiotherapie (von
Pathologie).
Ich will allerdings gerne concedieren, dass das Wissen um Physiotherapie
(genau wie uns eine nach Psychoanalyse stabile Persoenlichkeit) uns
jeweils bereichert. Ich wuerde aber nicht auf die Idee kommen,
Psychoanalyse und Tango zu einer neuen Schule zu verbinden. Genauso
idiotisch waere z.B. Beckenbodenmuskulaturtraining fuer bessere Achse im
Tango (kann man hierzulande bestimmt verkaufen.....). ;-)
Also, da schreibst du ein bisschen Seltsames, finde ich. ;-)
Physiotherapeuten sind Experten sämtlicher Körperbewegungen, nicht nur
der krankhaften. Das erwähnte Lehrbuch z.B. ist voll von Überlegungen
zur Evolution des aufrechten Ganges (Menschheit), der Entwicklung des
Ganges beim Kleinkind und dem im ganzen Leben eines Menschen, Sprinter,
Marathonläufer, Rock'n'Roll-Tänzerin, Yogi, Tai Chi etc. Nicht alles ist
detailliert ausgeführt, das liegt aber am Ansatz des Buches. Die
Physiotherapie orientiert und schult sich daran oder lehrt es.
Und auch mit dem saloppen Unterton zum Beckenbodentraining liegst du
möglicherweise um einiges falscher, als du dir im entferntesten
vorgestellt hast ("Eigentor" nennt sich das... ;-)). Dazu z.B. von S. 95
der erwähnten Quelle: "Die Beckenbodenmuskulatur leitet die
Einrollbewegung des Beckens um die transversale Achse ein... Dieser
Einrollimpuls des Beckens setzt die Lendenwirbelsäule unter Zug, sie
wird delordisiert." Zu Deutsch: Es ist Teil der Streckung des Rückens,
der Grädung der WS, und um eine gerade Achse kann bekanntlich sauberer
gedreht werden als eine gekrümmte...
Aber bitte, lass dir deine Haltung nicht nehmen...
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Ich habe zwar im Moment nicht vor, eine neue Schule des Tanzens zu
gr?nden, bin aber im Gegensatz zu dir ganz klar der Ansicht, dass der
Einbezug von bew?hrter K?rperarbeit, Anatomietheorie und
Physiotherapiekonzepten dem Tanzen ausserordentlich gute Impulse
verleihen kann.
Ich gebe dir aber insofern recht - und das ist jetzt ein sarkastischer
Seitenhieb -, dass viele T?nzerinnen und T?nzer offensichtlich schon von
theoretischen ?berlegungen in ihrem angestammten Gebiet irritiert, von
einer Auseinandersetzung mit Konzepten "auf der anderen Seite des
Gartenzauns" dann gar vollends ?berfordert sind. Sie sind nicht in der
Lage, f?r sie neue Konzepte harmonisch in ihr t?nzerisches Wissen und
Verhalten zu integrieren. Dies trifft auch auf Tanzlehrer/-innen zu. Die
sollen das nat?rlich nicht ihren Sch?ler/-innen zumuten.
Ich werde immer dann zu heftigen Immunreaktionen verletet, wird ein
Wissen mit Weltanschauung oder Ideologie oder einem sonstigen
alleinseeligmachungsanspruch verkauft. Fuer mich zaehlt in erster Linie
der neutrale Logos und in zweiter Linie der empirische Beweis, was im
Tanzen leicht ist. Machs vor und lass mich das sehen und ggf. auch mal
mitmachen (anfuehlen).
Bin mit dir einig. Ich sehe keinen Widerspruch zu meinen Ausführungen.
Habe ja "_harmonisch_" "_integrieren_" geschrieben. Das geht mit
abgehobener Ideologie nicht. (Habe den Eindruck, du wolltest eine
Gegenposition zu meiner einnehmen, bin mir dessen jedoch nicht sicher.)
Mit dem Kriterium "Wie fühlt es sich an?" musst du allerdings vorsichtig
sein. Wenn du dich beim Bewegungslernen bzw. sämtlichem Lernen zu sehr
am "stimmigen Gefühl" orientierst, wirst du bei Gewohnheiten bleiben,
egal, ob es gute oder schlechte sind. "Lernen" ist dageben per
Definition das Verlassen von Gewohntem...
Post by Richard Stoll
Ich glaube an die friedliche Koexistenz von
Menschen und Fischen (G.W.Bush)
Hier kann man ja ausnahmsweise mal über diesen Typen lachen...

Ueli
--
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Richard Stoll
2006-10-04 09:28:21 UTC
Permalink
Physiotherapeuten sind Experten s?mtlicher K?rperbewegungen, nicht nur
der krankhaften. Das erw?hnte Lehrbuch z.B. ist voll von ?berlegungen
zur Evolution des aufrechten Ganges (Menschheit), der Entwicklung des
Ganges beim Kleinkind und dem im ganzen Leben eines Menschen, Sprinter,
Marathonl?ufer, Rock'n'Roll-T?nzerin, Yogi, Tai Chi etc. Nicht alles ist
detailliert ausgef?hrt, das liegt aber am Ansatz des Buches. Die
Physiotherapie orientiert und schult sich daran oder lehrt es.
Und auch mit dem saloppen Unterton zum Beckenbodentraining liegst du
m?glicherweise um einiges falscher, als du dir im entferntesten
vorgestellt hast ("Eigentor" nennt sich das... ;-)). Dazu z.B. von S. 95
der erw?hnten Quelle: "Die Beckenbodenmuskulatur leitet die
Einrollbewegung des Beckens um die transversale Achse ein... Dieser
Einrollimpuls des Beckens setzt die Lendenwirbels?ule unter Zug, sie
wird delordisiert." Zu Deutsch: Es ist Teil der Streckung des R?ckens,
der Gr?dung der WS, und um eine gerade Achse kann bekanntlich sauberer
gedreht werden als eine gekr?mmte...
Aber bitte, lass dir deine Haltung nicht nehmen...
Hallo Ueli,
ich muss Konzepte auf die Flaeche bringen, Fehler sehen und verbessern
koennen und sinnvollerweise auch vormachen. Ich gehe daher mit einem
naturbedingt eher praktischen Verstaendnis an die Sache ran und frage
mich stets, was ein neues Konzept bringt und ob es umsetzbar ist sowohl
fuer mich (mit meinem Bewegungshintergrund und meiner Ausbildung) als
auch fuer meine Schueler (mit deren Anspruechen und Moeglichkeiten).
Das ist meine Haltung und da kann ich auch schwerlich drueber hinaus.
Sorry.
Post by Richard Stoll
Ich werde immer dann zu heftigen Immunreaktionen verletet, wird ein
Wissen mit Weltanschauung oder Ideologie oder einem sonstigen
alleinseeligmachungsanspruch verkauft. Fuer mich zaehlt in erster Linie
der neutrale Logos und in zweiter Linie der empirische Beweis, was im
Tanzen leicht ist. Machs vor und lass mich das sehen und ggf. auch mal
mitmachen (anfuehlen).
Bin mit dir einig. Ich sehe keinen Widerspruch zu meinen Ausf?hrungen.
Habe ja "_harmonisch_" "_integrieren_" geschrieben. Das geht mit
abgehobener Ideologie nicht. (Habe den Eindruck, du wolltest eine
Gegenposition zu meiner einnehmen, bin mir dessen jedoch nicht sicher.)
Bin nicht kontra positioniert, sondern nur skeptisch. Deine Idee und
Dein Idealismus in Ehren, aber ich vermute (mangels genauerer Kenntnisse
der Materie) dass hier die Zielrichtung zwar stimmt, aber der Nutzen
marginal (fuer unseren Tanz) ist und mit reisserischem Verkaufsszenario
verschleiert wird.
Da ich mich nicht um jede Ideologie der Bewegung kuemmern kann (und auch
nicht soviel Zeit und insbes. Geld fuer Kurse.... investieren kann)
bleibt mir nur ein gesunder Skeptizismus um hier die (wie auch Du
zugibst) in vielen Auspraegung vorliegende Spreu vom goldenen Weizen zu
trennen.
Mit dem Kriterium "Wie f?hlt es sich an?" musst du allerdings vorsichtig
sein. Wenn du dich beim Bewegungslernen bzw. s?mtlichem Lernen zu sehr
am "stimmigen Gef?hl" orientierst, wirst du bei Gewohnheiten bleiben,
egal, ob es gute oder schlechte sind. "Lernen" ist dageben per
Definition das Verlassen von Gewohntem...
Beim Lernen benutzt man sowohl die optische Ebene (Vormachen durch
Lehrer, dann abschauen), die mentale Ebene (Erklaeren lassen). Leider
ist die mentale Ebene hier die schlechteste, der optische Kanal zeigt
nicht immer, was passiert. M.E. gibt fuer unsere Fragestellung
insbesondere die taktile Ebene mehr her, wenn man eine Bewegung am
Lehrer erspuert, indem man diese (in Zeitlupe oder Realzeit) zusammen
mit dem Lehrer ausfuehrt.

Lernen ist die Ausweitung des Gewohnten in neue Dimensionen. Die
Richtung bestimmen wir.

Gruss,

-Richard


Der Weg ist das Ziel (Zen-Weisheit....)


--
Ueli Lezzi
2006-10-04 16:44:06 UTC
Permalink
Post by Richard Stoll
ich muss Konzepte auf die Flaeche bringen, Fehler sehen und verbessern
koennen und sinnvollerweise auch vormachen. Ich gehe daher mit einem
naturbedingt eher praktischen Verstaendnis an die Sache ran und frage
mich stets, was ein neues Konzept bringt und ob es umsetzbar ist sowohl
fuer mich (mit meinem Bewegungshintergrund und meiner Ausbildung) als
auch fuer meine Schueler (mit deren Anspruechen und Moeglichkeiten).
Das ist meine Haltung und da kann ich auch schwerlich drueber hinaus.
Sorry.
Bin mit dir einig. Ich sehe keinen Widerspruch zu meinen Ausf?hrungen.
Habe ja "_harmonisch_" "_integrieren_" geschrieben. Das geht mit
abgehobener Ideologie nicht. (Habe den Eindruck, du wolltest eine
Gegenposition zu meiner einnehmen, bin mir dessen jedoch nicht sicher.)
Bin nicht kontra positioniert, sondern nur skeptisch. Deine Idee und
Dein Idealismus in Ehren, aber ich vermute (mangels genauerer Kenntnisse
der Materie) dass hier die Zielrichtung zwar stimmt, aber der Nutzen
marginal (fuer unseren Tanz) ist und mit reisserischem Verkaufsszenario
verschleiert wird.
Da ich mich nicht um jede Ideologie der Bewegung kuemmern kann (und auch
nicht soviel Zeit und insbes. Geld fuer Kurse.... investieren kann)
bleibt mir nur ein gesunder Skeptizismus um hier die (wie auch Du
zugibst) in vielen Auspraegung vorliegende Spreu vom goldenen Weizen zu
trennen.
Hoi Richard

Ich kann deinen Überlegungen zum optimalen Einsatz begrenzter Mittel
grundsätzlich durchaus folgen.
Es fragt sich halt, was das Zurückweisen oder Übergehen neuartiger
Einflüsse im konkreten Fall ist.
Ist es eine "gesunde Konzentration auf das Wesentliche", ein gelassenes
"Vorüberziehenlassen von Modewellen", oder ist es eine "Verkrustung",
eine innere "Erstarrung" im Sinne von "Was der Bauer nicht kennt, isst
er nicht"? Oder auch: Wo ist ein Bewegungskonzept nicht eine "Idelogie",
wann ist Skeptizismus nicht gar so "gesund"?

Darauf gibt es keine eindeutigen Antworten, denn die Beschäftigung mit
Unbekanntem ist ein nur teilweise kalkulierbares Risiko... ;-)

Deshalb schlage ich jetzt eine Umkehrung der Blickrichung vor, eine
andere Fragestellung, deren Beantwortung einen Analogieschluss zulassen
könnte:
Ein beträchlicher Teil des gegenwärtigen Diskussionszweiges geht ja auf
Post by Richard Stoll
Wichtig fuer mich waere hier eher die Vermeidung eines starren Bruskorbs
(ein Konzept von dem selbst die Standardleute heute bereits
jahrzehnteweit entfernt sind.
Eben!!!!
Und, im Vorgriff deiner Bemerkung unten: Die Beschäftigung mit physitotherapeutischem Grundlagenwissen und Übungen hat bei mir dazu geführt, dass ich unabhängig von einer Tanzschule darauf gestossen bin, dass ein starrgehaltener Brustkorb in Standardtänzen wohl nicht physiologisch, nicht stimmig, ist.
Aufgrund welcher Einflüsse ist denn das Konzept von der "Vermeidung
eines starren Brustkorbs" in die Köpfe der Standardleute diffundiert?
Wann war das? Ist es wirklich Jahrzehnte her? Wie sind die Prozesse
dabei verlaufen? Welche Grabenkämpfe gab es?
Wie gesagt, in meinen bescheidenen Kopf ist das nun tatsächlich mit der
Beschäftigung mit einer "Ideologie" gedrungen, deren "Nutzen" du für
"unseren" Tanz als "marginal" eingeschätzt hast. Ich habe also auf einem
anderen Weg das gleiche wie die historische Entwicklung erreicht. Zu
dieser historischen Entwicklung selber kann ich nichts sagen, da wärst
du z.B. gefragt.
Post by Richard Stoll
Mit dem Kriterium "Wie f?hlt es sich an?" musst du allerdings vorsichtig
sein. Wenn du dich beim Bewegungslernen bzw. s?mtlichem Lernen zu sehr
am "stimmigen Gef?hl" orientierst, wirst du bei Gewohnheiten bleiben,
egal, ob es gute oder schlechte sind. "Lernen" ist dageben per
Definition das Verlassen von Gewohntem...
Beim Lernen benutzt man sowohl die optische Ebene (Vormachen durch
Lehrer, dann abschauen), die mentale Ebene (Erklaeren lassen). Leider
ist die mentale Ebene hier die schlechteste, der optische Kanal zeigt
nicht immer, was passiert. M.E. gibt fuer unsere Fragestellung
insbesondere die taktile Ebene mehr her, wenn man eine Bewegung am
Lehrer erspuert, indem man diese (in Zeitlupe oder Realzeit) zusammen
mit dem Lehrer ausfuehrt.
Damit bin ich in mehrfacher Weise nicht einverstanden. Ich führe es bis
auf einen kleinen Hinweis nicht weiter aus, da du mit deinem Abschnitt
eigentlich gar nicht auf meinen vorhergehenden Beitrag eingehst: Es gibt
ganz unterschiedliche Lerntypen. Für mich z.B. ist die mentale Ebene
äusserst wichtig und nützlich.

Ein anderes Thema, das zwar nichts mit Tanzen, aber doch mit Neuerungen
zu tun hat ;-):
Falls du Kontrolle über dein News-Programm hast, könntest du es mal so
konfigurieren, dass es Umlaute korrekt zitiert. Oder eine entsprechende
neuer Version des Programmes installieren.
Du verwendest offensichlich
Post by Richard Stoll
User-Agent: tin/1.5.12-20020311 ("Toxicity") (UNIX) (Linux/2.4.26 (i686))
http://www.tin.org/history.html sagt mir z.B.:
| tin 1.5.10 20011117
| |
| tin 1.5.11 20020130
| |
| tin 1.5.12 20020427
| |
| tin 1.5.13 20020703
...
tin 1.8.2 20060425
Da du anscheinend eine Entwicklerversion verwendest ("5" als ungerade
Kleine Version), dürfte es nicht eine Vorgabe vom Rechenzentrum der Uni
sein, sondern dein eigenes Süppchen sein.
Will dir nicht zu nahe treten. Nimm's an oder lass es bleiben.
Jedenfalls kenne ich verschiedene Formen der Diskussionen über Umlaute
in Diskussionsgruppen schon, wir können uns eine Neuauflage sparen...
Post by Richard Stoll
Lernen ist die Ausweitung des Gewohnten in neue Dimensionen. Die
Richtung bestimmen wir.
Der Weg ist das Ziel (Zen-Weisheit....)
Schönes Deutsch mit korrekten Umlauten auch in den Zitaten ist das
Ziel... ;-)

Gruss
Ueli
--
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entfernen...
Richard Stoll
2006-10-05 13:46:36 UTC
Permalink
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
ich muss Konzepte auf die Flaeche bringen, Fehler sehen und verbessern
koennen und sinnvollerweise auch vormachen. Ich gehe daher mit einem
naturbedingt eher praktischen Verstaendnis an die Sache ran und frage
mich stets, was ein neues Konzept bringt und ob es umsetzbar ist sowohl
fuer mich (mit meinem Bewegungshintergrund und meiner Ausbildung) als
auch fuer meine Schueler (mit deren Anspruechen und Moeglichkeiten).
Das ist meine Haltung und da kann ich auch schwerlich drueber hinaus.
Sorry.
Bin mit dir einig. Ich sehe keinen Widerspruch zu meinen Ausf?hrungen.
Habe ja "_harmonisch_" "_integrieren_" geschrieben. Das geht mit
abgehobener Ideologie nicht. (Habe den Eindruck, du wolltest eine
Gegenposition zu meiner einnehmen, bin mir dessen jedoch nicht sicher.)
Bin nicht kontra positioniert, sondern nur skeptisch. Deine Idee und
Dein Idealismus in Ehren, aber ich vermute (mangels genauerer Kenntnisse
der Materie) dass hier die Zielrichtung zwar stimmt, aber der Nutzen
marginal (fuer unseren Tanz) ist und mit reisserischem Verkaufsszenario
verschleiert wird.
Da ich mich nicht um jede Ideologie der Bewegung kuemmern kann (und auch
nicht soviel Zeit und insbes. Geld fuer Kurse.... investieren kann)
bleibt mir nur ein gesunder Skeptizismus um hier die (wie auch Du
zugibst) in vielen Auspraegung vorliegende Spreu vom goldenen Weizen zu
trennen.
Hoi Richard
Ich kann deinen ?berlegungen zum optimalen Einsatz begrenzter Mittel
grunds?tzlich durchaus folgen.
Es fragt sich halt, was das Zur?ckweisen oder ?bergehen neuartiger
Einfl?sse im konkreten Fall ist.
Ist es eine "gesunde Konzentration auf das Wesentliche", ein gelassenes
"Vor?berziehenlassen von Modewellen", oder ist es eine "Verkrustung",
eine innere "Erstarrung" im Sinne von "Was der Bauer nicht kennt, isst
er nicht"? Oder auch: Wo ist ein Bewegungskonzept nicht eine "Idelogie",
wann ist Skeptizismus nicht gar so "gesund"?
Hallo Ueli,
wir alle haben unterschiedliche Hintergruende und unterschiedliche Arten
an Bewegung heranzugehen. Ich denke, dass alle Konzepte interessant sind
und Vorteile bringe. Ich habe z.B. einen Background mit ca. 15 Jahren
Kampfsport und davon ca. 6 Jahren (die mir am meisten genutzt haben)
AiKiDo, was mich sehr in meinem Verstaendnis von Bewegungen und
Energiefluss zwischen zwei Partnern vorangebracht hat. Ich wuerde aber
nicht auf die Idee kommen, das jetzt einem Taenzer zu verordnen, obwohl
es mich unzweifelhaft auch taenzerisch gepraegt hat. Das Gleiche gilt
fuer meine Leidenschaft fuer Tango Argentino, was mich im Standard sehr
vorangebracht hat (obwohl ich da bei Standardtaenzern mittlerweile die
Meinung vertrete, dass es dazugehoert - Thema Wurzeln verfolgen).
Post by Ueli Lezzi
Darauf gibt es keine eindeutigen Antworten, denn die Besch?ftigung mit
Unbekanntem ist ein nur teilweise kalkulierbares Risiko... ;-)
Deshalb schlage ich jetzt eine Umkehrung der Blickrichung vor, eine
andere Fragestellung, deren Beantwortung einen Analogieschluss zulassen
Ein betr?chlicher Teil des gegenw?rtigen Diskussionszweiges geht ja auf
Post by Richard Stoll
Wichtig fuer mich waere hier eher die Vermeidung eines starren Bruskorbs
(ein Konzept von dem selbst die Standardleute heute bereits
jahrzehnteweit entfernt sind.
Eben!!!!
Und, im Vorgriff deiner Bemerkung unten: Die Besch?ftigung mit physitotherapeutischem Grundlagenwissen und ?bungen hat bei mir dazu gef?hrt, dass ich unabh?ngig von einer Tanzschule darauf gestossen bin, dass ein starrgehaltener Brustkorb in Standardt?nzen wohl nicht physiologisch, nicht stimmig, ist.
Aufgrund welcher Einfl?sse ist denn das Konzept von der "Vermeidung
eines starren Brustkorbs" in die K?pfe der Standardleute diffundiert?
Wann war das? Ist es wirklich Jahrzehnte her? Wie sind die Prozesse
dabei verlaufen? Welche Grabenk?mpfe gab es?
Wie gesagt, in meinen bescheidenen Kopf ist das nun tats?chlich mit der
Besch?ftigung mit einer "Ideologie" gedrungen, deren "Nutzen" du f?r
"unseren" Tanz als "marginal" eingesch?tzt hast. Ich habe also auf einem
anderen Weg das gleiche wie die historische Entwicklung erreicht. Zu
dieser historischen Entwicklung selber kann ich nichts sagen, da w?rst
du z.B. gefragt.
Interessante Fragestellung. Ich kann die Historie davon nicht
zusammenbekommen, ich denke aber mal, dass Top-Paare aus England dieses
Thema bearbeitet haben und auf internationalen Lectures so demonstriert
haben, dass der Vorteil evident wurde.
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Mit dem Kriterium "Wie f?hlt es sich an?" musst du allerdings vorsichtig
sein. Wenn du dich beim Bewegungslernen bzw. s?mtlichem Lernen zu sehr
am "stimmigen Gef?hl" orientierst, wirst du bei Gewohnheiten bleiben,
egal, ob es gute oder schlechte sind. "Lernen" ist dageben per
Definition das Verlassen von Gewohntem...
Beim Lernen benutzt man sowohl die optische Ebene (Vormachen durch
Lehrer, dann abschauen), die mentale Ebene (Erklaeren lassen). Leider
ist die mentale Ebene hier die schlechteste, der optische Kanal zeigt
nicht immer, was passiert. M.E. gibt fuer unsere Fragestellung
insbesondere die taktile Ebene mehr her, wenn man eine Bewegung am
Lehrer erspuert, indem man diese (in Zeitlupe oder Realzeit) zusammen
mit dem Lehrer ausfuehrt.
Damit bin ich in mehrfacher Weise nicht einverstanden. Ich f?hre es bis
auf einen kleinen Hinweis nicht weiter aus, da du mit deinem Abschnitt
eigentlich gar nicht auf meinen vorhergehenden Beitrag eingehst: Es gibt
ganz unterschiedliche Lerntypen. F?r mich z.B. ist die mentale Ebene
?usserst wichtig und n?tzlich.
Tja, so hab ich auch mal angefangen, ich hab aber festgestellt, dass ich
mit anderen Lernwegen bessere Lernergebnisse erziele. Moeglicherweise
hilft es, wenn Du einmal erzaehlst, was Du so tanzt, damit wir (ich) uns
ein Bild von Deinem Level machen koennen. Klar hilft die mentale Ebene,
wenn es darum geht, einfache Dinge (Schritte, Raumrichtung,
Kombinationen) zu lernen, wenn es aber darum geht, eine Bewegung, die Du
schon seit 5 Jahren trainierst
zu perfektionieren, wird diese
Herangehensweise mit hoher Wahrscheinlichkeit versagen.
Post by Ueli Lezzi
Ein anderes Thema, das zwar nichts mit Tanzen, aber doch mit Neuerungen
Falls du Kontrolle ?ber dein News-Programm hast, k?nntest du es mal so
konfigurieren, dass es Umlaute korrekt zitiert. Oder eine entsprechende
neuer Version des Programmes installieren.
Geht nicht, da ich hinter einer sehr restriktiven Firewall sitze und
hier nur mitdiskutieren kann, weil ich mittels Telnet an einen Host der
Uni rankomme. Die spendieren keinen neuen Newsreader und das mit den
Umlauten hab ich in den letzten 10 Jahren nicht hinbekommen.....


-Richard



--
Ueli Lezzi
2006-10-06 07:15:32 UTC
Permalink
Titel geändert
Post by Marte Schwarz
Hallo Ueli,
wir alle haben unterschiedliche Hintergruende und unterschiedliche Arten
an Bewegung heranzugehen. Ich denke, dass alle Konzepte interessant sind
und Vorteile bringe. Ich habe z.B. einen Background mit ca. 15 Jahren
Kampfsport und davon ca. 6 Jahren (die mir am meisten genutzt haben)
AiKiDo, was mich sehr in meinem Verstaendnis von Bewegungen und
Energiefluss zwischen zwei Partnern vorangebracht hat. Ich wuerde aber
nicht auf die Idee kommen, das jetzt einem Taenzer zu verordnen, obwohl
es mich unzweifelhaft auch taenzerisch gepraegt hat. Das Gleiche gilt
fuer meine Leidenschaft fuer Tango Argentino, was mich im Standard sehr
vorangebracht hat (obwohl ich da bei Standardtaenzern mittlerweile die
Meinung vertrete, dass es dazugehoert - Thema Wurzeln verfolgen).
Guten Tag Richard

Dass Aikido für ihn einen langjährige wichtige Erfahrung sei, habe
kürzlich schon mal von jemandem gelesen: von Larsem, dem einen Erfinder
der Spiraldynamik... ;-)
Und auch mein wichtigster Tanzlehrer hat von Kampfsport erzählt: Karate
als seine eigene Erfahrung, Judo-Fall-Training als Empfehlung zum Abbau
von Verspannungen.
Es sind also durchaus Verbinungen zwischen Kampfsport und Tanz vorhanden
- dann dürften doch auch Rennen und Tanzen etwas miteinander zu tun
haben... ;-)
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Aufgrund welcher Einfl?sse ist denn das Konzept von der "Vermeidung
eines starren Brustkorbs" in die K?pfe der Standardleute diffundiert?
Wann war das? Ist es wirklich Jahrzehnte her? Wie sind die Prozesse
dabei verlaufen? Welche Grabenk?mpfe gab es?
Wie gesagt, in meinen bescheidenen Kopf ist das nun tats?chlich mit der
Besch?ftigung mit einer "Ideologie" gedrungen, deren "Nutzen" du f?r
"unseren" Tanz als "marginal" eingesch?tzt hast. Ich habe also auf einem
anderen Weg das gleiche wie die historische Entwicklung erreicht. Zu
dieser historischen Entwicklung selber kann ich nichts sagen, da w?rst
du z.B. gefragt.
Interessante Fragestellung. Ich kann die Historie davon nicht
zusammenbekommen, ich denke aber mal, dass Top-Paare aus England dieses
Thema bearbeitet haben und auf internationalen Lectures so demonstriert
haben, dass der Vorteil evident wurde.
Danke für die Anerkennung und die Antwort.
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Mit dem Kriterium "Wie f?hlt es sich an?" musst du allerdings vorsichtig
sein. Wenn du dich beim Bewegungslernen bzw. s?mtlichem Lernen zu sehr
am "stimmigen Gef?hl" orientierst, wirst du bei Gewohnheiten bleiben,
egal, ob es gute oder schlechte sind. "Lernen" ist dageben per
Definition das Verlassen von Gewohntem...
Beim Lernen benutzt man sowohl die optische Ebene (Vormachen durch
Lehrer, dann abschauen), die mentale Ebene (Erklaeren lassen). Leider
ist die mentale Ebene hier die schlechteste, der optische Kanal zeigt
nicht immer, was passiert. M.E. gibt fuer unsere Fragestellung
insbesondere die taktile Ebene mehr her, wenn man eine Bewegung am
Lehrer erspuert, indem man diese (in Zeitlupe oder Realzeit) zusammen
mit dem Lehrer ausfuehrt.
Damit bin ich in mehrfacher Weise nicht einverstanden. Ich f?hre es bis
auf einen kleinen Hinweis nicht weiter aus, da du mit deinem Abschnitt
eigentlich gar nicht auf meinen vorhergehenden Beitrag eingehst: Es gibt
ganz unterschiedliche Lerntypen. F?r mich z.B. ist die mentale Ebene
?usserst wichtig und n?tzlich.
Tja, so hab ich auch mal angefangen, ich hab aber festgestellt, dass ich
mit anderen Lernwegen bessere Lernergebnisse erziele. Moeglicherweise
hilft es, wenn Du einmal erzaehlst, was Du so tanzt, damit wir (ich) uns
ein Bild von Deinem Level machen koennen. Klar hilft die mentale Ebene,
wenn es darum geht, einfache Dinge (Schritte, Raumrichtung,
Kombinationen) zu lernen, wenn es aber darum geht, eine Bewegung, die Du
schon seit 5 Jahren trainierst
zu perfektionieren, wird diese
Herangehensweise mit hoher Wahrscheinlichkeit versagen.
Tja, mein lieber Richard, dass du im Laufe deines Tanzenlernens deine
Methode gewechselt hast, sagt nichts über eine grundsätzliche
Überlegenheit einer Methode.
Es ist naheliegend, dass nicht nur verschiedene Menschen verschiedene
Lernstile haben, sondern dass ein einzelner Mensch im Laufe seines
Lebens verschiedene Lernwege entwickelt. Bei verschiedenen Lerninhalten
sind verschiedene Methoden geeignet und - das als wichtigster Bezug zu
deinen Ausführungen -: In verschiedenen Lernphasen bei einem einzelnen
Gegenstand sind verschiedene Methoden optimal.
Letzteres magst du mit deiner Frage nach meinem Tanzgrad indirekt
gemeint haben, das Übrige stellst du jedoch etwas absolut dar, finde
ich. Meine Tanzstufe ist übrigens noch nicht so hoch: hab ungefähr
begriffen, dass die Aussage: "Das Grundmuster von Quickstep ist
s-q-q-s." nahezu oder eigentlich falsch ist, und im Rumba und im Cha Cha
Cha probiere ich systematisch alle Paarpositionen und Verbindungen damit
aus. Das ergibt manchmal sogar "Figuren". Von der Frau erwarte ich, dass
sie folgt, und das tut sie auch tatsächlich! ;-) (Vielleicht ist diese
Erwartung eine Vision, siehe unten...)
Für höhere Stufen des Tanzens gebe ich dir recht, dass Denken an Gewicht
verliert, es ist jedoch trotzdem hilfreich oder gar unverzichtbar, meine
ich. Ich habe vor einiger Zeit folgenden dazu passenden Aphorismus geprägt:

Visionäre Geister arbeiten mit Visionen!
========================================

Z.B.: Jesus, Gandhi, Martin Luther King, Feldenkrais, Autogenes
Training, F.M. Alexander, Yoga, Eric Franklin.
"Vision" ist nahe bei "Visualisierung" und bei "innerer Vorstellung".

Meine Kritik am "stimmigen Gefühl" als Qualitätskriterium hast du
allerdings weiterhin übergangen, und das nervt mich in unserer
Diskussion. Auch Ähnliches an anderen Stellen stört mich sehr.

Es ist wohl genügend erwiesen, dass die Propriozeption und Gefühle
massive Messfehler liefern können (F.M. Alexander, Sozialpsychologie,
Psychotherapie). Das gilt für Ungeschulte gewiss stärker als für
Fortgeschrittene. Diese aber werden ihr Gefühl immer wieder durch
Vergleich mit Wahrnehmungen und inneren Kriterien "eichen". (Ich
unterscheide auch zwischen Gefühl und Wahrnehmung. Sinngemäss geht es
aber auch um Wahrnehmungsfehler und Selbstkontrolle von Wahrnehmungen
mit Hilfe innerer Kriterien.) Dieser Vergleich mit inneren Kriterien
beinhaltet eigentlich zweierlei: wertfreie Minimierung von Messfehlern,
und schliesslich auch eine Bewertung des Wahrgenommenen. Gefühle können
als eine körperliche und psychische unmittelbare Bewertung einer
Situation verstanden werden.
Mit dem Gefühl oder der Wahrnehmung alleine geht's einfach nicht.
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Ein anderes Thema, das zwar nichts mit Tanzen, aber doch mit Neuerungen
Falls du Kontrolle ?ber dein News-Programm hast, k?nntest du es mal so
konfigurieren, dass es Umlaute korrekt zitiert. Oder eine entsprechende
neuer Version des Programmes installieren.
Geht nicht, da ich hinter einer sehr restriktiven Firewall sitze und
hier nur mitdiskutieren kann, weil ich mittels Telnet an einen Host der
Uni rankomme. Die spendieren keinen neuen Newsreader und das mit den
Umlauten hab ich in den letzten 10 Jahren nicht hinbekommen.....
Danke für die Erläuterungen. Eigenartige Situation...

Ueli
--
NOTIZ: '_STOP_', '_TAFEL_' und '.invalid' beachten und allenfalls
entfernen...
Richard Stoll
2006-10-06 14:15:13 UTC
Permalink
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Mit dem Kriterium "Wie f?hlt es sich an?" musst du allerdings vorsichtig
sein. Wenn du dich beim Bewegungslernen bzw. s?mtlichem Lernen zu sehr
am "stimmigen Gef?hl" orientierst, wirst du bei Gewohnheiten bleiben,
Hallo Ueli,
dass das kritiklose Vertrauen auf Gefuehle sehr taeuschen kann, wissen
wir Taenzer sehr gut (siehe Sprichwort unten), das war aber nicht meine
These.
Ich weiss ja nicht, ob Du mal an das Limit Deines Koerpers gebracht
wurdest, ich hingegen bin in jeder Unterrichtsstunde bei einem guten
Trainer an irgendeinem Limit angekommen, welches zu verbessern gilt. In
solchen Situationen kannst Du haeufig nicht auf einfache verbale
Anweisungen reagieren, weil Du mit festgefahrenen Bewegungsmustern
kaempfen musst und oft auch Verstaendnisprobleme da sind. Mir hilft hier
oft der direkte Eingriff des Trainers, indem er die Bewegung mit mir
gestaltet und meinen Koerper direkt beeinflusst oder mir die Gelegenheit
gibt, Bewegungsraeume an seinem Koerper "abzufuehlen". Ich verstehe also
damit eine wie Du so schoen sagst durekte "propriozeptive"
Informationsquelle. Ich habe gelernt so Informationen zu bekommen und zu
nutzen und dies ist auch der Hauptweg, mit welchem viele gute Taenzer
arbeiten.
Post by Ueli Lezzi
Tja, mein lieber Richard, dass du im Laufe deines Tanzenlernens deine
Methode gewechselt hast, sagt nichts ?ber eine grunds?tzliche
?berlegenheit einer Methode.
Nein, aber es gibt Informationen ueber den subjektiven Stellenwert von
Methoden fuer Richard als Bezugsperson. Ansonsten muesste ich valide
Studien heranziehen, die es m.W. fuer den Tanzsport nicht gibt und die
man auch sicher kritisch in Bezug auf die Methode hinterfragen koennte
(sofern es sie gaebe).
Post by Ueli Lezzi
Es ist naheliegend, dass nicht nur verschiedene Menschen verschiedene
Lernstile haben, sondern dass ein einzelner Mensch im Laufe seines
Lebens verschiedene Lernwege entwickelt. Bei verschiedenen Lerninhalten
sind verschiedene Methoden geeignet und - das als wichtigster Bezug zu
deinen Ausf?hrungen -: In verschiedenen Lernphasen bei einem einzelnen
Gegenstand sind verschiedene Methoden optimal.
Das war meine Aussage.
Post by Ueli Lezzi
Letzteres magst du mit deiner Frage nach meinem Tanzgrad indirekt
gemeint haben, das ?brige stellst du jedoch etwas absolut dar, finde
ich. Meine Tanzstufe ist ?brigens noch nicht so hoch: hab ungef?hr
begriffen, dass die Aussage: "Das Grundmuster von Quickstep ist
s-q-q-s." nahezu oder eigentlich falsch ist, und im Rumba und im Cha Cha
Cha probiere ich systematisch alle Paarpositionen und Verbindungen damit
aus. Das ergibt manchmal sogar "Figuren". Von der Frau erwarte ich, dass
sie folgt, und das tut sie auch tats?chlich! ;-) (Vielleicht ist diese
Erwartung eine Vision, siehe unten...)
Es lag mir fern, Dir damit eins ueberzubraten (nach dem Motto: hier
stehe ich, machs erst mal besser, was ja leider in NGs durchaus mal
vorkommt). Ich habe erkannt und auch zugegeben, dass auf einem (sorry
fuer den Ausdruck) eher niedrigen Niveau (bei welchem es um das
grundlegende Lernen von einfachen Bewegungen mit wenigen Dimensionen der
Technik und niedrigem Energieniveau geht) noch mit anderen Hilfsmitteln
lernt, als wenn es um die Perfektionierung von bereits automatisierten
Bewegungsmustern geht.
Ich denke mal, wir liegen vom Denken nicht so weit auseinander.

Ich kann mir aber die Bemerkung nicht verkneifen, dass es evtl. fuer Dein
Lernniveau nicht sinnvoll (sorry, ich sollte sagen nicht hilfreich) ist,
wenn Du Dich in m.E. Nebensaechlichkeiten (wie z.B. die Rotation im
Thoraxbereich) verlierst.
Ich weiss, dass das jetzt nicht nett war, aber man kommt manchmal
zusammen weiter, wenn man auch mal ehrlich seine Meinung sagt. Falls Du
Dich dadurch beleidigt fuehlst, biete ich Dir gerne meine Entschuldigung
an.
Post by Ueli Lezzi
F?r h?here Stufen des Tanzens gebe ich dir recht, dass Denken an Gewicht
verliert, es ist jedoch trotzdem hilfreich oder gar unverzichtbar, meine
Vision?re Geister arbeiten mit Visionen!
========================================
Meine Kritik am "stimmigen Gef?hl" als Qualit?tskriterium hast du
allerdings weiterhin ?bergangen, und das nervt mich in unserer
Diskussion. Auch ?hnliches an anderen Stellen st?rt mich sehr.
Diesen Punkt hab ich oben angesprochen.
Post by Ueli Lezzi
Es ist wohl gen?gend erwiesen, dass die Propriozeption und Gef?hle
massive Messfehler liefern k?nnen (F.M. Alexander, Sozialpsychologie,
Psychotherapie). Das gilt f?r Ungeschulte gewiss st?rker als f?r
Fortgeschrittene. Diese aber werden ihr Gef?hl immer wieder durch
Vergleich mit Wahrnehmungen und inneren Kriterien "eichen". (Ich
unterscheide auch zwischen Gef?hl und Wahrnehmung. Sinngem?ss geht es
aber auch um Wahrnehmungsfehler und Selbstkontrolle von Wahrnehmungen
mit Hilfe innerer Kriterien.) Dieser Vergleich mit inneren Kriterien
beinhaltet eigentlich zweierlei: wertfreie Minimierung von Messfehlern,
und schliesslich auch eine Bewertung des Wahrgenommenen. Gef?hle k?nnen
als eine k?rperliche und psychische unmittelbare Bewertung einer
Situation verstanden werden.
Mit dem Gef?hl oder der Wahrnehmung alleine geht's einfach nicht.
Das Problem beim Tanz ist, dass man keine direkte und objektive
Kontrollmoeglichkeit hat, wenn man eine Bewegung ausfuehrt. Aufgabe
eines (guten) Trainers ist es m.E. einem Taenzer/Paar eine fuer sie
angemessene Bewegung zu vermitteln und diese so zu praesentieren, dass
sie auch spaeter nachvollzogen und trainiert werden kann. Meine These
ist, dass das nicht (gut) auf der mentalen Ebene geht, sondern besser
auf der propriozeptiven Ebene. Ich muss das Paar dazu bringen, es
richtig auszufuehren und dann versuchen, Gefuehle zu speichern die dann
bei spaeteren Ausfuehrungen abgerufen werden koennen. Noch spannender
wird es, wenn man beim Tanz Emotion ausdruecken soll. Bewegung soll
teilweise Emotion in die Zuschauer projizieren. Das geht mit rein
mentalen Anweisungen m.E. gar nicht, sondern muss im Sinne eines
Schauspielunterrichts (nicht im direkten woertlichen Sinn gebraucht)
einstudiert werden.
Selbstverstaendlich geht das nicht ohne eine kognitive Komponente, aber
die ist fuer mich eher so im Bereich unter 1/3 der Mixtur angesiedelt.
Evtl. waere es mal interessant, die anderen Taenzer hier zu fragen, wie
sie die Lernsituation im hochklassigen Unterricht einschaetzen.
Was Du oben als "Eichung" der Wahrnehmung ansprichst gibt es bei uns
auch. Die wesentliche Komponente ist aber hier die "Speicherung" von
Gefuehlen und von Ausdruck, die in einer Wettkampfsituation "abrufbar"
zu machen sind.
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Ein anderes Thema, das zwar nichts mit Tanzen, aber doch mit Neuerungen
Falls du Kontrolle ?ber dein News-Programm hast, k?nntest du es mal so
konfigurieren, dass es Umlaute korrekt zitiert. Oder eine entsprechende
neuer Version des Programmes installieren.
Geht nicht, da ich hinter einer sehr restriktiven Firewall sitze und
hier nur mitdiskutieren kann, weil ich mittels Telnet an einen Host der
Uni rankomme. Die spendieren keinen neuen Newsreader und das mit den
Umlauten hab ich in den letzten 10 Jahren nicht hinbekommen.....
Danke f?r die Erl?uterungen. Eigenartige Situation...
Sitze in einem medizinischen Fachbereich, der Datenschutz ist hier so
was von paranoid.....
Schreibe die Beitraege mit vi (falls Dir das was sagt) auf dem Host und
einem einfachen Terminalprogramm (HyperTerminal 6.3). Hab das mit den
Umlauten nicht hinbekommen und vor Jahren schon entnervt aufgegeben. Ich
koennte auch von zuHause schreiben, da (wie Du sicher weisst) unsereins
halt die Nacht fuer die Forschung nutzen muss bin ich relativ selten an
einem PC ohne Restriktionen....

Gruss,

-Richard



Wie jeder nur die Beine lupft, sich wie er kann herauszieht,
der Duerre springt, der Plumpe hupft - und fragt nicht, wie es aussieht!
(Faust, Walpurgisnachtstraum, Spruch des Tantzmeisters)



--
Ueli Lezzi
2006-10-07 08:39:09 UTC
Permalink
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Mit dem Kriterium "Wie f?hlt es sich an?" musst du allerdings vorsichtig
sein. Wenn du dich beim Bewegungslernen bzw. s?mtlichem Lernen zu sehr
am "stimmigen Gef?hl" orientierst, wirst du bei Gewohnheiten bleiben,
Guten Tag Richard
Post by Richard Stoll
dass das kritiklose Vertrauen auf Gefuehle sehr taeuschen kann, wissen
wir Taenzer sehr gut (siehe Sprichwort unten), das war aber nicht meine
These.
Sehe nachfolgend, dass ich dich falsch verstanden hatte. Es geht dir
nicht um "stimmiges Gefühl", sondern um wiederholbare Körperwahrnehmung.

So rein lerntheoretisch, kybernetisch oder als Begriffsarbeit: "gezielt
wiederholbar" oder "systematisch wiederholbar" streben wir an. Als
Substantiv tönt "gezielte Wiederholbarkeit" oder "systematische
Widerholbarkeit" für mich nicht überzeugend. Vielleicht geht "abrufbare
Wiederholbarkeit" oder "systematisch abrufbare Wiederholbarkeit". Andere
Vorschläge?
Post by Richard Stoll
Ich weiss ja nicht, ob Du mal an das Limit Deines Koerpers gebracht
wurdest, ich hingegen bin in jeder Unterrichtsstunde bei einem guten
Trainer an irgendeinem Limit angekommen, welches zu verbessern gilt. In
solchen Situationen kannst Du haeufig nicht auf einfache verbale
Anweisungen reagieren, weil Du mit festgefahrenen Bewegungsmustern
kaempfen musst und oft auch Verstaendnisprobleme da sind. Mir hilft hier
oft der direkte Eingriff des Trainers, indem er die Bewegung mit mir
gestaltet und meinen Koerper direkt beeinflusst oder mir die Gelegenheit
gibt, Bewegungsraeume an seinem Koerper "abzufuehlen". Ich verstehe also
damit eine wie Du so schoen sagst durekte "propriozeptive"
Informationsquelle. Ich habe gelernt so Informationen zu bekommen und zu
nutzen und dies ist auch der Hauptweg, mit welchem viele gute Taenzer
arbeiten.
Gut, kann folgen, finde es auch spannend.

Ich stelle nachstehend in eigenen Worten etwas Ähnliches dar, wie du es
weiter unten beschrieben hast:

1 - Der Tanzlehrer bringt dich - abstrakt ausgedrückt - in eine
Situation, in die du ohne die körperlich ausgeübten Kräfte gar nicht
kommen würdest, nicht kommen könntest.
2 - Du speicherst innerlich ein "Bild", eine Vorstellung von der
Situation. Diese Vorstellung hat starke propriozeptive Komponenten.
3 - Danach suchst du einen Weg für dich, wie du dich wieder in eine
Situation bringen kannst, welche etwas möglichst Ähnliches wie die
gespeicherte Vorstellung auslöst.

Für 3) ist für mich nun ein biomechanische oder sonstwie theoretisches
Verständnis des Prozesses trotzdem hilfreich. Das gilt gleichermassen,
ob sich 2) nun nur auf einen Endzustand ("Bild") oder ob es sich auf
einen ganzen Ablauf mit all seine Zwischenstationen ("Film") bezieht.
Ein (für mich) guter Tanzleherer wird mir verschiedene Prozesse 1) zum
Abfühlen anbieten, die ich mit verschiedenen Varianten meiner kognitiven
Pläne in 3) zur Übereinstimmung bringen kann. Z.B. wird er mich
Unterschiede zwischen Strecken aus Fuss und aus Knie fühlen lassen, wenn
es gerade um einen Rückwärtsschritt im Foxtrot geht. Mental, kognitiv
habe ich mir vielleicht zuvor überlegt, wie sich das auf den Kontakt zur
Partnerin auswirken könnte.

Zur weiteren Verarbeitung und Verankerung der Vorstellung in 3) wären
auch Videoaufnahmen von verschiedenen Varianten in 1) hilfreich.

Wie du unten erwähnst, sind wir uns anscheinend weitgehend einig. Für
dich war wohl 1) der Hauptpunkt, ich hatte mich mehr auf 3) konzentriert.
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Tja, mein lieber Richard, dass du im Laufe deines Tanzenlernens deine
Methode gewechselt hast, sagt nichts ?ber eine grunds?tzliche
?berlegenheit einer Methode.
Nein, aber es gibt Informationen ueber den subjektiven Stellenwert von
Methoden fuer Richard als Bezugsperson. Ansonsten muesste ich valide
Studien heranziehen, die es m.W. fuer den Tanzsport nicht gibt und die
man auch sicher kritisch in Bezug auf die Methode hinterfragen koennte
(sofern es sie gaebe).
Auch da haben wir es wieder mit der Frage zu tun, wie weit sich
Erkenntnisse aus anderen Bereichen zum Tanzen transferieren lassen.
Meine Meinung ist nach wie vor, dass es mehr sind, als andere denken
mögen. Lerngesetze und -psychologie gelten allgemein, Biomechanik gilt
allgemein, Kommunikationsprinzipien gelten allgemein. Wer es gewohnt
ist, fächerübergreifend zu denken, merkt, dass viele Details im Tanzen
nichts Aussergewöhnliches sind. Es ist eine Frage des
Abstraktionsvermögens im Denken, des prinzipienorientierten Vorgehens.
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Es ist naheliegend, dass nicht nur verschiedene Menschen verschiedene
Lernstile haben, sondern dass ein einzelner Mensch im Laufe seines
Lebens verschiedene Lernwege entwickelt. Bei verschiedenen Lerninhalten
sind verschiedene Methoden geeignet und - das als wichtigster Bezug zu
deinen Ausf?hrungen -: In verschiedenen Lernphasen bei einem einzelnen
Gegenstand sind verschiedene Methoden optimal.
Das war meine Aussage.
Aha. :-)
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Letzteres magst du mit deiner Frage nach meinem Tanzgrad indirekt
gemeint haben, das ?brige stellst du jedoch etwas absolut dar, finde
ich. Meine Tanzstufe ist ?brigens noch nicht so hoch: hab ungef?hr
begriffen, dass die Aussage: "Das Grundmuster von Quickstep ist
s-q-q-s." nahezu oder eigentlich falsch ist, und im Rumba und im Cha Cha
Cha probiere ich systematisch alle Paarpositionen und Verbindungen damit
aus. Das ergibt manchmal sogar "Figuren". Von der Frau erwarte ich, dass
sie folgt, und das tut sie auch tats?chlich! ;-) (Vielleicht ist diese
Erwartung eine Vision, siehe unten...)
Es lag mir fern, Dir damit eins ueberzubraten (nach dem Motto: hier
stehe ich, machs erst mal besser, was ja leider in NGs durchaus mal
vorkommt). Ich habe erkannt und auch zugegeben, dass auf einem (sorry
Keine Angst, ich habe dich keineswegs als überheblich empfunden. Wir
sind anscheinend an einer Grenze des schriftlichen Mediums.

Ich hatte mir überlegt, ob ich überhaupt etwas zu meinen Tanzniveau
sagen sollte, weil es m.E. für die Diskussion nicht wichtig ist.
Meine Beschreibung war ein Versuch, in wirklich knappen, dafür
prägnanten Worten etwas für Kenner/innen Nachvollziehbares auszudrücken.
Es ist sehr schwierig, sein eigenes tänzerisches Können "objektiv" zu
beschreiben.
Post by Richard Stoll
vorkommt). Ich habe erkannt und auch zugegeben, dass auf einem (sorry
fuer den Ausdruck) eher niedrigen Niveau (bei welchem es um das
grundlegende Lernen von einfachen Bewegungen mit wenigen Dimensionen der
Technik und niedrigem Energieniveau geht) noch mit anderen Hilfsmitteln
lernt, als wenn es um die Perfektionierung von bereits automatisierten
Bewegungsmustern geht.
Ich denke mal, wir liegen vom Denken nicht so weit auseinander.
Sehe ich auch so. Abgesehen davon, dass ich auch für höhere Lernstufen
die theoretische Verarbeitung hoch gewichte. Siehe oben.
Post by Richard Stoll
Ich kann mir aber die Bemerkung nicht verkneifen, dass es evtl. fuer Dein
Lernniveau nicht sinnvoll (sorry, ich sollte sagen nicht hilfreich) ist,
wenn Du Dich in m.E. Nebensaechlichkeiten (wie z.B. die Rotation im
Thoraxbereich) verlierst.
Tja. :-) Das sagt jetzt halt mehr aus über dich als über mich: über
deine Fähigkeit und Bereitschaft zu fächerübergreifendem Denken, über
deine Genauigkeit beim Lesen, über deine Prioritäten beim Tanzenlernen,
über deine Einschätzung meines Könnens.
Ich habe wohl erwähnt, dass ich von Rotationen im Thoraxbereich _im
Alltag_ und beim Laufen ausgehe und diese auf das Tanzen _übertrage_.
Ich beschäftige mich nicht isoliert im Tanzen mit diesen Rotationen.
Andererseits bin ich durch Erfahrungen im Tanzen aufmerksamer geworden
auf Bewegungsabläufe im Alltag und im Sport.
Für dich ist eine BWS-Rotation eine Nebensächlichkeit - für mich seit
der Beschäftigung mit dieser "Ideologie" Spiraldynamik, mit Anatomie und
Physiotherapie halt nicht mehr.
Und im Tanzen finde ich die Beschäftigung mit detaillierten Haltungs-
und Bewegungsfragen äusserst interessant. Dafür verzichte ich im Moment
etwas auf ein grösseres Figurenerepertoire.
Post by Richard Stoll
Ich weiss, dass das jetzt nicht nett war, aber man kommt manchmal
zusammen weiter, wenn man auch mal ehrlich seine Meinung sagt. Falls Du
Dich dadurch beleidigt fuehlst, biete ich Dir gerne meine Entschuldigung
an.
*ggg* Kein Problem, hast dir Gedanken über deine Wirkung auf mich
gemacht und das sorgfältig hinübergebracht. Unter solcher Voraussetzung
finde ich das Annehmen von Kritik meist nicht so schwierig. Und trotzdem
habe ich es für dieses mal nicht angenommen... :-) (siehe oben)
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Es ist wohl gen?gend erwiesen, dass die Propriozeption und Gef?hle
massive Messfehler liefern k?nnen (F.M. Alexander, Sozialpsychologie,
Psychotherapie). Das gilt f?r Ungeschulte gewiss st?rker als f?r
Fortgeschrittene. Diese aber werden ihr Gef?hl immer wieder durch
Vergleich mit Wahrnehmungen und inneren Kriterien "eichen". (Ich
unterscheide auch zwischen Gef?hl und Wahrnehmung. Sinngem?ss geht es
aber auch um Wahrnehmungsfehler und Selbstkontrolle von Wahrnehmungen
mit Hilfe innerer Kriterien.) Dieser Vergleich mit inneren Kriterien
beinhaltet eigentlich zweierlei: wertfreie Minimierung von Messfehlern,
und schliesslich auch eine Bewertung des Wahrgenommenen. Gef?hle k?nnen
als eine k?rperliche und psychische unmittelbare Bewertung einer
Situation verstanden werden.
Mit dem Gef?hl oder der Wahrnehmung alleine geht's einfach nicht.
Das Problem beim Tanz ist, dass man keine direkte und objektive
Kontrollmoeglichkeit hat, wenn man eine Bewegung ausfuehrt. Aufgabe
eines (guten) Trainers ist es m.E. einem Taenzer/Paar eine fuer sie
angemessene Bewegung zu vermitteln und diese so zu praesentieren, dass
sie auch spaeter nachvollzogen und trainiert werden kann. Meine These
ist, dass das nicht (gut) auf der mentalen Ebene geht, sondern besser
auf der propriozeptiven Ebene. Ich muss das Paar dazu bringen, es
richtig auszufuehren und dann versuchen, Gefuehle zu speichern die dann
bei spaeteren Ausfuehrungen abgerufen werden koennen. Noch spannender
wird es, wenn man beim Tanz Emotion ausdruecken soll. Bewegung soll
teilweise Emotion in die Zuschauer projizieren. Das geht mit rein
mentalen Anweisungen m.E. gar nicht, sondern muss im Sinne eines
Schauspielunterrichts (nicht im direkten woertlichen Sinn gebraucht)
einstudiert werden.
Sehr interessant. Wie erwähnt, habe ich es oben in eigenen Worten
verarbeitet.

Eine Ergänzung: Zum Lernen könnte man die Verlagerung des externen
Soll-Ist-Vergleichs durch den Tanzleherer und mit Videofeedback ins
Innere zählen, der Aufbau einer inneren Projektion der äusseren
objektiven Kontrolle... Ist das hübsch ausgedrückt? ;-)

Die Ausweitung auf Schauspiel mit seinen innereren Vorgängen und der
Interaktion mit dem Publikum finde ich bemerkenswert, gefällt mir.
Post by Richard Stoll
Selbstverstaendlich geht das nicht ohne eine kognitive Komponente, aber
die ist fuer mich eher so im Bereich unter 1/3 der Mixtur angesiedelt.
1/3 kognitive Komponente ist ja gar nicht wenig! Wenn du den Anteil
(fast) so hoch ansetzt, dann sind wir uns wohl tatsächlich sehr
weitgehend einig.
Post by Richard Stoll
Evtl. waere es mal interessant, die anderen Taenzer hier zu fragen, wie
sie die Lernsituation im hochklassigen Unterricht einschaetzen.
Was Du oben als "Eichung" der Wahrnehmung ansprichst gibt es bei uns
auch. Die wesentliche Komponente ist aber hier die "Speicherung" von
Gefuehlen und von Ausdruck, die in einer Wettkampfsituation "abrufbar"
zu machen sind.
Dein Konzept von abrufbar gespeicherten Gefühlen und Ausdruck habe ich
gerne aufgegriffen (siehe oben).
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Ein anderes Thema, das zwar nichts mit Tanzen, aber doch mit Neuerungen
Falls du Kontrolle ?ber dein News-Programm hast, k?nntest du es mal so
konfigurieren, dass es Umlaute korrekt zitiert. Oder eine entsprechende
neuer Version des Programmes installieren.
Geht nicht, da ich hinter einer sehr restriktiven Firewall sitze und
hier nur mitdiskutieren kann, weil ich mittels Telnet an einen Host der
Uni rankomme. Die spendieren keinen neuen Newsreader und das mit den
Umlauten hab ich in den letzten 10 Jahren nicht hinbekommen.....
Danke f?r die Erl?uterungen. Eigenartige Situation...
Sitze in einem medizinischen Fachbereich, der Datenschutz ist hier so
was von paranoid.....
Schreibe die Beitraege mit vi (falls Dir das was sagt) auf dem Host und
einem einfachen Terminalprogramm (HyperTerminal 6.3). Hab das mit den
Umlauten nicht hinbekommen und vor Jahren schon entnervt aufgegeben. Ich
koennte auch von zuHause schreiben, da (wie Du sicher weisst) unsereins
halt die Nacht fuer die Forschung nutzen muss bin ich relativ selten an
einem PC ohne Restriktionen....
Ziemlich abenteuerlich, was du da schreibst.

Vi kenne, aber Emacs lieb(t)e ich... ;-)

Die Verarbeitung und Übertragung von Umlauten hat reichlich wenig mit
Datenschutz zu tun.

Übrigens schreibst du die Beiträge gemäss Kopfzeile mit Tin, nicht mit
Vi. Vi ist ein Programm- oder Texteditor, Tin ein Newsreader. Möglich,
dass Tin dabei Vi aufruft, das lässt sich aber bestimmt konfigurieren.
Dann würde Tin stattdessen beispielsweise Emacs aufrufen.

Wenn's schon um Sicherheit im Sinne von Datenschutz geht, wäre die
Verwendung des SSH-Protokolles statt Telnet angezeigt, dafür könntest du
PuTTY verwenden. Und dieses überträgt Umlaute wunderbar (was
HyperTerminal sicherlich auch tut).

Die Verwendung einer uralten _Entwickler_version von Tin statt einer
neueren, stabileren, mit Sicherheitskorrekturen versehenen ist
(allenfalls) Blödsinn (des Rechenzentrums). Nun, vielleicht ist es auch
völlig ungefährlich. Jedenfalls dürften die nicht wegen
Sicherheitsüberlegungen beim alten Programm geblieben sein, sondern um
Umstellungskosten zu sparen.

Der Knackpunkt ist, ob die Kombinatioin Tin+Vi mit Umlauten umgehen kann
oder nicht. Zumindest ein neue Version kann man m.E. sicher entsprechend
konfigurieren (Stichworte: Zeichensatz, 7-bit (ASCII-Zeichensatz ohne
Umlaute) vs. 8-bit (Zeichensatz mit Umlauten; ISO 8859-1 (=Latin-1,
Westeuropäisch) oder Unicode, z.B. UTF-8)).
http://en.wikipedia.org/wiki/ASCII
http://en.wikipedia.org/wiki/ISO_8859
http://en.wikipedia.org/wiki/Unicode

Die Tin-Version ist übrigens nicht 10 Jahre alt. Und das Linux, auf dem
dieses Tin läuft (Linux/2.4.26 (i686)), kann auch mit Umlauten umgehen.

Das nur so als Hilfe für Suchstrategien.
Post by Richard Stoll
Wie jeder nur die Beine lupft, sich wie er kann herauszieht,
der Duerre springt, der Plumpe hupft - und fragt nicht, wie es aussieht!
(Faust, Walpurgisnachtstraum, Spruch des Tantzmeisters)
Wann kommst du denn überhaupt zum Lesen und Finden solch interessanter
Textstellen? ;-)

Gruss
Ueli
--
NOTIZ: '_STOP_', '_TAFEL_' und '.invalid' beachten und allenfalls
entfernen...
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2006-10-07 21:54:40 UTC
Permalink
Post by Ueli Lezzi
Übrigens schreibst du die Beiträge gemäss Kopfzeile mit Tin, nicht
mit Vi. Vi ist ein Programm- oder Texteditor, Tin ein Newsreader.
tin hat keinen eigenen Editor, sondern ruft dafuer ein externes
Programm auf, per default meist den vi, der bei einer Bedienung
per telnet durchaus seine Vorteile hat.
Post by Ueli Lezzi
Möglich, dass Tin dabei Vi aufruft, das lässt sich aber bestimmt
konfigurieren. Dann würde Tin stattdessen beispielsweise Emacs
aufrufen.
Tut es, aendert jedoch i.a. nichts an der vom tin verwendeten
Zeichencodierung. Solange Richard den fremden Text im vi nicht
angreift, wuerden die Zeichen selbst bei falscher Codierung im
Editor nicht verstuemmelt werden (sondern bestenfalls seine
eigenen). Das Problem liesse sich sicherlich in den Griff bekommen,
allerdings ist das per Ferndiagnose bei einer doch recht wilden
Mischung verschiedener Programme in teilweise alten Versionen kaum
machbar - und da es ja auch nur das Quoting betrifft, kann man es
auch aushalten.
Post by Ueli Lezzi
Wenn's schon um Sicherheit im Sinne von Datenschutz geht, wäre die
Verwendung des SSH-Protokolles statt Telnet angezeigt, dafür
könntest du PuTTY verwenden.
Putty geht auch ueber Telnet (und ja, das duerfte einen Tick
komfortabler sein, als HyperTerminal). Auch hier wage ich zu
bezweifeln, dass es bei den Umlauten etwas aendert, die werden
nicht durch das Terminal zerstoert.
Post by Ueli Lezzi
Zumindest ein neue Version kann man m.E. sicher entsprechend
konfigurieren
Kann man, ja :-)

Ist halt alles auch eine Frage der Prioritaeten - besser ein paar
Postings mehr von Richard, als wochenlang Stille wegen ein paar
zitierter Umlaute.

Servus,
Stefan
--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich

Stefan, so fehement wie die Nacht.
(Sloganizer)
Ueli Lezzi
2006-10-08 00:23:41 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
allerdings ist das per Ferndiagnose bei einer doch recht wilden
Mischung verschiedener Programme in teilweise alten Versionen kaum
machbar - und da es ja auch nur das Quoting betrifft, kann man es
auch aushalten.
_Irgendwie_ aushalten kann man's schon...
Nur haben halt die einen nicht nur ihre helle Freude an der Schönheit
tanzender Körper, sondern eine ebensolche an der schönen Form deutscher
Sprache. Irgendwie klaffen da ein Formperfektionismus auf der einen
Seite und eine Formnachlässigkeit auf der anderen schon etwas gar weit
auseinander.
Ausserdem war ich halt über die Begründung erstaunt.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by Ueli Lezzi
Wenn's schon um Sicherheit im Sinne von Datenschutz geht, wäre die
Verwendung des SSH-Protokolles statt Telnet angezeigt, dafür
könntest du PuTTY verwenden.
Putty geht auch ueber Telnet (und ja, das duerfte einen Tick
komfortabler sein, als HyperTerminal). Auch hier wage ich zu
bezweifeln, dass es bei den Umlauten etwas aendert, die werden
nicht durch das Terminal zerstoert.
Bei PuTTY kann man verschiedene Protokolle wählen, nicht nur Telnet,
sondern auch SSH (http://www.putty.nl/).
Dass PuTTY die Umlaute korrekt überträgt, hatte ich bereits erwähnt.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
... könntest du PuTTY verwenden. Und dieses überträgt Umlaute wunderbar (was HyperTerminal sicherlich auch tut).
Ist halt alles auch eine Frage der Prioritaeten - besser ein paar
Postings mehr von Richard, als wochenlang Stille wegen ein paar
zitierter Umlaute.
Wenn man nicht weiss, wo ansetzen, geht's natürlich nicht. Das ist
verständlich.
Aber wenn man mal zur Überzeugung gelangt, dass es "eigentlich _doch_
gehen müsste" (durch Abfühlen am Lehrer... *g), hat man vielleicht einen
neuen Blick für Suchstrategien. Und Richard erwähnte einen überraschend
langen Zeitraum von 10 Jahren für das Problem...

Ueli
--
NOTIZ: '_STOP_', '_TAFEL_' und '.invalid' beachten und allenfalls
entfernen...
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2006-10-08 08:04:45 UTC
Permalink
Post by Ueli Lezzi
Bei PuTTY kann man verschiedene Protokolle wählen, nicht nur Telnet,
sondern auch SSH (http://www.putty.nl/).
Klar. SSH ist wohl auch die Hauptanwendung (und ja, ich kenne putty
ziemlich in- und auswendig), aber telnet geht eben auch noch. Ob der
ssh-Port bei Richard ueberhaupt offen ist, wissen wir ja nicht, und
bezueglich Umlauten ist das vollkommen egal.
Post by Ueli Lezzi
Wenn man nicht weiss, wo ansetzen, geht's natürlich nicht. Das ist
verständlich.
In den Postings ist kein Zeichensatz deklariert. Das naehrt bei mir
den Verdacht, dass der tin bereits beim Lesen die Umlaute als unbekannt
annimmt und durch ? ersetzt. Editor und Terminalprogramm spielen dann
keine grosse Rolle mehr. Ueberhaupt liegt das Problem, wenn zitierte
Umlaute verstuemmelt werden, fast immer direkt am tin.

Servus,
Stefan (F'up, weil in weiterer Folge kaum mehr hilfreich)
--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich

Stefan - Ankündigung des Absurden.
(Sloganizer)
Ueli Lezzi
2006-10-08 08:37:44 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
allerdings ist das per Ferndiagnose bei einer doch recht wilden
Mischung verschiedener Programme in teilweise alten Versionen kaum
machbar - und da es ja auch nur das Quoting betrifft, kann man es
auch aushalten.
Was ist "Quoting"? :(

Erstens ist die korrekte und saubere Wiedergabe von Zitaten keineswegs
nebensächlich. Sonst machte der Einsatz von Zitaten gar keinen Sinn.
Zweitens betrifft das Problem der Verarbeitung von Umlauten auch
Originaltext. Die Umschreibung von Umlauten durch Doppellaute bzw. zwei
Buchstaben (Ä, ä -> Ae, ae) bleibt ein Ersatz. Dir (Stefan) mag das so
zur Gewohnheit geworden sein, dass es dir nicht 'mal mehr bewusst ist,
und auch für andere ist die Störung sicher weniger prominent als der
Ersatz durch "?". Schönes Deutsch ist es trotzdem nicht... Das ist
natürlich subjektiv geprägt. Übrigens gibt es ein Beispiel einer
gewohnheitsmässigen Umschreibung, wo der Ersatz eines Buchstabens durch
zwei andere regional als korrektes Deutsch gilt: ß -> ss in der Schweiz.

Folgendes ist ein Zitat aus meinem eigenen früheren Beitrag, nicht aus
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
... könntest du PuTTY verwenden. Und dieses überträgt Umlaute
wunderbar (was HyperTerminal sicherlich auch tut).
Zusammenfassend können wir im Sinne einer Suchhilfe für Richard feststellen:
Für's _Zitieren_ ist die Fehlerquelle praktisch sicher ausschliesslich
bei der Konfiguration von Tin zu suchen. Die Übertragung von Umlauten
ist wahrscheinlich korrekt, Vi verändere im Text bereits vorhandene
Umlaute nicht, und mit der Konfiguration des Betriebssystems hat es auch
kaum etwas zu tun. (Die Aussage über Vi kann ich nur ungeprüft weitergeben.)
Das Problem mit der _Neueingabe_ von Umlauten könnte eine andere Ursache
haben. Dazu lässt sich im Moment nicht mehr sagen, und es hat eine kaum
störende Auswirkung, ist also zweitrangig.

Ueli
--
NOTIZ: '_STOP_', '_TAFEL_' und '.invalid' beachten und allenfalls
entfernen...
Richard Stoll
2006-10-09 08:05:17 UTC
Permalink
nicht um "stimmiges Gef?hl", sondern um wiederholbare K?rperwahrnehmung.
Guten Tag Ueli,
So rein lerntheoretisch, kybernetisch oder als Begriffsarbeit: "gezielt
wiederholbar" oder "systematisch wiederholbar" streben wir an. Als
Substantiv t?nt "gezielte Wiederholbarkeit" oder "systematische
Widerholbarkeit" f?r mich nicht ?berzeugend. Vielleicht geht "abrufbare
Wiederholbarkeit" oder "systematisch abrufbare Wiederholbarkeit". Andere
Vorschl?ge?
Yuck - ich fand Lerntheorie und hoehere Paedagogik schon in meiner
Trainerausbildung extrem aetzend.....
Gut, kann folgen, finde es auch spannend.
Ich stelle nachstehend in eigenen Worten etwas ?hnliches dar, wie du es
1 - Der Tanzlehrer bringt dich - abstrakt ausgedr?ckt - in eine
Situation, in die du ohne die k?rperlich ausge?bten Kr?fte gar nicht
kommen w?rdest, nicht kommen k?nntest.
2 - Du speicherst innerlich ein "Bild", eine Vorstellung von der
Situation. Diese Vorstellung hat starke propriozeptive Komponenten.
3 - Danach suchst du einen Weg f?r dich, wie du dich wieder in eine
Situation bringen kannst, welche etwas m?glichst ?hnliches wie die
gespeicherte Vorstellung ausl?st.
F?r 3) ist f?r mich nun ein biomechanische oder sonstwie theoretisches
Verst?ndnis des Prozesses trotzdem hilfreich. Das gilt gleichermassen,
ob sich 2) nun nur auf einen Endzustand ("Bild") oder ob es sich auf
einen ganzen Ablauf mit all seine Zwischenstationen ("Film") bezieht.
Ein (f?r mich) guter Tanzleherer wird mir verschiedene Prozesse 1) zum
Abf?hlen anbieten, die ich mit verschiedenen Varianten meiner kognitiven
Pl?ne in 3) zur ?bereinstimmung bringen kann. Z.B. wird er mich
Unterschiede zwischen Strecken aus Fuss und aus Knie f?hlen lassen, wenn
es gerade um einen R?ckw?rtsschritt im Foxtrot geht. Mental, kognitiv
habe ich mir vielleicht zuvor ?berlegt, wie sich das auf den Kontakt zur
Partnerin auswirken k?nnte.
Beim Lernen von Bewegungen m?ssen wir den Teil unseres Gehirns
beeinflussen, der Bewegungen initiiert und kontrolliert. Das geht mit
einem propriozeptiven Ansatz halt direkter als mit einem kognitiven.
Wenn der Trainer mich z.B. durch Druck waehrend der Ausfuehrung zwingt,
durchs Knie zu gehen, ist das ein intensiverer Lernreiz, als wenn er
sagt: "Geh mal bei 3 mehr durchs Knie". Letzteres ist gut fuer einen
Fortgeschrittenen, der mit den Konzepten vertraut ist und die
Bewegungsmuster abrufen und dosieren kann.
Zur weiteren Verarbeitung und Verankerung der Vorstellung in 3) w?ren
auch Videoaufnahmen von verschiedenen Varianten in 1) hilfreich.
Prinzipiell ja. Ich finde aber Videoaufnahmen (von mir) immer
gruselig....
Auch da haben wir es wieder mit der Frage zu tun, wie weit sich
Erkenntnisse aus anderen Bereichen zum Tanzen transferieren lassen.
Meine Meinung ist nach wie vor, dass es mehr sind, als andere denken
m?gen. Lerngesetze und -psychologie gelten allgemein, Biomechanik gilt
allgemein, Kommunikationsprinzipien gelten allgemein. Wer es gewohnt
ist, f?cher?bergreifend zu denken, merkt, dass viele Details im Tanzen
nichts Aussergew?hnliches sind. Es ist eine Frage des
Abstraktionsverm?gens im Denken, des prinzipienorientierten Vorgehens.
ACK !
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
deinen Ausf?hrungen -: In verschiedenen Lernphasen bei einem einzelnen
Gegenstand sind verschiedene Methoden optimal.
Das war meine Aussage.
Aha. :-)
Keine Angst, ich habe dich keineswegs als ?berheblich empfunden. Wir
sind anscheinend an einer Grenze des schriftlichen Mediums.
Ja !
Ich hatte mir ?berlegt, ob ich ?berhaupt etwas zu meinen Tanzniveau
sagen sollte, weil es m.E. f?r die Diskussion nicht wichtig ist.
Meine Beschreibung war ein Versuch, in wirklich knappen, daf?r
pr?gnanten Worten etwas f?r Kenner/innen Nachvollziehbares auszudr?cken.
Es ist sehr schwierig, sein eigenes t?nzerisches K?nnen "objektiv" zu
beschreiben.
Ja !
Post by Richard Stoll
Ich kann mir aber die Bemerkung nicht verkneifen, dass es evtl. fuer Dein
Lernniveau nicht sinnvoll (sorry, ich sollte sagen nicht hilfreich) ist,
wenn Du Dich in m.E. Nebensaechlichkeiten (wie z.B. die Rotation im
Thoraxbereich) verlierst.
Tja. :-) Das sagt jetzt halt mehr aus ?ber dich als ?ber mich: ?ber
deine F?higkeit und Bereitschaft zu f?cher?bergreifendem Denken, ?ber
deine Genauigkeit beim Lesen, ?ber deine Priorit?ten beim Tanzenlernen,
?ber deine Einsch?tzung meines K?nnens.
Ich habe wohl erw?hnt, dass ich von Rotationen im Thoraxbereich _im
Alltag_ und beim Laufen ausgehe und diese auf das Tanzen _?bertrage_.
Ich besch?ftige mich nicht isoliert im Tanzen mit diesen Rotationen.
Andererseits bin ich durch Erfahrungen im Tanzen aufmerksamer geworden
auf Bewegungsabl?ufe im Alltag und im Sport.
F?r dich ist eine BWS-Rotation eine Nebens?chlichkeit - f?r mich seit
der Besch?ftigung mit dieser "Ideologie" Spiraldynamik, mit Anatomie und
Physiotherapie halt nicht mehr.
Na ja, der Begriff Nebensaechlich drueckt das nicht korrekt aus. Auf
einem bestimmten Lernniveau ist es m.E. wichtiger, mal von A nach B zu
kommen, anstatt sich in vielen Details zu verlieren. Dein Tanzlehrer
kann Dir m.E. besser sagen, welche Details zunaechst Sinn machen und
welche nicht. Eine korrekte Einbeziehung der BWS waere fuer mich da
nebensaechlich, waehrend man mit diesem Thema sicher in A/S-Klasse noch
viel Bewegung und Effekt produzieren kann.
Und im Tanzen finde ich die Besch?ftigung mit detaillierten Haltungs-
und Bewegungsfragen ?usserst interessant. Daf?r verzichte ich im Moment
etwas auf ein gr?sseres Figurenerepertoire.
Kein schlechter Ansatz !
*ggg* Kein Problem, hast dir Gedanken ?ber deine Wirkung auf mich
gemacht und das sorgf?ltig hin?bergebracht. Unter solcher Voraussetzung
finde ich das Annehmen von Kritik meist nicht so schwierig. Und trotzdem
habe ich es f?r dieses mal nicht angenommen... :-) (siehe oben)
War keine Kritik, nur ein bescheidener Ratschlag.
Eine Erg?nzung: Zum Lernen k?nnte man die Verlagerung des externen
Soll-Ist-Vergleichs durch den Tanzleherer und mit Videofeedback ins
Innere z?hlen, der Aufbau einer inneren Projektion der ?usseren
objektiven Kontrolle... Ist das h?bsch ausgedr?ckt? ;-)
Definitiv.
Die Ausweitung auf Schauspiel mit seinen innereren Vorg?ngen und der
Interaktion mit dem Publikum finde ich bemerkenswert, gef?llt mir.
Meine Trainer arbeiten mit der Projektion von Gefuehlen wie Liebe,
Begehren, Eifersucht, Freude etc.
Solche Gefuehle sollen im Tanz auf den Zuschauer projiziert werden,
damit der Tanz als getanzte Geschichte auch emotional glaubwuerdig
rueberkommt. Sorry, das hoert sich jetzt etwas komisch an, aber im
Turniersport sind solche Dinge wichtig.
Eine Taenzerin, die in der Rumba Sehnsucht und Begehren ausdruecken soll
und kaugummikauend eine Grimasse wie 7 Tage Regenwetter zieht ist halt
nicht glaubwuerdig... ;-)
Post by Richard Stoll
Selbstverstaendlich geht das nicht ohne eine kognitive Komponente, aber
die ist fuer mich eher so im Bereich unter 1/3 der Mixtur angesiedelt.
1/3 kognitive Komponente ist ja gar nicht wenig! Wenn du den Anteil
(fast) so hoch ansetzt, dann sind wir uns wohl tats?chlich sehr
weitgehend einig.
Schoen !
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Danke f?r die Erl?uterungen. Eigenartige Situation...
Sitze in einem medizinischen Fachbereich, der Datenschutz ist hier so
was von paranoid.....
Schreibe die Beitraege mit vi (falls Dir das was sagt) auf dem Host und
einem einfachen Terminalprogramm (HyperTerminal 6.3). Hab das mit den
Umlauten nicht hinbekommen und vor Jahren schon entnervt aufgegeben. Ich
koennte auch von zuHause schreiben, da (wie Du sicher weisst) unsereins
halt die Nacht fuer die Forschung nutzen muss bin ich relativ selten an
einem PC ohne Restriktionen....
Ziemlich abenteuerlich, was du da schreibst.
Vi kenne, aber Emacs lieb(t)e ich... ;-)
Die Verarbeitung und ?bertragung von Umlauten hat reichlich wenig mit
Datenschutz zu tun.
Noe, aber die komplette Sperrung des News-Protokolls in der Firewall.
?brigens schreibst du die Beitr?ge gem?ss Kopfzeile mit Tin, nicht mit
Vi. Vi ist ein Programm- oder Texteditor, Tin ein Newsreader. M?glich,
dass Tin dabei Vi aufruft, das l?sst sich aber bestimmt konfigurieren.
Dann w?rde Tin stattdessen beispielsweise Emacs aufrufen.
Schreibe hier mit Rtin, der ruft vi auf.
Wenn's schon um Sicherheit im Sinne von Datenschutz geht, w?re die
Verwendung des SSH-Protokolles statt Telnet angezeigt, daf?r k?nntest du
PuTTY verwenden. Und dieses ?bertr?gt Umlaute wunderbar (was
HyperTerminal sicherlich auch tut).
Werde mich hier mal schlau machen. Eine Verschluesselung des Verkehrs
zum Host waere fuer mich aber nicht so wichtig. Was ich hier poste ist
ohnehin oeffentlich :-)
Die Verwendung einer uralten _Entwickler_version von Tin statt einer
neueren, stabileren, mit Sicherheitskorrekturen versehenen ist
(allenfalls) Bl?dsinn (des Rechenzentrums). Nun, vielleicht ist es auch
v?llig ungef?hrlich. Jedenfalls d?rften die nicht wegen
Sicherheits?berlegungen beim alten Programm geblieben sein, sondern um
Umstellungskosten zu sparen.
Nein, denen ist das schlichtweg egal, der Host steht im
Uni-Rechenzentrum und die sagen sich ohnehin, dass die Leute sich einen
vernuenftigen Newsreader zulegen sollen (weil die Uni nicht hinter
Firewall). Die Medizin sagt: "Das ist nicht sicher und beruflich
wichtige Zugaenge (es gibt auch FachNGs in meinem Bereich) koennen wie
hier beschrieben abgewickelt werden".
Ich war bislang einfach unfaehig das mit den Umlauten zu handeln.
Post by Richard Stoll
Wie jeder nur die Beine lupft, sich wie er kann herauszieht,
der Duerre springt, der Plumpe hupft - und fragt nicht, wie es aussieht!
(Faust, Walpurgisnachtstraum, Spruch des Tantzmeisters)
Na ja, man sammelt halt im Leben solche Zitate und da der Faust das
deutscheste der deutschen Dichtung ist (und man bei jedem Lesen immer
noch was aktuelles findet...).....

Gruss,

-Richard

P.S.: Wegen der Lerndiskussion schlage ich jetzt mal EOT vor.

--
Ueli Lezzi
2006-10-10 05:50:45 UTC
Permalink
Guten Morgen Richard
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
So rein lerntheoretisch, kybernetisch oder als Begriffsarbeit: "gezielt
wiederholbar" oder "systematisch wiederholbar" streben wir an. Als
Substantiv t?nt "gezielte Wiederholbarkeit" oder "systematische
Widerholbarkeit" f?r mich nicht ?berzeugend. Vielleicht geht "abrufbare
Wiederholbarkeit" oder "systematisch abrufbare Wiederholbarkeit". Andere
Vorschl?ge?
Yuck - ich fand Lerntheorie und hoehere Paedagogik schon in meiner
Trainerausbildung extrem aetzend.....
Yuck?
Post by Richard Stoll
Beim Lernen von Bewegungen m?ssen wir den Teil unseres Gehirns
beeinflussen, der Bewegungen initiiert und kontrolliert. Das geht mit
einem propriozeptiven Ansatz halt direkter als mit einem kognitiven.
Wenn der Trainer mich z.B. durch Druck waehrend der Ausfuehrung zwingt,
durchs Knie zu gehen, ist das ein intensiverer Lernreiz, als wenn er
sagt: "Geh mal bei 3 mehr durchs Knie". Letzteres ist gut fuer einen
Fortgeschrittenen, der mit den Konzepten vertraut ist und die
Bewegungsmuster abrufen und dosieren kann.
Dass das "propriozeptive Vorzeigen" ein "intensiverer Lernreiz" sein
soll, kann ich nachvollziehn. Doch es ist ein momentaner Reiz. Für den
Lernprozess als ganzes bringt eine zusätzliche "kognitiver" Komponente
enorm viel.
Du widersprichst übrigens deinen bisherigen Ausführungen, wenn nun
plötzlich der Fortgeschrittene mit einem kognitiven Vorgehen besonders
viel anfangen kann. Vorher meintest du nämlich, dass man auf
fortgeschrittener Stufe mit diesem Ansatz gerade nicht mehr so viel
herausholen könne wie ein Lernender auf tieferer Stufe...
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Zur weiteren Verarbeitung und Verankerung der Vorstellung in 3) w?ren
auch Videoaufnahmen von verschiedenen Varianten in 1) hilfreich.
Prinzipiell ja. Ich finde aber Videoaufnahmen (von mir) immer
gruselig....
*lach*
Ernsthaft: Da du aber gerade für Publikum tanzt, solltest du dir die
Auseinandersetzung mit diesen Eindrücken und den Gefühlen dabei
keineswegs ersparen! (Vergleiche mit deinem Beispiel von der
kaugummikauenden Tänzerin, die Begehren vermitteln soll.)
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Auch da haben wir es wieder mit der Frage zu tun, wie weit sich
Erkenntnisse aus anderen Bereichen zum Tanzen transferieren lassen.
Meine Meinung ist nach wie vor, dass es mehr sind, als andere denken
m?gen. Lerngesetze und -psychologie gelten allgemein, Biomechanik gilt
allgemein, Kommunikationsprinzipien gelten allgemein. Wer es gewohnt
ist, f?cher?bergreifend zu denken, merkt, dass viele Details im Tanzen
nichts Aussergew?hnliches sind. Es ist eine Frage des
Abstraktionsverm?gens im Denken, des prinzipienorientierten Vorgehens.
ACK !
?
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Ich hatte mir ?berlegt, ob ich ?berhaupt etwas zu meinen Tanzniveau
sagen sollte, weil es m.E. f?r die Diskussion nicht wichtig ist.
Meine Beschreibung war ein Versuch, in wirklich knappen, daf?r
pr?gnanten Worten etwas f?r Kenner/innen Nachvollziehbares auszudr?cken.
Es ist sehr schwierig, sein eigenes t?nzerisches K?nnen "objektiv" zu
beschreiben.
Ja !
----^-
Ich erwähn's jetzt, weil du diesen (im Deutschen) unüblichen Abstand
zwischen Wort und Satzzeichen wiederholt machst. Soll kein Vorwurf sein.
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
F?r dich ist eine BWS-Rotation eine Nebens?chlichkeit - f?r mich seit
der Besch?ftigung mit dieser "Ideologie" Spiraldynamik, mit Anatomie und
Physiotherapie halt nicht mehr.
Na ja, der Begriff Nebensaechlich drueckt das nicht korrekt aus. Auf
einem bestimmten Lernniveau ist es m.E. wichtiger, mal von A nach B zu
kommen, anstatt sich in vielen Details zu verlieren. Dein Tanzlehrer
kann Dir m.E. besser sagen, welche Details zunaechst Sinn machen und
welche nicht. Eine korrekte Einbeziehung der BWS waere fuer mich da
nebensaechlich, waehrend man mit diesem Thema sicher in A/S-Klasse noch
viel Bewegung und Effekt produzieren kann.
Mit dem Setzen von Prioritäten hast du natürlich recht.
Bloss will ich mit der BWS-Rotation nicht "Effekt produzieren", sondern
mir Gutes tun. Ausserdem ging es von Anfang an in der Diskussion um eine
Bewegungs_analyse_, nicht um eine -_schulung_. ("Welche Funktionen
erfüllt BWS-Rotation?")
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Und im Tanzen finde ich die Besch?ftigung mit detaillierten Haltungs-
und Bewegungsfragen ?usserst interessant. Daf?r verzichte ich im Moment
etwas auf ein gr?sseres Figurenerepertoire.
Kein schlechter Ansatz !
Danke.
Schwierig wird es, diese Haltung durchzuziehn, wenn die Partnerin
gelangweilt dreinschaut - vielleicht auch nur vermeintlich! - und dabei
selber wenig auf die Grundqualität der Bewegung bedacht ist. "Soll ich
sie nun "durch" eine Figur "reissen", damit sie mehr "Figurenreiz" hat,
wenn sie nicht mal in der eigenen Achse steht?" Erstens finde ich das
nicht schön, und zweitens ist mir das zu anstrengend... :( (Bezieht sich
nicht auf eine feste Partnerin, sondern auf eine spontane Begegnung.)
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Die Ausweitung auf Schauspiel mit seinen innereren Vorg?ngen und der
Interaktion mit dem Publikum finde ich bemerkenswert, gef?llt mir.
Meine Trainer arbeiten mit der Projektion von Gefuehlen wie Liebe,
Begehren, Eifersucht, Freude etc.
Solche Gefuehle sollen im Tanz auf den Zuschauer projiziert werden,
damit der Tanz als getanzte Geschichte auch emotional glaubwuerdig
rueberkommt. Sorry, das hoert sich jetzt etwas komisch an, aber im
Turniersport sind solche Dinge wichtig.
Da muss ich widersprechen... ;-) Es hört sich für mich überhaupt nicht
komisch an... Es ist ganz einfach Schauspielunterricht.
Post by Richard Stoll
Eine Taenzerin, die in der Rumba Sehnsucht und Begehren ausdruecken soll
und kaugummikauend eine Grimasse wie 7 Tage Regenwetter zieht ist halt
nicht glaubwuerdig... ;-)
Eine Bemerkung: Fast alle Gesichtsausdrücke, die ich an Turnieren
gesehen habe, wirkten für mich erzwungen, also gequält. Lächeln für's
Publikum in einem Wiener Walzer - lächerlich. (Wie weit das von
Wertungsrichtern durch ihre Urteile belohnt wird, weiss ich nicht.)
Wenn eine Tänzerin nicht (öffentlich) echt begehren kann, soll sie das
Ausdrücken davon lieber lassen... Und da wären wir wieder mal bei der
Persönlichkeitsentwicklung... (Anspielung auf Salsa-Diskussion, die wir
kürzlich führten)
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Danke f?r die Erl?uterungen. Eigenartige Situation...
Sitze in einem medizinischen Fachbereich, der Datenschutz ist hier so
was von paranoid.....
Schreibe die Beitraege mit vi (falls Dir das was sagt) auf dem Host und
einem einfachen Terminalprogramm (HyperTerminal 6.3). Hab das mit den
Umlauten nicht hinbekommen und vor Jahren schon entnervt aufgegeben. Ich
koennte auch von zuHause schreiben, da (wie Du sicher weisst) unsereins
halt die Nacht fuer die Forschung nutzen muss bin ich relativ selten an
einem PC ohne Restriktionen....
Ziemlich abenteuerlich, was du da schreibst.
Vi kenne, aber Emacs lieb(t)e ich... ;-)
Die Verarbeitung und ?bertragung von Umlauten hat reichlich wenig mit
Datenschutz zu tun.
Noe, aber die komplette Sperrung des News-Protokolls in der Firewall.
Post by Ueli Lezzi
?brigens schreibst du die Beitr?ge gem?ss Kopfzeile mit Tin, nicht mit
Vi. Vi ist ein Programm- oder Texteditor, Tin ein Newsreader. M?glich,
dass Tin dabei Vi aufruft, das l?sst sich aber bestimmt konfigurieren.
Dann w?rde Tin stattdessen beispielsweise Emacs aufrufen.
Schreibe hier mit Rtin, der ruft vi auf.
Ich komme je länger desto weniger draus. Die Firewall sperrt das
News-Protokoll, aber du verwendest Rtin?
(Nun, legen wir das Problem zur Seite.)
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Wenn's schon um Sicherheit im Sinne von Datenschutz geht, w?re die
Verwendung des SSH-Protokolles statt Telnet angezeigt, daf?r k?nntest du
PuTTY verwenden. Und dieses ?bertr?gt Umlaute wunderbar (was
HyperTerminal sicherlich auch tut).
Werde mich hier mal schlau machen. Eine Verschluesselung des Verkehrs
zum Host waere fuer mich aber nicht so wichtig. Was ich hier poste ist
ohnehin oeffentlich :-)
Ja, hatte ich übersehen.
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Die Verwendung einer uralten _Entwickler_version von Tin statt einer
neueren, stabileren, mit Sicherheitskorrekturen versehenen ist
(allenfalls) Bl?dsinn (des Rechenzentrums). Nun, vielleicht ist es auch
v?llig ungef?hrlich. Jedenfalls d?rften die nicht wegen
Sicherheits?berlegungen beim alten Programm geblieben sein, sondern um
Umstellungskosten zu sparen.
Nein, denen ist das schlichtweg egal, der Host steht im
Uni-Rechenzentrum und die sagen sich ohnehin, dass die Leute sich einen
vernuenftigen Newsreader zulegen sollen (weil die Uni nicht hinter
Firewall). Die Medizin sagt: "Das ist nicht sicher und beruflich
wichtige Zugaenge (es gibt auch FachNGs in meinem Bereich) koennen wie
hier beschrieben abgewickelt werden".
Ich war bislang einfach unfaehig das mit den Umlauten zu handeln.
Auch diese Beschreibung verstehe ich nicht genau.
Zusammen mit den Ausführungen weiter oben: Warum loggst du dich denn
nicht ein einem "vernünftigen" Konto mit "vernünftigem Newsreader"
ausserhalb des medizinischen Sandkastens ein? (Sandkasten: Fachbegriff
für geschützen Programmbereich, leicht abgewandelt angewandt...) Aber
legen wir's weg.
Post by Richard Stoll
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Wie jeder nur die Beine lupft, sich wie er kann herauszieht,
der Duerre springt, der Plumpe hupft - und fragt nicht, wie es aussieht!
(Faust, Walpurgisnachtstraum, Spruch des Tantzmeisters)
Na ja, man sammelt halt im Leben solche Zitate und da der Faust das
deutscheste der deutschen Dichtung ist (und man bei jedem Lesen immer
noch was aktuelles findet...).....
Die Frage ist, _wie_ man sammelt. :-) Du scheinst ein sehr gutes
Gedächtnis zu haben. Oder eine extrem wirkungsvolle Kartei.
Post by Richard Stoll
P.S.: Wegen der Lerndiskussion schlage ich jetzt mal EOT vor.
?

Ueli
--
NOTIZ: '_STOP_', '_TAFEL_' und '.invalid' beachten und allenfalls
entfernen...
Richard Stoll
2006-10-10 07:24:29 UTC
Permalink
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Yuck - ich fand Lerntheorie und hoehere Paedagogik schon in meiner
Trainerausbildung extrem aetzend.....
Yuck?
Hallo Ueli,
Du verwendest hier eine Fachsprache, die sicher sinnvoll ist, auf einen
Nichtfachmann aber etwas befremdlich wirkt. Das erinnert mich immer an
mein erstes Trainerseminar an der Universitaet des Saarlands, bei dem
wir paedagogische Konzepte lernen sollten. Da kam ein Referent der hat
es geschafft, dass 20 Teilnehmer ungefaehr 10 Minuten folgen konnten und
dass dann bei praktisch allen spontan der Film gerissen ist (weil sie
einfach nicht mehr folgen konnten).
Post by Ueli Lezzi
Dass das "propriozeptive Vorzeigen" ein "intensiverer Lernreiz" sein
soll, kann ich nachvollziehn. Doch es ist ein momentaner Reiz. F?r den
Lernprozess als ganzes bringt eine zus?tzliche "kognitiver" Komponente
enorm viel.
Du widersprichst ?brigens deinen bisherigen Ausf?hrungen, wenn nun
pl?tzlich der Fortgeschrittene mit einem kognitiven Vorgehen besonders
viel anfangen kann. Vorher meintest du n?mlich, dass man auf
fortgeschrittener Stufe mit diesem Ansatz gerade nicht mehr so viel
herausholen k?nne wie ein Lernender auf tieferer Stufe...
Als Anfaenger beschaeftigt man sich mit einfachen Fragen (wo ein Schritt
hingeht, warum der auf der Ferse ist etc. ). Gute Fragestellungen fuer
kognitive Konzepte.
Irgendwann beschaeftigt man sich mit Fragen, wohim nan rotieren muss,
damit eine Pose noch besser aussieht, welche Muskeln man anspannen muss,
damit eine Seite nicht abbricht oder wohin man sein Zentrum bewegen
muss, damit die Dame einen besseren Kopf tanzen kann. Das geht alleine
mit Kognition nicht mehr gut (zumindest bei tumben Herren, wie ich einer
bin....).
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Zur weiteren Verarbeitung und Verankerung der Vorstellung in 3) w?ren
auch Videoaufnahmen von verschiedenen Varianten in 1) hilfreich.
Prinzipiell ja. Ich finde aber Videoaufnahmen (von mir) immer
gruselig....
*lach*
Ernsthaft: Da du aber gerade f?r Publikum tanzt, solltest du dir die
Auseinandersetzung mit diesen Eindr?cken und den Gef?hlen dabei
keineswegs ersparen! (Vergleiche mit deinem Beispiel von der
kaugummikauenden T?nzerin, die Begehren vermitteln soll.)
Tja, das ist Ansichtssache. Also bei jedem Video, das ich von mir in
Trainingssituationen gedreht hab, war ich stets enttaeuscht und
schockiert, weil man halt die Fehler gleich sieht und voll demotiviert
wird. Turnieraufnahmen kann ich dagegen besser ab (wahrscheinlich, weil
ich auf Turnieren bislang immer besser war, als im Training).
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
ACK !
?
(Newsgroup Slang fuer acknowledge = anerkennen, zustimmen)
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Ja !
----^-
Ich erw?hn's jetzt, weil du diesen (im Deutschen) un?blichen Abstand
zwischen Wort und Satzzeichen wiederholt machst. Soll kein Vorwurf sein.
Persoenliche Marotte.....
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
F?r dich ist eine BWS-Rotation eine Nebens?chlichkeit - f?r mich seit
der Besch?ftigung mit dieser "Ideologie" Spiraldynamik, mit Anatomie und
Physiotherapie halt nicht mehr.
Na ja, der Begriff Nebensaechlich drueckt das nicht korrekt aus. Auf
einem bestimmten Lernniveau ist es m.E. wichtiger, mal von A nach B zu
kommen, anstatt sich in vielen Details zu verlieren. Dein Tanzlehrer
kann Dir m.E. besser sagen, welche Details zunaechst Sinn machen und
welche nicht. Eine korrekte Einbeziehung der BWS waere fuer mich da
nebensaechlich, waehrend man mit diesem Thema sicher in A/S-Klasse noch
viel Bewegung und Effekt produzieren kann.
Mit dem Setzen von Priorit?ten hast du nat?rlich recht.
Bloss will ich mit der BWS-Rotation nicht "Effekt produzieren", sondern
mir Gutes tun. Ausserdem ging es von Anfang an in der Diskussion um eine
Bewegungs_analyse_, nicht um eine -_schulung_. ("Welche Funktionen
erf?llt BWS-Rotation?")
Post by Richard Stoll
Und im Tanzen finde ich die Besch?ftigung mit detaillierten Haltungs-
und Bewegungsfragen ?usserst interessant. Daf?r verzichte ich im Moment
etwas auf ein gr?sseres Figurenerepertoire.
Kein schlechter Ansatz !
Danke.
Schwierig wird es, diese Haltung durchzuziehn, wenn die Partnerin
gelangweilt dreinschaut - vielleicht auch nur vermeintlich! - und dabei
selber wenig auf die Grundqualit?t der Bewegung bedacht ist. "Soll ich
sie nun "durch" eine Figur "reissen", damit sie mehr "Figurenreiz" hat,
wenn sie nicht mal in der eigenen Achse steht?" Erstens finde ich das
nicht sch?n, und zweitens ist mir das zu anstrengend... :( (Bezieht sich
nicht auf eine feste Partnerin, sondern auf eine spontane Begegnung.)
Schaut sie gelangweilt draus, weil sie gelangweilt ist ? Dann solltest
Du versuchen, sie mal zu ueberraschen. Das geht auch mit Grundfiguren
(Ihr tanzt doch auch TA ?). TA ist ein tolles System um Improvisation
und Fuehrung zu erlernen.
Post by Ueli Lezzi
Da muss ich widersprechen... ;-) Es h?rt sich f?r mich ?berhaupt nicht
komisch an... Es ist ganz einfach Schauspielunterricht.
Ich denke, Schauspielunterricht ist nicht verkehrt fuer die
entsprechenden Fragestellungen.
Post by Ueli Lezzi
Eine Bemerkung: Fast alle Gesichtsausdr?cke, die ich an Turnieren
gesehen habe, wirkten f?r mich erzwungen, also gequ?lt. L?cheln f?r's
Publikum in einem Wiener Walzer - l?cherlich. (Wie weit das von
Wertungsrichtern durch ihre Urteile belohnt wird, weiss ich nicht.)
Tja, das wird hier auch unterschiedlich gesehen. Ich denke mal, kein
Turnierpaar sollte von 60s WW so aus der Puste sein, dass die
Gesichtsmuskeln entgleiten. Die sollten zeigen, dass es Spass macht
(zumindest wurde mir das mal gesagt, dass es Spass machen soll ;-) ).
Post by Ueli Lezzi
Wenn eine T?nzerin nicht (?ffentlich) echt begehren kann, soll sie das
Ausdr?cken davon lieber lassen... Und da w?ren wir wieder mal bei der
Pers?nlichkeitsentwicklung... (Anspielung auf Salsa-Diskussion, die wir
k?rzlich f?hrten)
Oder guten Schauspielunterricht nehmen ;-)
Post by Ueli Lezzi
Ich komme je l?nger desto weniger draus. Die Firewall sperrt das
News-Protokoll, aber du verwendest Rtin?
(Nun, legen wir das Problem zur Seite.)
Mache Telnet zum externen Server. Telnet ist noch nicht verboten (aber
wer weiss, was noch kommen wird....).
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
P.S.: Wegen der Lerndiskussion schlage ich jetzt mal EOT vor.
EOT = Newsjargon fuer End Of Topic.

Gruss,

-Richard


--
Ueli Lezzi
2006-10-10 08:28:48 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Yuck - ich fand Lerntheorie und hoehere Paedagogik schon in meiner
Trainerausbildung extrem aetzend.....
Yuck?
Hallo Ueli,
Du verwendest hier eine Fachsprache, die sicher sinnvoll ist, auf einen
Nichtfachmann aber etwas befremdlich wirkt. Das erinnert mich immer an
mein erstes Trainerseminar an der Universitaet des Saarlands, bei dem
wir paedagogische Konzepte lernen sollten. Da kam ein Referent der hat
es geschafft, dass 20 Teilnehmer ungefaehr 10 Minuten folgen konnten und
dass dann bei praktisch allen spontan der Film gerissen ist (weil sie
einfach nicht mehr folgen konnten).
Hallo Richard

"Yuck" ist damit immer noch unklar.
Ich versuchte eigentlich nur, deine eigenen, sehr dezidiert
vorgetragenen Behauptungen von Lernvorgängen auf der richtigen Ebene
aufzugreifen. Das hast du nun davon... ;-)
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
ACK !
?
(Newsgroup Slang fuer acknowledge = anerkennen, zustimmen)
Ich mag englischen "Slang" in einer deutschen Gruppe nicht, und
abgekürzt schon gar nicht.
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Ja !
----^-
Ich erw?hn's jetzt, weil du diesen (im Deutschen) un?blichen Abstand
zwischen Wort und Satzzeichen wiederholt machst. Soll kein Vorwurf sein.
Persoenliche Marotte.....
Sie sei dir verziehen! :-)
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Schwierig wird es, diese Haltung durchzuziehn, wenn die Partnerin
gelangweilt dreinschaut - vielleicht auch nur vermeintlich! - und dabei
selber wenig auf die Grundqualit?t der Bewegung bedacht ist. "Soll ich
sie nun "durch" eine Figur "reissen", damit sie mehr "Figurenreiz" hat,
wenn sie nicht mal in der eigenen Achse steht?" Erstens finde ich das
nicht sch?n, und zweitens ist mir das zu anstrengend... :( (Bezieht sich
nicht auf eine feste Partnerin, sondern auf eine spontane Begegnung.)
Schaut sie gelangweilt draus, weil sie gelangweilt ist ? Dann solltest
Du versuchen, sie mal zu ueberraschen. Das geht auch mit Grundfiguren
(Ihr tanzt doch auch TA ?). TA ist ein tolles System um Improvisation
und Fuehrung zu erlernen.
Moment! Es war ein Angriff auf Tussis mit übersteigertem
Selbstbewusstsein. Die muss ich ganz und gar nicht mit Überraschungen
"bedienen". Die müssen sich selber mal fordern.
Ich war sogar drauf und dran, ein Beispiel aus dem Tango ARG zu bringen.
Da werde ich von Anfängerinnen manchmal sogar gehetzt, doch mal
"interessante Figuren" zu machen. Tja, ich geh aber nicht zum
Gewichtestemmen und Anlaufholen für einen Diskuswurf ins Tanzlokal
(Sarkasmus absolut beabsichtigt)! Das Dilemma ist: Wenn ich mit einer
Frau ihrem Können gemäss tanze, also ohne "Hebeln" das mache, was
möglich ist, fühlt sie sich unterfordert - weil sie nicht mal ihre
tänzerischen Grenzen erkennt - und sieht das Problem fälschlicherweise
bei mir... Überraschen kann ich im Tanzen sehr wohl, wofür ich auf
Anfrage auch positive Rückmeldungen erhalte, ab und zu auch spontan.
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Da muss ich widersprechen... ;-) Es h?rt sich f?r mich ?berhaupt nicht
komisch an... Es ist ganz einfach Schauspielunterricht.
Ich denke, Schauspielunterricht ist nicht verkehrt fuer die
entsprechenden Fragestellungen.
Meine Bemerkung war natürlich positiv gemeint: Ich begrüsse den Einsatz
von Schauspielunterricht der von dir beschriebenen Art. (Das bloss zur
Verdeutlichung, um ein allfälliges Missverständnis sicher zu beseitigen.)
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Eine Bemerkung: Fast alle Gesichtsausdr?cke, die ich an Turnieren
gesehen habe, wirkten f?r mich erzwungen, also gequ?lt. L?cheln f?r's
Publikum in einem Wiener Walzer - l?cherlich. (Wie weit das von
Wertungsrichtern durch ihre Urteile belohnt wird, weiss ich nicht.)
Tja, das wird hier auch unterschiedlich gesehen. Ich denke mal, kein
Turnierpaar sollte von 60s WW so aus der Puste sein, dass die
Gesichtsmuskeln entgleiten. Die sollten zeigen, dass es Spass macht
(zumindest wurde mir das mal gesagt, dass es Spass machen soll ;-) ).
Sobald "es soll" und "man zeigen soll, dass", ist die Kongruenz von
gutem Schauspiel weg. Wie gesagt, für mich ist vieles lächerlich, was so
"gezeigt" wird. Aber du hast ja einen Smiley gesetzt...
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Wenn eine T?nzerin nicht (?ffentlich) echt begehren kann, soll sie das
Ausdr?cken davon lieber lassen... Und da w?ren wir wieder mal bei der
Pers?nlichkeitsentwicklung... (Anspielung auf Salsa-Diskussion, die wir
k?rzlich f?hrten)
Oder guten Schauspielunterricht nehmen ;-)
Guter Schauspielunterricht _ist_ persönlichkeitsbildend_! Eigentlich
schade, dass du hier einen Smiley gesetzt hast...
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Ich komme je l?nger desto weniger draus. Die Firewall sperrt das
News-Protokoll, aber du verwendest Rtin?
(Nun, legen wir das Problem zur Seite.)
Mache Telnet zum externen Server. Telnet ist noch nicht verboten (aber
wer weiss, was noch kommen wird....).
Aha! Und welche Farbe hat mein Bahnhof? *schmunzel*
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
P.S.: Wegen der Lerndiskussion schlage ich jetzt mal EOT vor.
EOT = Newsjargon fuer End Of Topic.
Ich bin mit der Verwendung von Abkürzungen und Jargon zurückhaltend.
Achtung: Die folgenden Ausführungen sind mehr allgemeiner Natur, denn
auf dich gemünzt gemeint!
Der häufige Gebrauch von _englischem_ Jargon und Abkürzungen ist m.E.
(meines Erachtens...) peinliche Anbiederung an einen Kulturraum, die
Häufung von _deutschem_ Jargon ein lachhafter Tribut an die
"Spassgesellschaft". Heute ist man "kul", ich weiss.

Mit dem Abschliessen unseres Gespräches bin ich einverstanden. Es hat
mir sehr gut gefallen, viele Anstösse vermittelt, und ich danke dir
herzlich dafür.

Ueli
--
NOTIZ: '_STOP_', '_TAFEL_' und '.invalid' beachten und allenfalls
entfernen...
Richard Stoll
2006-10-10 15:24:01 UTC
Permalink
Post by Ueli Lezzi
Post by Richard Stoll
Yuck - ich fand Lerntheorie und hoehere Paedagogik schon in meiner
Trainerausbildung extrem aetzend.....
Yuck?
"Yuck" ist damit immer noch unklar.
Hier gebraucht als unwilliges Verziehen der Gesichtsmuskulatur wegen
Konfrontation mit ungeliebter und schwer verstaendlicher
Fachsprache.....
Post by Ueli Lezzi
Ich versuchte eigentlich nur, deine eigenen, sehr dezidiert
vorgetragenen Behauptungen von Lernvorg?ngen auf der richtigen Ebene
aufzugreifen. Das hast du nun davon... ;-)
OK, ich habs nicht besser verdient.
Post by Ueli Lezzi
Ich mag englischen "Slang" in einer deutschen Gruppe nicht, und
abgek?rzt schon gar nicht.
Tja, ist trotzdem bereits eingefuehrter Sprachgebrauch. Siehe
http://einklich.net/usenet/begriffe.htm
Post by Ueli Lezzi
Moment! Es war ein Angriff auf Tussis mit ?bersteigertem
Selbstbewusstsein. Die muss ich ganz und gar nicht mit ?berraschungen
"bedienen". Die m?ssen sich selber mal fordern.
Tja, da magst Du recht haben, aber ich glaube der mittel(alter...
aeh??)europaeische Begriff von Dienst an der Dame (Minne....) besagt
dass da eher die Herren in der Bringschuld stehen.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es zumindest nicht schadet, wenn man
den Tanz fuer die Dame gestaltet und nicht erwartet, dass diese
irgendwas produzieren.
Post by Ueli Lezzi
Ich war sogar drauf und dran, ein Beispiel aus dem Tango ARG zu bringen.
Da werde ich von Anf?ngerinnen manchmal sogar gehetzt, doch mal
"interessante Figuren" zu machen. Tja, ich geh aber nicht zum
Gewichtestemmen und Anlaufholen f?r einen Diskuswurf ins Tanzlokal
(Sarkasmus absolut beabsichtigt)! Das Dilemma ist: Wenn ich mit einer
Frau ihrem K?nnen gem?ss tanze, also ohne "Hebeln" das mache, was
m?glich ist, f?hlt sie sich unterfordert - weil sie nicht mal ihre
t?nzerischen Grenzen erkennt - und sieht das Problem f?lschlicherweise
bei mir... ?berraschen kann ich im Tanzen sehr wohl, wof?r ich auf
Anfrage auch positive R?ckmeldungen erhalte, ab und zu auch spontan.
Was sind interessante Figuren ? Figuren, die man nur schwer fuehren kann
und wo man beim Versuch schon die Blamage als Herr (Du fuehrst das nicht
9 oder noch schlimmer als Dame (die unsere Fuehrung nicht kapiert und
sauer ist, dass wir sie haben schlecht aussehen lassen...) riskieren.
Ich denke, dass so eine simple Figur, wie ein Ocho an der richtigen (und
evtl. ungewohnten Stelle) genauso interessant ist wie der Gancho in
vollem Lauf. Oder hast Du schon mal probiert, wo man alles einen Voleo
hinzaubern kann ?? Da gibts tausende von Moeglichkeiten, mit
Grundfiguren zu improvisieren.
Post by Ueli Lezzi
Guter Schauspielunterricht _ist_ pers?nlichkeitsbildend_! Eigentlich
schade, dass du hier einen Smiley gesetzt hast...
OK, ich unterscheide mal zwischen gutem Schauspielunterricht, der auch
Emotion produziert und mit den Emotionen arbeitet, von schlechtem
solchem, der impliziert, dass eine Grimasse oder eine Geste genuegt, um
nicht vorhandene Emotion rueberzubringen.
Post by Ueli Lezzi
Ich bin mit der Verwendung von Abk?rzungen und Jargon zur?ckhaltend.
Dein natuerliches und unveraeusserliches Vorrecht !
Post by Ueli Lezzi
Mit dem Abschliessen unseres Gespr?ches bin ich einverstanden. Es hat
mir sehr gut gefallen, viele Anst?sse vermittelt, und ich danke dir
herzlich daf?r.
Auch Dir meinen Dank und viel Spass noch in unserer kleinen Newsgroup.

-Richard


Tango es una forma de ser (H.Ferrer)


--

Ueli Lezzi
2006-09-24 12:18:18 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Hallo Roland,
Post by Roland Brügel
Post by Roland Brügel
Im Grunde wollte ich auch erstmal klarmachen, dass auch ein
scheinbar klarer Spruch durchaus Erklärungsbedarf haben kann.
Hallo Marte

Ich finde, dein Artikel enthält ein paar interessante Überlegungen. Mit
einem Teil davon bin ich einverstanden, mit einem Teil nicht.
Post by Marte Schwarz
Machs doch nicht unnötig kompliziert. Schau Dir oder irgendjemand doch
mal zu, was der Körper macht, wenn er sich aus der Ruhe in Bewegung
versetzen will. Die allermeisten Menschen bevorzugen als "normele"
Schreittechnik die in Körpergegenbewegung. Das ist nicht viel mehr,
als dass man seinen (Ober-)Körper mit einer Rotation in Schwung bringt
und den so erzeugten Schwung dann nutzt, um das gegenüberliegende Bein
ein paar cm weiterzubringen. Genau das, nur mit deutlich mehr Schwung
Dem kann ich überhaupt nicht folgen. Würdest du es bitte noch näher
erläutern?
Aus meiner Sicht beginnt Schreiten beim Menschen so:
Durch Heben des Knies des Spielbeins wandert der Schwerpunkt des Körpers
vorn vor den Fuss des Standbeines. Dadurch beginnt der Körper nach vorne
zu fallen, und die Translation (Vorwärtsbewegung) beginnt.
Das wird allenfalls noch durch Muskeln im Fuss des Standbeines unterstützt.
Die Rotation im Oberkörper hat andere Funktionen, z.B. Unterstützung der
Atmung. Genauer kann ich die im Moment nicht benennen.
Besonders stark gegen deinen Ansatz spricht m.E. - wenn man es z.B. mit
Diskuswerfen vergleicht (siehe unten) -, dass Bein und Oberkörper sich
_gegenläufig_ nach vorn bewegen (rechte Oberkörperseite und linkes Bein
gehen gleichzeitig nach vorn), die von dir auch erwähnte
_Gegen_drehbewegung im Körper (CBM).
Post by Marte Schwarz
Post by Roland Brügel
Das würde bedeuten, Du unterbrichst Translation um Rotation zu
erzeugen?
Anderstherum wirds richtig. Das ist ein ganz normaler Bewegungsvorgang
um Schwung zu produzieren. Das machen Kegler, Diskuswerfer, Langläufer
(klassischer Stil) und viele andere Sportler alle so, weil es eine
natürliche und höchst effektive weil harmonische Bewegungsbildung ist.
Hier versteh ich deine These vom Umsetzen einer Rotation in eine
Translation hingegen. Besonders beim Diskuswerfer.

Ueli
--
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entfernen...
--
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Marte Schwarz
2006-09-24 17:27:29 UTC
Permalink
hallo Ueli,
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
als dass man seinen (Ober-)Körper mit einer Rotation in Schwung bringt
und den so erzeugten Schwung dann nutzt, um das gegenüberliegende Bein
ein paar cm weiterzubringen. Genau das, nur mit deutlich mehr Schwung
Dem kann ich überhaupt nicht folgen. Würdest du es bitte noch näher
erläutern?
Durch Heben des Knies des Spielbeins wandert der Schwerpunkt des Körpers
vorn vor den Fuss des Standbeines.
Einfach Betrachtung der Physik zeigt, dass ein bach vorne Kippen des
Knies in Verbindung mit einer verlagerung der Auftrittsfläche zum
Ballen hin ein umfallen nach hinten nach sich ziehen würde ;-)
Post by Ueli Lezzi
Dadurch beginnt der Körper nach vorne
zu fallen, und die Translation (Vorwärtsbewegung) beginnt.
Diese Art der Bewegung will man im Tanzen explizit nicht sehen. Beim
100 m Lauf im Start schon ;-)
Post by Ueli Lezzi
Das wird allenfalls noch durch Muskeln im Fuss des Standbeines
unterstützt.

Dass man diese braucht, steht ausserhalb der Diskussion. Wenn man aber
die Konzentration auf diese verlegt, wird der Boden sehr schenll
glatt. Das haben Langläufer genau so erkannt, wie manche
Standardtänzer ;-) Wenn Du den Oberkörper nach vorne nimmst und nicht
mehr den Schwerpunkt über Deinen Füßen hast, dann wird der Boden sehr
schnell ungemütlich.
Post by Ueli Lezzi
Die Rotation im Oberkörper hat andere Funktionen, z.B. Unterstützung der
Atmung. Genauer kann ich die im Moment nicht benennen.
Rotation im Oberkörper und Atmung? Ist mir neu, Mach mal einen neuen
Thread auf und erläutere mal, ich glaub, das könnte nadere auch
interesieren: BTW ich mach hier mal ein neues Thema auf.
Post by Ueli Lezzi
Besonders stark gegen deinen Ansatz spricht m.E. - wenn man es z.B. mit
Diskuswerfen vergleicht (siehe unten) -, dass Bein und Oberkörper sich
_gegenläufig_ nach vorn bewegen (rechte Oberkörperseite und linkes Bein
gehen gleichzeitig nach vorn), die von dir auch erwähnte
_Gegen_drehbewegung im Körper (CBM).
??? Eben jene CBM ist beim Rotieren gemeint. Du willst ja auch z. B.
bei einer Rechtsdrehung als Vorwärtsgehender zwar mit dem rechten
Bein den Schritt eins machen, aber bitte links an der Dame vorbei
ziehen. Nun ja, es gibt Trainer Die hier unterrichten, man möge zuerst
mit der Rechten Seite antäuschen und dann auf 2 doch links vorbei
wollen. das geht schon, man muss dazu nur den Schwung rausnehmen und
auf 2 neu aufbauen. Sieht besch* aus, ist anstrengend und irgendwie
unbequem zu tanzen.
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
Anderstherum wirds richtig. Das ist ein ganz normaler
Bewegungsvorgang
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
um Schwung zu produzieren. Das machen Kegler, Diskuswerfer,
Langläufer
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
(klassischer Stil) und viele andere Sportler alle so, weil es eine
natürliche und höchst effektive weil harmonische Bewegungsbildung ist.
Hier versteh ich deine These vom Umsetzen einer Rotation in eine
Translation hingegen. Besonders beim Diskuswerfer.
Na wenigsten jetzt. Ich hab ja nie was anderes beschrieben.

Alles Klar jetzt?

Marte
Ueli Lezzi
2006-09-24 18:12:40 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
hallo Ueli,
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
als dass man seinen (Ober-)Körper mit einer Rotation in Schwung
bringt
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
und den so erzeugten Schwung dann nutzt, um das gegenüberliegende
Bein
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
ein paar cm weiterzubringen. Genau das, nur mit deutlich mehr
Schwung
Post by Ueli Lezzi
Dem kann ich überhaupt nicht folgen. Würdest du es bitte noch näher
erläutern?
Durch Heben des Knies des Spielbeins wandert der Schwerpunkt des
Körpers
Post by Ueli Lezzi
vorn vor den Fuss des Standbeines.
Einfach Betrachtung der Physik zeigt, dass ein bach vorne Kippen des
Knies in Verbindung mit einer verlagerung der Auftrittsfläche zum
Ballen hin ein umfallen nach hinten nach sich ziehen würde ;-)
??? Du machst wohl einen Denkfehler.
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Dadurch beginnt der Körper nach vorne
zu fallen, und die Translation (Vorwärtsbewegung) beginnt.
Diese Art der Bewegung will man im Tanzen explizit nicht sehen. Beim
100 m Lauf im Start schon ;-)
Diese Analyse habe ich allerdings von einem Tanzlehrer mit etlicher
Biomechanikausbildung und etlichem Erfolg beim Ausbilden von
Turniertänzern...
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Das wird allenfalls noch durch Muskeln im Fuss des Standbeines
unterstützt.
Dass man diese braucht, steht ausserhalb der Diskussion. Wenn man aber
die Konzentration auf diese verlegt, wird der Boden sehr schenll
glatt. Das haben Langläufer genau so erkannt, wie manche
Standardtänzer ;-) Wenn Du den Oberkörper nach vorne nimmst und nicht
mehr den Schwerpunkt über Deinen Füßen hast, dann wird der Boden sehr
schnell ungemütlich.
Falsch.
Die Betrachtung der Fussarbeit ist absolut wesentlich.
Ebenso die Betrachtung von Verlagerungen des Oberkörperschwerpunktes.
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Die Rotation im Oberkörper hat andere Funktionen, z.B. Unterstützung
der
Post by Ueli Lezzi
Atmung. Genauer kann ich die im Moment nicht benennen.
Rotation im Oberkörper und Atmung? Ist mir neu, Mach mal einen neuen
Thread auf und erläutere mal, ich glaub, das könnte nadere auch
interesieren: BTW ich mach hier mal ein neues Thema auf.
Habe leider keinen neuen Faden eröffnet, die Frage aber bereits
aufgegriffen mit Quellenangaben. Siehe
<news:c4d68$45169593$54485d77$***@news.hispeed.ch>, Ueli Lezzi, Re:
Mittel gegen glatte Böden?, [de.rec.tanz, 24.09.06 16:26].
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Besonders stark gegen deinen Ansatz spricht m.E. - wenn man es z.B.
mit
Post by Ueli Lezzi
Diskuswerfen vergleicht (siehe unten) -, dass Bein und Oberkörper
sich
Post by Ueli Lezzi
_gegenläufig_ nach vorn bewegen (rechte Oberkörperseite und linkes
Bein
Post by Ueli Lezzi
gehen gleichzeitig nach vorn), die von dir auch erwähnte
_Gegen_drehbewegung im Körper (CBM).
??? Eben jene CBM ist beim Rotieren gemeint. Du willst ja auch z. B.
bei einer Rechtsdrehung als Vorwärtsgehender zwar mit dem rechten
Bein den Schritt eins machen, aber bitte links an der Dame vorbei
ziehen. Nun ja, es gibt Trainer Die hier unterrichten, man möge zuerst
mit der Rechten Seite antäuschen und dann auf 2 doch links vorbei
wollen. das geht schon, man muss dazu nur den Schwung rausnehmen und
auf 2 neu aufbauen. Sieht besch* aus, ist anstrengend und irgendwie
unbequem zu tanzen.
Hier sprichst du von etwas anderem. Was haben die Ausführungen hier mit
"sich in Vorwärts-Bewegung setzen" zu tun?
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
Anderstherum wirds richtig. Das ist ein ganz normaler
Bewegungsvorgang
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
um Schwung zu produzieren. Das machen Kegler, Diskuswerfer,
Langläufer
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
(klassischer Stil) und viele andere Sportler alle so, weil es eine
natürliche und höchst effektive weil harmonische Bewegungsbildung
ist.
Post by Ueli Lezzi
Hier versteh ich deine These vom Umsetzen einer Rotation in eine
Translation hingegen. Besonders beim Diskuswerfer.
Na wenigsten jetzt. Ich hab ja nie was anderes beschrieben.
Alles Klar jetzt?
Nein, nach wie vor nur ein Spezialfall.

Ueli
--
NOTIZ: '_STOP_', '_TAFEL_' und '.invalid' beachten und allenfalls
entfernen...
Marte Schwarz
2006-09-24 23:31:20 UTC
Permalink
Hallo Ueli,
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
Einfach Betrachtung der Physik zeigt, dass ein bach vorne Kippen des
Knies in Verbindung mit einer verlagerung der Auftrittsfläche zum
Ballen hin ein umfallen nach hinten nach sich ziehen würde ;-)
??? Du machst wohl einen Denkfehler.
nein, wenn Du die Auflagefläche nach hinten wegnimmst, indem Du nur
noch den Ballen benutzt, wird der Schwerpunkt zwangsläufig hinter den
Auflagepunkt geraten und den Körper nach hinten kippen lassen. Noch
lange bevor der Ballen sich in Aktion setzen darf muss der Körper sich
einige cm nach vorne bewegen. Ich mach hier jetzt aber keine
Abhandlung mit Bewegungsgleichungen eines nichtstarren instabil
aufgestellten Pendelsystems. Die würde auch nicht weiterhelfen.
Bewegungen lernt man nicht durch Physik, sondern durch
Bewegungsbilder.
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Dadurch beginnt der Körper nach vorne
zu fallen, und die Translation (Vorwärtsbewegung) beginnt.
Diese Art der Bewegung will man im Tanzen explizit nicht sehen. Beim
100 m Lauf im Start schon ;-)
Diese Analyse habe ich allerdings von einem Tanzlehrer mit etlicher
Biomechanikausbildung und etlichem Erfolg beim Ausbilden von
Turniertänzern...
Nun, wenn Du meinst...
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Das wird allenfalls noch durch Muskeln im Fuss des Standbeines
unterstützt.
Dass man diese braucht, steht ausserhalb der Diskussion. Wenn man aber
die Konzentration auf diese verlegt, wird der Boden sehr schenll
glatt. Das haben Langläufer genau so erkannt, wie manche
Standardtänzer ;-) Wenn Du den Oberkörper nach vorne nimmst und nicht
mehr den Schwerpunkt über Deinen Füßen hast, dann wird der Boden sehr
schnell ungemütlich.
Falsch.
Die Betrachtung der Fussarbeit ist absolut wesentlich.
Ebenso die Betrachtung von Verlagerungen des
Oberkörperschwerpunktes.


Nun denn...
Post by Ueli Lezzi
Habe leider keinen neuen Faden eröffnet, die Frage aber bereits
aufgegriffen mit Quellenangaben. Siehe
Mittel gegen glatte Böden?, [de.rec.tanz, 24.09.06 16:26].
Die Spiraldynamiker kenn ich. Hat aber wenig mit Tanzspezifischer
Atmung zu tun.
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
Alles Klar jetzt?
Nein, nach wie vor nur ein Spezialfall.
Dann bin ich der falsche, der das für Dich in Worte fassen könnte
(bzw. wollte)

Nix für ungut

Marte
Ueli Lezzi
2006-09-25 06:24:46 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Hallo Ueli,
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
Einfach Betrachtung der Physik zeigt, dass ein bach vorne Kippen
des
Post by Ueli Lezzi
Post by Marte Schwarz
Knies in Verbindung mit einer verlagerung der Auftrittsfläche zum
Ballen hin ein umfallen nach hinten nach sich ziehen würde ;-)
??? Du machst wohl einen Denkfehler.
nein, wenn Du die Auflagefläche nach hinten wegnimmst, indem Du nur
noch den Ballen benutzt, wird der Schwerpunkt zwangsläufig hinter den
Auflagepunkt geraten und den Körper nach hinten kippen lassen. Noch
lange bevor der Ballen sich in Aktion setzen darf muss der Körper sich
einige cm nach vorne bewegen. Ich mach hier jetzt aber keine
Abhandlung mit Bewegungsgleichungen eines nichtstarren instabil
aufgestellten Pendelsystems. Die würde auch nicht weiterhelfen.
Bewegungen lernt man nicht durch Physik, sondern durch
Bewegungsbilder.
Du wirst surrealistisch. Und leider auch rechthaberisch im Ton.
Schliesslich hast du _meinen_ Text beim Zitieren weggelassen und deinen
erklärt, der bereits eine falsche Wiedergabe meines ist.
Wenn das linke Knie gehoben wird, wandert der Schwerpunkt des linken
Beines und damit des ganzen Körpers nach vorne. (Der rechte Fuss bleibt
dabei flach!) Dadurch wandert er (der Schwerpunkt) vor die Balle des
rechten Fusses. (Die seitliche Schwerpunktverlagerung wird dadurch
ausgeglichen, dass man den Körper leicht nach rechts lehnt.)
Post by Marte Schwarz
Post by Ueli Lezzi
Habe leider keinen neuen Faden eröffnet, die Frage aber bereits
aufgegriffen mit Quellenangaben. Siehe
Mittel gegen glatte Böden?, [de.rec.tanz, 24.09.06 16:26].
Die Spiraldynamiker kenn ich. Hat aber wenig mit Tanzspezifischer
Atmung zu tun.
Ich habe nichts von _tanzspezifischer_ Atmung geschrieben. Ich habe von
der (natürlichen) Funktion der Oberkörperrotation geschrieben.
Du liest anscheinend wiederholt etwas ungenau.

Ueli
--
NOTIZ: '_STOP_', '_TAFEL_' und '.invalid' beachten und allenfalls
entfernen...
Johannes Kuhn
2006-09-14 12:46:14 UTC
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Post by Marte Schwarz
Vergiss es ganz schnell wieder...
Alles was auf Wachs basiert macht, sofern Du nicht wirklich zuvor den
Boden gründlichst gereinigt hattest einen ekligen Dreck. Ausserdem
habe ich noch niemenden gesehen, der das Zeugs wirklich gleichmäßig
verteilt hätte, es bleiben immer glatte Stellen im Raum.
Moment mal - ich dachte, das verteilt sich von selbst durch die Tänzer im
Raum. Ich habe es verschiedentlich schon so gesehen, daß in einer Ecke der
Tanzfläche gestreut wurde - und jede/r, dem es zu glatt war, tanzte kurz in
diese Richtung und gut wars.
Post by Marte Schwarz
Meine Schuhe bekommen seit Jahrzehnten nur Olivenöl, denn das
gibt es bei uns zu Hause immer ;-)
Das bringt mich auf eine Idee. Endlich habe ich Verwendung für das
merkwürdige "No-Stick-Cooking-Spray" (for Fat Free Cooking), das meine
US-Verwandten hiergelassen haben :-)
Post by Marte Schwarz
Bei mir hält das so etwa 3 Monate.
Das klingt vielversprechend.

Gruß Joh
Blandyna Bogdol
2006-09-14 17:38:01 UTC
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Hallo Tanzleute,

die Tipps mit Ballistol gab es schon. Das Zeug gibt es im Spray und sei
einiger Zeit auch in verschiedenen Durfvarianten erhältlich (jedoch
nicht im Spray): Wildrose etc.

Da ich auf ALLES UNMÖGLICHEN Böden tanzen darf/muss, habe ich so eine
Dose immer dabei. Wir haben bei uns in der Halle die Erfahrung gemacht,
dass das Parkett im Sommer immer unerträglich glatt wird und im Winter
man nur mit Bürsten guten halt hat.

Ich hatte auch schon mal Olivenöl und andere Sachen probiert, aber
Ballistol ist immer noch das Beste Mittel.

Grüße aus der Discofox-Szene
Blandyna
Raule Hoffmann
2006-09-27 20:31:57 UTC
Permalink
hallo NG :-)

vielen Dank für diesen spannenden Thread!
Wir haben dieses Problem auch immer wieder
(mit DanceSneakers auf glatten Bühnen oder den
ekligen Plexiglas-oderso-Böden in Diskotheken).
Post by Johannes Kuhn
wie heißt denn das Zeugs (Wachs?, Paraffin?), das man auf zu glatte
Tanzböden streut?
[...]
Was gibt es sonst für Mittel, wenn es gefährlich glatt ist? Stimmt es, daß
Babyöl auf der Sohle hilft? Sonstige Tips? Ein Spray hab ich auch mal
gesehen - aber nie wieder gefunden.
Bin ja verwirrt, seit Jahr und Tag dachte ich, das Zeug heißt
Colophonium? Kriegt man im Laden für Streichinstrumente. (Ah, google
macht mich gerade schlau: Colophonium fällt unter "Harze".)

Wir nehmen sonst auch mal Cola oder Haarspray.
Babypuder nur auf zu stumpfen Böden.

Zeug direkt auf die Sohle (bei Puder o ä.: Im Pappkarton neben den
Bühnenaufgang stellen, wo jeder mal reintreten kann), da die wenigsten
Auftraggeber sich ihren kompletten Boden von uns behandeln lassen
wollen.

Liebe Grüße,
Raule _\|/_
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